Die International Gravity Sports Association (IGSA) ist der Dachverband des Downhill Sports. Doch nicht nur der wird von der IGSA unterstützt. Street Luge und Classic Luge sind zwei von insgesamt fünf weiteren Disziplinen in den dieses Wochenende in Bathurst, Australien ein neuer Weltmeister gekürt wird. Die Fahrer bügeln die Straße liegend auf dem Rücken runter. Der Unterschied zwischen Classic und Street Luge besteht in der Bauart. Zum Beispiel dürfen Classic Luges nur aus Holz und die Rollen nicht größer als 70 mm im Durchmesser sein. Das aber hindert die Fahrer nicht bis zu 120 km/h schnell zu werden. Im Street Luge ist (fast) alles erlaubt. Sie bestehen unter anderem aus Karbon, Titan, Fiberglass, Aluminium und können mit bis zu acht Rollen bestückt sein. Manche Shapes erinnern an futuristische Fahrzeuge. Zwei weitere Disziplinen sind: Inline und Gravity Bike. Auch hier geht es darum so schnell wie Mensch und Material es aushalten, die Straße runter zu knallen. Es gilt: Schneller ist Besser!
Die IGSA wurde 1996 von Downhiller und Street Luge Fahrer gegründet. Sie wollten einen fairen Wettbewerb schaffen, der internationalen Standards unterliegt. Vor allem wurden hier Sicherheitsstandards festgelegt. Auch ein weltweit anerkanntes Punktesystem wurde eingeführt. Heute kommen Fahrer aus der ganzen Welt zusammen, um in einer familiären Atmosphäre ihre Skills unter Beweis zu stellen. Was damals als Vision begann ist heute Programm. Vor allem hat die Downhill Szene davon profitiert. „Auf einer gesperrten Strecke zu fahren heißt, die eigenen Grenzen immer weiter zu puschen. Auch der Austausch von Techniken hat zu einer explosionsartigen Weiterentwicklung des Fahrer Levels geführt“, meint Yorck Dertinger. Yorck hat sich lange um die Koordination der Events in Europa gekümmert. Er hat auch einige Events selbst organisiert und bei vielen vor Ort mitgeholfen. Er selbst ist Passionierter Dowhnhiller und Berufsfotograf. Seine Spezialität: Extrem-sportarten. Vor allem beim Downhill-Fotografieren geht im das Herz auf. Seine Fotos schießt er am liebsten vom Board aus. So fängt er ganz besondere Augenblicke ein, die durch einer extrem hohen Dynamik und Präzision bestechen. So wie alle IGSA Mitarbeitern macht er das aus der Passion heraus. „Downhill ist erst dann, wenn man nicht mehr Bremsen kann“ sagt er und lacht dabei. Er nennt es sein Speed Nirvana: „Man ist so schnell, es zählt nur noch der Moment“.
Wer ein Rennen veranstalten will, kann das ohne Probleme machen. Er muss nur die Vorschriften der IGSA erfüllen. Dann kann er das Event offiziell machen. Hierbei wird in vier Klassen unterschieden: Regional Cup, National Cup, Continental Cup und Weltcup. Die Saison geht vom 1. Januar bis zum 31. Dezember. Am Ende werden die vier besten Ergebnisse gewertet und so ergibt sich die Platzierung jedes einzelnen Fahrers. Die meisten Punkte gibt es für Weltcup, die wenigsten für Regional Cup Ergebnisse. Zusätzlich zur Weltrangliste wird jedes Jahr ein Event als Weltmeisterschaft ausgewählt. (siehe Artikel: Newton´s Playground 2009)
Der Sport rückt immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit. Das ist deutlich zu spüren. Davon ist auch Yorck überzeugt: „Zur Weltmeisterschaft in Australien werden ungefähr 10.000 Zuschauer erwartet“. Einerseits mag das gut sein, doch ein Spagat bleibt es am Ende trotzdem. Die IGSA finanziert sich durch Einnahmen von Startgeldern, durch Sponsoren und Werbung. Wenn der Sport weiter wächst werden mehr Sponsoren mehr Geld bringen. Die Werbeeinnahmen werden steigen, hohe Preisgelder dann ausgeschrieben. Es kommt zur allbekannten Kommerzialisierung. Das muss ja nicht immer schlecht sein. Kann aber am Ende den Spirit eine Sache kosten.
ausgecheckt
Damien