CD-Review: Killing the Dream - Fractures

  • Boardmag
  • 02.07.2008

Killing the Dream
"Fractures"
CD, Deathwish Inc.

killingthedream.jpgWe walk in circles, we love in circles. We talk in circles, we live in circles. I can’t live like this. I can’t keep living this. We’re always moving on, always moving back. Back to the same place, so familiar, but it isn’t home just where we come to forget. How many times can you write the same song in a different way? How many times can you live the same life on a different day? My heart is dry. This is my last breath, this used to be everything, I gave everything.

Elijah Horner, der Frontmann von Killing The Dream, klingt in diesen Zeilen irgendwie verzweifelt. Und dennoch hat die kalifornische Vorzeigeband ihre neuen Inspirationen wieder auf CD gepresst und outet sich damit erneut als eine der authentischsten und begeisterungsfähigsten Hardcorebands, die passionierter nicht klingen könnte. Die Jungs wollen dem Hörer ein positives Gefühl vermitteln und mit ihren Lyrics eine Prise Hoffnung in die teilweise recht hoffnungslos erscheinende Welt hauchen. Musikalisch betrachtet könnte man die Musik, die hier aus 12 Songs und einem Intro besteht, am ehesten als eine innovative Mischung aus Bane, Comeback Kid, Unbroken und Chain Of Strength bezeichnen. Killing The Dream gehen nämlich mit derselben Energie zu Werke, die die Stärke des Hardcore untermalt. Seit Killing The Dream bei Deathwish unter Vertrag sind geht es ohnehin steil bergauf für die Jungs. Schon ihr Album “In Place Apart” wurde von der Alternativen Musikpresse als eines der weltweit besten Releases 2005 betitelt.

Bis “Fractures” fertig war hat es mehr als ein Jahr gedauert. Und die Band geht immernoch sehr ordentlich zur Sache, wirbelt das Haupthaar des Hörers gleich beim ersten richtigen Track nach dem Intro namens Part II sowas von durcheinander, das man sich vorkommt wie in einem Gewittersturm. Die elektrisch geladene Atmosphäre, die von dem emotional ansprechenden Track in den Raum gestellt wird, erzeugt Erfurcht und Hingabe. Und von diesem Zeitpunkt an explodiert “Fractures” dann auch förmlich. Eine gewaltige Härte und rohe Melodien suchen die Gehörgänge des Hörers heim und fräsen Hammer und Amboß fein säuberlich zurecht. Aber es gibt auch immer wieder ruhige Momente, in denen der Sänger heiser und angepisst seine Texte unters Volk bringt und seinem Seelenschmerz freien Lauf lässt. Ab und an kommen Gedanken an Gainesville-Bands hoch (“Resolution”), die eine ähnliche Kratzbürstigkeit an den Tag legen. Abgerundet wird der Silberling von einem absolut oberschicken Artwork, welches in schlichten Farben zu beeindrucken weiß.

FAZIT: Es mag sich vielleicht überzogen anhören, aber für mich ist “Fractures” definitiv eines der besten, intensivsten, druckvollsten und ehrlichsten Hardcorealben des Jahres 2008. Das hier sind Melodien, die unter die Haut gehen und Hardcore, wie er Herz und Hirn anspricht. Absolut groß und frei von irgendwelchen Modetrends. So muss Hardcore im Jahr 2008 klingen, roh, mit Tiefgang und auf den Punkt gespielt! Es bleibt also spannend…

You’re all welcome…

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