Im Laufe der Zeit haben sich aus den in einem vorhergehenden Teil beschriebenen Fahrtechniken unterschiedliche Boardformen entwickelt, auf die wir hier kurz eingehen wollen:
Das Slalomboard wird in Europa überwiegend in der Schweiz gefahren und sowohl auf Geschwindigkeit als auch im Freestylebereich. Von der Länge wie ein normales Skateboard (50-80cm). Die Achsen sind sehr schmal und stehen ganz außen, das heißt ein Kick Tail oder eine Kick Nose sind nicht vorhanden. Die Bretter sind besonders für die Stadt geeignet, da sie sehr wendig sind und sich sehr gut pushen lassen.
Slalomboards sind Flexboards, d.h. Boards mit Vorspannung (nach oben gewölbt), die sich leicht durchbiegen lassen (Flex). Für den Freestyle bereich werden bei den vorderen und hinteren Schrauben Bügel, nach innen zeigend, montiert. Dadurch besteht die Möglichkeit, das Board „hochzuziehen“ und ähnliche Tricks wie mit dem normalen Street-Skateboard zu machen.
Hybridboards
Ein etwas zu groß geratenes Skateboard. Das Brett hat ein Kick Tail und eine lange Nose oder nur einen Tail. Das Board hat im Normalfall wenig bis keinen Flexm häufig ein Street-Skateboardshape. Die Achsen sind meist etwas breitere Standard-Skateachsen (oft breite Indys) oder stabile Longboardtrucks, die härter eingestellt sind.
Diese Brettart eignet sich besonders für Tricks und Oldschooler. Beliebt auch zum Poolfahren.
Beste Beispiele sind die ganzen Doubletail-Boards von Black Label oder Arbor oder der neueste Hit: Das Tesseract von Loaded. Optimal für Leute geeignet, die aus dem Skateboardbereich kommen oder auch Bowl und Pool fahren.
Eine Unterart der Hybridboards sind die Citycruiser. Diese zeichnen sich durch eine geringe Länge und in der Regel breite Standfläche aus, also kurz und dick. Sie sind meist extrem wendig und durch den Kicktail auch freestylegeeignet. Für lange Strecken sind sie nicht geschaffen.
Ein optimales Beispiel sind hier die Tracer und Blazer Boards von Globe...checkt mal unseren Testbericht....
Der Blazer von Globe.....
Ein superbeliebtes Cruising Board in der Stadt...und erhältlich im Boardshop...
Der Cruiser
Die Länge bewegt sich zwischen 80 bis 120 cm. Wichtigstes Merkmal ist der weiche Flex oder eine breite und lange Standfläche für hohe Stabilität. Optimale Cruiser Achsen sind Bear Trucks und Paris Trucks. Teil der CruiserBoards sind die Carvingboards, die – bekannt aus dem Snowboarden – als Vorspannungs-Flexboard weite oder enge geschnittene Schwünge zulassen.
Der Cruiser ist das Ideale Board auf leicht abfälligen Strassen aber auch gut in der Stadt einzusetzen. Das Cruiserboard ist optimal für Surfer/Snowboarder geeignet, die Spaß an der Flowbewegung haben und sich smooth in jede Kurve legen wollen.
Das Dervish Sama von Loaded - ein idealer Cruiser
Soll ein Cruiser zum Downhillfahren herhalten, bitte in jedem Fall einen mit Concave nehmen und die Achsen hart einstellen, da hier der bessere Grip besteht und das Wegrutschen (Sliden und Wobbeln) erschwert wird. Grundsätzlich gilt: soweit das Board eine große Vorspannung (Flex) hat, sollte vom Downhillfahren und Fahren mit hohen Geschwindigkeiten eher Abstandgenommen werden. Das Board wird in diesem Falle eher instabil.
Eine inzwischen sehr beliebte Unterart des Cruiser Boards ist der „Freestyle-Cruiser“. Dabei handelt es sich meist um Board mit guten Cruisingeigenschaften, aber eben auch um ein Board mit zumindest leichter Nose und Tail (siehe z.B. Loaded Tan Tien oder Elixir Medusa). So sind für geübte Skateboarder auch Skateboardtricks möglich.
Der Test vom Longboard Elixir Medusa zeigt, warum die Freestyle Cruiser so beliebt sind...
Downhill - die etwas andere Art des Longboardens: für alle, die gerne Adrenalin tanken!
Die Boards gibt es mit Pintail oder Kicktail, meist aber eher flach. Hier gilt die Devise: je steifer, desto besser!. Für alle, die den Speed und langgezogene Turns lieben. Das Einsatzgebiet ist die abgelegene Strasse, wo man seinen Speedrausch voll ausleben kann. Die Achsen sind mit recht großem Abstand montiert, was optimale Laufruhe verspricht aber zu Lasten eng geschnittener Turns geht. Typische Downhill-Achsen sind die Randall R2 oder Crail Achsen.
Das Vuegenhausen von Arbor ist ein Klassiker unter den Downhillboards: Hart, viel Concave, kein Flex, stabil!
Montageformen
Hier haben sich inzwischen ganz klare Präferenzen hin zum Drop Through Board herauskristallisiert. Diese Art von Board wird als eierlegende Wollmilchsau gehandelt, da hier eine hohe Stabilität durch den niedrigen Schwerpunkt vorhanden ist, gleichzeitig aber jedoch vom Freestyle bis Downhill in vielen Fällen alles möglich ist. Von daher: Ein Anfänger, der sich noch nicht sicher ist, sollte in jedem Fall auf ein meist kostengünstiges Top Mount Board oder eben ein Drop Through Board gehen.
Ein optimales Pic hierzu haben wir hierzu von Randal Trucks gefunden. Besser kann man es nicht abbilden. Wir danken für die Zurverfügungstellung! Unten findet Ihr die Erläuterung hierzu.
Drop Through: hier wird die Achse von oben durch das Board montiert. Dabei muß die Achse auseinandergeschraubt werden, der Hänger durch die Boardlöcher geführt und von oben auf das Board geschraubt werden.
Diese Boardart gehört inzwischen zu den beliebtesten, da hier der Schwerpunkt relativ niedrig ist und die Stabilität auch bei höheren Geschwindigkeiten sehr gut ist. Wichtig: bei weichen Achsen muß der Radstand des Brettes weit ausgeschnitten sein, damit es nicht zu Wheel-Bytes (Brett kommt an die Rolle) kommt.
Drop Down: hier wird die Achse von unten an das Board geschraubt wie bei jedem normalen Longboard. Die Standfläche ist hier nach unten geneigt und knapp über dem Boden. Die Stabilität ist genial, allerdings sollte man darauf Achten, daß der Tiefgang nicht zu groß ist.
Top Mount: hiermit wird die Standard Montage von unten bezeichnet. Das Board kann, je nach Achse, genial in der Kurve liegen. Carvingboards, die extreme Kurvenlagen oder Sliden zum Ziel haben, sind häufig Top Mount Boards.
Eine Sonderform der Top Mount Montage ist die Flush Cut Konstruktion: hierbei wird die Achse wie bei einem Top Mount Board von unten montiert, allerdings ein Teil im Achsbereich ausgefräst, daß die Base in das Board versenkt ist. Hierbei handelt es sich meist um Sonderanfertigungen. Diese Technik wird fast nur bei Downhill Boards verwendet und wenn, dann selten.
Double Drop: hier liegt eine Kombination aus Drop Down und Drop Through vor, also eine Achse ist „durch“ das Board montiert (siehe Drop Through), die andere Achse ist wie bei einem Drop Down Board von unten montiert. Das Board hat wie ein Drop Down Board einen niedrigen Schwerpunkt und ist nach unten gebogen. Es hat eine eine hohe Stabilität.
Jetzt solltet Ihr ja genügend über die Boardauswahl wissen und Euch ein Bild gemacht haben, was Euch tatsächlich interessiert. In der nächsten Folge werden wir Euch in das Hintergrund wissen zu den Achsen und Rollen einführen, damit Ihr das Fahrverhalten des ausgesuchten Boards...Laßt Euch überraschen.
zu den anderen Teilen der Longboard Wiki:
Longboard Wiki 1: Was muss ich beim Longboardkauf beachten?
Longboard Wiki 2: Was ist Longboarden und woher kommt es?
Longboard Wiki 3: Fahrtechniken des Longboardens
Longboard Wiki 4: Material: Woraus besteht das Longboard?
Longboard Wiki 5: Longboardarten und Montageformen
Longboard Wiki 6: Longboard Achsen und Bushings
Longboard Wiki 7: Longboard Rollen und Montage
Und Longboard Shoppen könnt Ihr wie immer im Boardshop