Sojafaser

  • Boardmag
  • 09.08.2023

Eigenschaften von Sojafaser:

  • Sojafasern haben eine sehr weiche Textur, die oft mit Seide verglichen wird und manchmal sogar als "Sojaseide" bezeichnet wird.

  • Sie sind deutlich günstiger als Seide und gleichzeitig sehr langlebig und pflegeleicht.

  • Stoff aus Sojafaser hat eine bessere Saugfähigkeit als Baumwolle und ist gleichzeitig atmungsaktiver.

  • Die Faser kombiniert die positiven Eigenschaften von natürlichen Fasern (hohe Feuchtigkeitsaufnahme, Luftdurchlässigkeit, Weichheit) mit denen von synthetischen Fasern (hoher Knitterschutz und kurze Trockendauer).

  • Sie enthält 18 verschiedene Aminosäuren, die sich positiv auf die Haut auswirken.

Herstellung von Sojafaser:

  • Sojafaser wird aus den Beiprodukten der Sojaverarbeitung und Tofu-Herstellung gewonnen.

  • Sie gehört zu den Zellulosefasern, weshalb ein chemischer Prozess erforderlich ist, um die Pflanze in brauchbares Garn zu verwandeln.

  • Die zur Herstellung benötigten Chemikalien werden in den meisten Fällen mehrfach verwendet, was die Produktion annähernd kreislauffähig macht.

  • Bei der Produktion wird die Sojabohne durch Hitze, Alkalien und Enzyme zerlegt und anschließend gefiltert und zu langen Strängen gesponnen.

  • In einigen Fällen wird Formaldehyd als Bindemittel verwendet, was den Produktionsprozess weder umweltfreundlich noch sicher für die Arbeiter macht, da Formaldehyd als krebserregend gilt.

Verwendung von Sojafaser:

  • Sojafaser ist noch eine recht unbekannte Faser für die Textilproduktion, obwohl die ersten Forschungsversuche bereits in den 1940er Jahren stattfanden.

  • Mit dem wachsenden Umweltbewusstsein und dem Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit steigt jedoch das Interesse an alternativen Fasern wie Sojafaser.

Ökologische Kriterien und Überwachung:

  • Der Großteil des Sojas (ca. 70%) stammt derzeit aus China, wo der Anbau von gentechnisch verändertem Soja üblich ist.

  • Der Anbau von konventionellem Soja verbraucht viel Wasser und Pestizide.

  • Die Abholzung von Regenwäldern für den Sojaanbau führt zu erheblichen Umweltauswirkungen und Zerstörung von Lebensräumen.

  • Etwa 75% des angebauten Sojas werden zur Fütterung von Nutztieren verwendet, was bedeutet, dass eine Änderung des aktuellen Systems der Massentierhaltung erforderlich ist, um die negativen Auswirkungen des Sojaanbaus zu verringern.

Hauptproduzenten:

  • 70% des Sojas stammen aus China.

Kosten der Herstellung:

  • Die Faser wird aus einem günstigen und weit verbreiteten Rohstoff hergestellt und kann daher sehr kosteneffizient produziert werden.

Marktverwendung:

  • Obwohl die ersten Forschungsversuche zur Sojafaser bereits in den 1940er Jahren durchgeführt wurden, wurde sie nicht kommerziell produziert. Ein Grund dafür war der Aufstieg von Erdöl als Ressource für synthetische Textilien. Mit dem wachsenden Umweltbewusstsein steigt jedoch das Interesse an alternativen Fasern wie Sojafaser.


 

Fazit zur Umweltfreundlichkeit der Sojafaser:

Die Sojafaser, oft als "Sojaseide" bezeichnet, wird aus den Nebenprodukten der Sojabohnen-Verarbeitung gewonnen und bietet eine nachhaltige Alternative zu vielen herkömmlichen Textilfasern. Ihre Eigenschaften, wie Weichheit, Atmungsaktivität und Langlebigkeit, machen sie zu einer attraktiven Option für die Textilindustrie. Da sie aus einem Nebenprodukt der Lebensmittelproduktion stammt, wird kein zusätzliches Land für ihren Anbau benötigt, was ihre Umweltbilanz verbessert.

Jedoch ist der Herstellungsprozess der Sojafaser nicht ohne ökologische Bedenken. Insbesondere die Verwendung von Chemikalien wie Formaldehyd, einem bekannten Karzinogen, stellt sowohl für die Umwelt als auch für die Arbeiter ein Risiko dar. Dieser Aspekt des Produktionsprozesses steht im Widerspruch zu dem ansonsten grünen Image der Faser.

Angesichts der wachsenden Bedeutung von Nachhaltigkeit in der Modeindustrie ist es wichtig, dass Hersteller und Verbraucher gleichermaßen informiert sind und bewusste Entscheidungen treffen. Während die Sojafaser sicherlich Potenzial hat, sollte der Fokus darauf liegen, den Herstellungsprozess weiter zu optimieren, um ihre ökologische Fußabdruck zu minimieren. Bis dahin sollten Verbraucher sorgfältig abwägen, ob die Vorteile der Sojafaser die ökologischen Kosten ihrer Produktion überwiegen.