Ein Großteil der Boards besteht wie die herkömmlichen Skateboards aus kanadischem, horizontal laminiertem Ahornholz oder vertikal (v-lam) laminiertem Bambus. Außerdem werden gerne Edelholzvarianten zur Optikverfeinerung wie Koa oder Mahagoni verwendet. Für Flexlongboards sind häufig Esche, Pappel oder Linde im Einsatz.
Die Außenbeschichtung besteht häufig aus Faserverbundstoffen wie Epoxyharz oder Fiberglas um die Torsion und/oder die Durchbiegung zu beeinflussen und zu vermindern.
eine sehr gut erkennbare Fiberglas Struktur beim Fibretec Freeride Drop Through
Grundsätzlich gilt: soweit Ahorn oder Carbonverstärkungen im Spiel sind, sind die Boards in der Regel steif, im Falle von Carbon kann das auch zu extrem starken Pop (Rückflexverhalten) führen.
Bei Bambus, Mahagoni oder Koa (z.B. Arbor Board Fish oder Timeless etc.) ist es Trend, diese Holzarten aufgrund ihres guten Aussehens in erster Linie zur Verzierung zu verwenden, also z.B. als weitere Schicht auf 6 oder 7 Schichten Ahorn, also laminatähnlich.
Seite = hier ist die Schichtverleimung sichtbar
Top = Laminat zur Verzierung, hier Arbor
Esche, Pappel und Linde werden als weichere Holzarten eher in Flexlongboards oder Slalomboards verwendet, wobei hier auch zunehmend Bambus als Grundstoff zum Einsatz kommt (z.B. Loaded Board Tan Tien, Vanguard etc.). Bambus dient als hartes, aber flexibles Holz als nahezu perfekt für Flexboards, da Bambus auch bei starker Nutzung wenig „Pop“ verliert. Andere Möglichkeiten dafür sind, einen Faserverbundstoff wie Epoxy, Fiberglas oder Carbon zur Ummantelung des Boards zu verwenden.
Wem das noch nicht genügt, der sollte noch auf die Art der Verleimung bei Flexlongboards achten:
- Schichtverleimung : ähnlich wie bei herkömmlichen Skateboards. Vorteil: der Pop bleibt länger erhalten
- stehende Verleimung: die günstigere Produktionsweise, bei einigen Longboardfirmen immer noch gängig: besserer Anfangspop, der aber bei häufiger Benutzung schnell nachläßt.
- Board aus einem Stück: oft eine dickere Bambusplatte, die einen nicht so harten, durchaus aber dauerhaften und guten Flex erhält.
Schon durch die Holzbestimmung läßt sich einiges über die Fahreigenschaften des Boards sagen.
Weiches Holz = besserer Flex, engerer Kurvenradius als gleichlanges hartes Board.
Hartes Holz = je nach Shape entweder besser zum Skaten geeignet oder höhere Stabilität beim Cruisen. Downhillboards bestehen überwiegend aus schichtverleimten, harten Holz.
Nachdem die Grundlagen nun gelegt sind, kommen wir in der nächsten Folge zu den unterschiedlichen Board- und Montagearten...Laßt Euch überraschen.
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