Longboard Wiki 7: Alles über Longboard-Rollen: Härte, Breite, Montage & mehr

  • Boardmag
  • 29.09.2022

Alles über Longboard-Rollen: Härte, Breite, Montage und vieles mehr

 

Das Wichtigste bei der Wahl der Longboard-Rollen ist, dass du sie auf deinen Fahrstil abstimmst. Man sollte sich entscheiden, ob man mit seinem Longboard cruisen, carven, sliden oder downhill fahren möchte. Ist der Anwendungsbereich festgelegt, ist anhand des Durchmessers, des Härtegrades (in A bemessen), der Rollenbreite und der Oberfläche schnell eine passende Rolle gefunden.

 

Welche Größe benötige ich für meine Longboard-Rollen?

Zuallererst ist zu erwähnen, dass für den Durchmesser bzw. die Größe der Longboard-Rollen die gleichen Kriterien gelten, wie für die Skateboard-Rollen. Sowohl kleine als auch große Rollen haben individuelle Vorteile, die den Fahrspaß vergrößern.

 

Kleine Longboard-Rollen

Als kleine Rollen gelten im Longboard oder Slalomboard-Bereich Rollen, mit 60 mm bis 67 mm Durchmesser. Für Retro, Pool oder Pipe Boards werden hier auch gerne Filmerrollen von Bones ATF (80 bis 85 A) genommen, für Citycruiser gerne auch Arbor-Wheels in 65 mm und 78 oder 83 A. Mit kleinen Longboard-Rollen kannst du deutlich schneller beschleunigen, sowie schneller abbremsen. Allerdings benötigst du auch wesentlich mehr Kraft beim Fahren, da das Longboard mehr Anstoß benötigt, um die Geschwindigkeit zu halten. 

 

Longboard-Rollen These Wheels ATF in Größe 62 mm.

► These Wheels ATF, Größe: 62mm

 

Große Longboard-Rollen

Als große Longboard-Rollen werden Räder ab einem Durchschnitt von 68 mm bezeichnet. Das führt zwar zu einer langsameren Beschleunigung, aber dafür wird die Geschwindigkeit länger gehalten und es ist eine stabilere Fahrt möglich. Mit Rollen über 70 mm, gerne auch Streetluge Rollen von Abec 11 mit bis zu 85 mm, kann mit dem passenden Kugellager problemlos fast jeder Fahrradfahrer überholt werden.

 

Longboard-Rollen Wheels Orangatang Moronga in Größe 70 mm.

► Wheels Orangatang Moronga, Größe: 70 mm

 

Welche Härte sollten meine Longboard-Rollen haben?

Die Longboard-Rollen Härte erkennt ihr anhand der A-Zahl, welche direkt auf der Rolle zu finden ist. Ein niedriger Härtegrad bei den Longboard-Rollen entspricht einer niedrigen A-Zahl. Als weichere Rollen werden Härten bis 80 A bezeichnet. Die weichen Rollen sorgen für einen guten Grip auf der Straße. Allerdings führt eine niedrige Longboard-Rollen-Härte zu eher schlechtem und möglicherweise unkontrolliertem Sliden. Außerdem lassen sich Rollen mit einem niedrigen Härtegrad schneller abnutzen und sind für das Downhill-Fahren nur bedingt geeignet. 

Mittelharte Longboard-Rollen besitzen einen Härtegrad von ungefähr 82 A bis 85 A. Mit diesen Rollen hast du ausreichend Grip und kannst sie zusätzlich zum Sliden verwenden. 

Härtere Longboard-Rolle bezeichnet man ab einem Härtegrad von 86 A. Damit schaffst du dir beim Fahren perfekte Slide-Voraussetzungen. Aufgrund der geringen Reibung hast du einen schnellen und kontrollierten Lauf, allerdings sind Longboards mit harten Rollen für Cruising Boards eher unangenehm zu fahren. Harte Longboard-Rollen dämpfen nicht so gut ab, mit der Folge, dass beim Fahren jede Erschütterung zu spüren ist. Wir raten daher bei Cruising Boards klar zu weichen Rollen.

 

Härtegrad

Skala

Fahrgefühl

bis 80 A

weiche Rollen

  • guter Grip
  • geeignet zum Cruisen
  • weniger geeignet zum Sliden
  • weniger geeignet zum Downhill-Fahren
  • schnellere Abnutzung

82 A bis 85 A

mittlere Härte

  • ausreichend Grip
  • geeignet zum Sliden

ab 86 A

harte Rollen

  • wenig Grip
  • schneller und kontrollierbarer Lauf
  • sehr gut geeignet zum Sliden
  • weniger geeignet zum Cruisen

 

Welche Oberfläche ist für meine Longboard-Rollen am besten?

Egal, für welche Oberfläche bei deinen Longboard-Rollen du dich entscheidest, das Wichtigste ist, dass du die sie an deinen Fahrstil anpasst.  Die Oberfläche von Longboard-Rollen setzt sich aus verschiedenen Eigenschaften zusammen. Dazu zählen die Härte, die Form der Rollenkante, die Position des Hubs und die Größe der Kontaktfläche der Rollen. Eine glatte Oberfläche sorgt dafür, dass du richtig Speed aufnehmen kannst. In Kombination mit einem geringen Härtegrad sind diese Rollen optimal für Cruiser. Eine glatte Oberfläche besitzen beispielsweise die Orangatang In Heat Wheels.

Orangatang In Heat mit einer glatten Oberfläche und einer breiten Kontaktfläche.

► Orangatang: Rollen In Heat 75mm 80a

Eine raue Oberfläche der Longboard-Rollen sorgt hingegen für mehr Reibung. Allerdings begünstigst du trotz stärkerer Reibung mit einem größeren Härtegrad das Sliden mit deinem Longboard. Die Geschwindigkeit hängt dabei immer von dem jeweiligen Material ab. Super sind hier die Moronga Wheels von Loaded Boards. 

Moronga Wheels in fast der gleichen Größe, aber eben mit rauer Oberfläche und schmaler Kontaktfläche.

► Moronga Wheels in fast der gleichen Größe, aber eben mit rauer Oberfläche und schmaler Kontaktfläche.

 

Was sind Spacer und Speedwasher?

Jede Longboard-Rolle sollte in jedem Fall mit Spacern und Speedwashern gefahren werden. Als Spacer werden die Metallabstandhalter bezeichnet, die zwischen den Kugellagern (in der Rolle) platziert werden, damit der Wheelkern nicht beschädigt wird. Hierbei ist darauf zu achten, dass der richtige Spacer für die Longboard-Rolle verwendet wird. So gibt es hier kein Standardmaß für Skateboard und Longboard Spacer. Für zahlreiche Longboard-Wheels werden 2 mm kürzere Spacer verwendet als für Skateboard-Wheels. Also sind die Spacer in der Rolle und dem Kugellager eingesetzt, sollten diese auch vollständig abschließen und nicht leicht hervorstehen. 

Das sind kleine Beilagscheiben, die zwischen dem Kugellager und der Achse liegen.

► Das sind kleine Beilagscheiben, die zwischen dem Kugellager und der Achse liegen.

Spacer werden als Metallabstandhalter zwischen den Kugellagern platziert.

► Spacer werden als Metallabstandhalter zwischen den Kugellagern platziert.

 

Was ist das beste Kugellager für mein Longboard?

Grundsätzlich sind für das Longboard alle herkömmlichen Skateboard Kugellager tauglich. Das beste Longboard-Kugellager bekommst du jedoch, wenn du es auf deine Longboard-Rollen abstimmst. Besitzt dein Longboard spezielle Rollen, benötigst du das passende Kugellager, damit sich die Rollen beispielsweise nicht zu stark erhitzen. Die Abweichung des Kugellagers von dem genauen Abmaß wird in ABEC angegeben. Hierbei gilt: Je höher die Zahl, desto höher die Genauigkeit des Lagers. Die Norm ABEC wird nur mit ungeraden Zahlen angegeben. Für das Longboard ist es sinnvoll, das Kugellager ab ABEC 5 oder höher einzusetzen, da diese schneller sind und das Boarden eher zum Genuss machen. Sehr beliebt sind hier gefettete ABEC 7 Lager von ASK. Vorteil: Wenn gefettete Lager nass werden – was beim Cruisen ja manchmal passieren kann – werden sie wieder eingefahren und sind wie neu. Bei einem geölten Lager muss aufwendige Kugellagerpflege betrieben werden, damit es weiter verwendbar ist! Für Longboard-Rollen werden häufig auch Ceramic Kugellager eingesetzt, da sie hitzebeständiger und wasserresistenter als herkömmliche Lager sind.

Wir haben hier die besten Erfahrungen mit Amphetamine Ceramics silver und gold gemacht. Die Lager haben ein optimales Preis-Leistungsverhältnis und halten lange.

Die Longboard-Rollen Amphetamine Ceramics silver haben eine lange Haltbarkeit.

► Die Longboard-Rollen Amphetamine Ceramics silver haben eine lange Haltbarkeit.

 

Wie sieht der Montagesatz für die Longboard-Rollen aus?

Ohne diesen geht gar nichts. Der Montagesatz besteht aus den Schrauben, die das Deck mit den Achsen verbindet. Diese sollten nicht zu lange gewählt werden, da zu lange Schrauben zu Achsbeschädigungen führen können.

  • Optimal für ein Board mit 5° oder 11° Anglepad oder 1/8 oder ½ Riser Pads: 1,5“ oder 2“ Schrauben. 
  • Für ein Drop Through Board, bei dem die Achsen durch das Board montiert werden, sollten 1“ Schrauben oder 1 1/4 Schrauben genügen.

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► 1" Schrauben oder 1 1/4 Schrauben, um die Achse an dem Longboard zu montieren.

Rundkopf Schrauben werden i.d.R. immer für ein Drop Throgh Board verwendet, normalerweise in 1“ oder 1 ¼ Inch, optimalerweise mit Beilagscheiben, damit sich die Mutter nicht ins Board frisst.

1“ oder 1 ¼ Inch Rundkopfschrauben für die Montage an einem Drop Throgh Board.

Senkkopf Schrauben werden für alle anderen Nicht Fiberglas und nicht Drop Through Boards verwendet. Ziel ist, dass die Schraube perfekt mit dem Board abschließt und keine Angriffsfläche bietet.

 

Noch Fragen?

Solltest du Fragen haben, schau einfach bei uns im Boardshop vorbei. Hier findest du eine große Auswahl an allen möglichen Produkten im Skateboard, Longboard und Snowboard Bereich.