Test Review: Longboard Long Island SkullFish

  • Boardmag
  • 13.09.2014

Specs:

 

Länge: 99,5cm


Breite: 25,2cm


Achsenabstand: 74,0cm


 

Setup:
 

Trucks: 181mm Bear 852 *Grizzly*

 

Rollen: LI Hurricane 70mm, 83A 51mm

 

Kugellager: ABEC 7

 

 

 

Details, Construction & Design:

 

Long Island Longboards kommen nicht etwa aus den USA, wie man vielleicht vermuten würde. Die Boards stammen aus Europa, genauer gesagt aus Irún im Baskenland. Zusammen mit ihrer Zweitmarke Elixir werden die Bretter in der HLC Skateboardfactory gepresst, da wo u.a. auch die Jart Skateboards hergestellt werden. Dies spricht zunächst erstmal für gute Qualität. Das Skull besteht aus 7 Schichten amerikanischem Ahornholz und macht mit über 25 cm Breite einen recht massiven Eindruck. Das gibt zusammen mit dem mittleren W-Concave einen sicheren Stand. Es ist ein Twin-Tip-Deck, hat also ein symmetrisches Shape - mit Cut-Out‘s und Double-Kicks. Die kleinen Kicks an Tail und Nose haben somit die gleiche Form und bieten Freestylemöglichkeiten. Leichtes Camber und ein wenig Flex gehören zu den weiteren Beschaffenheiten. Zudem ist es ein Drop-Through Board, was den Schwerpunkt etwas senkt. Das weißlakierte Brett sieht ziemlich stylish aus und auch der Skull-Fish auf der Unterseite schafft ne coole Optik. Das Set-Up: Die 181mm 852 Grizzly aus dem Hause Bear sind top – hab sie gerade erst getestet. Die Rollen liegen mit Härte, Durchmesser und Kontaktfläche (83A/ 70mm x 51mm) so ziemlich im Lobo-Durchschnitt, positiv: sie sind vorangeraut! Kritikpunkt: Bei „extrem-looser“ Einstellung der Trucks kann es zu leichtem Wheelbite kommen.

Carven & Cruisen:

Das Skull bietet gute Rahmenbedingungen fürs Carven und Cruisen. Die Breite und das W-Concave geben einen sehr sicheren Stand. Bei kleiner Schuhgröße kann sich die Breite beim Kantenansteuern aber auch negativ auswirken. Das moderate Camber, also die Wölbung nach oben, gibt dem Board beim Carven noch etwas mehr Schwung. In Kombi mit dem leichten Flex lassen sich so schöne Kurven fahren.

Freeride, Silden & Downhill

Man kann in all diesen Bereichen mit dem Skull etwas anfangen. Als Twin-Tip-Deck ist das Shape auf Freeriden ausgelegt und hier schlägt es sich auch durchaus akzeptabel. Für meinen Geschmack könnte der Achsabstand bei der Länge des Boards etwas kürzer sein, es gibt zwar Stabilität, aber es würde Slides etwas erleichtern. Zudem hat das Brettl ein recht hohes Gewicht, wodurch es sich manchmal etwas schwerfällig anfühlt. Positiv ist vor allem die Breite, die einen sehr sicheren Stand gibt. Die Rollen könnten etwas weniger Kontaktfläche vertragen, die Freerider von Elixir sind ja auch mit 38mm ausgestattet. Für den Anfänger- und Aufsteigerbereich, was ja die Hauptzielgruppe für dieses Brett darstellen dürfte, wäre es bei den ersten Slideerfahrungen ebenfalls von Vorteil. Trotzdem lässt es sich gut Sliden. Mit ordentlich Schuss den Berg runter ist bei dem Skull nicht so das Problem, auch wegen der guten Trucks. Es ist natürlich kein High-End Downhill Board, aber 50-60 km/h sind schon möglich.

Slalom & Pumpen

Fürs Slalomfahren sollte man sich besser ein Slalomboard holen... Zum Pumpen eignet sich das Skull dann schon eher. Durch die leichte Vorspannung und den leichten Flex kann man auf gerader Strecke gut die Geschwindigkeit halten. Auch die Breite des Decks macht sich hier positiv bemerkbar, dadurch lässt sich der Schwung gut auf die Rollen übertragen.

 

Freestylen:

 

Das Skull ist mit den beiden Kicks an Nose und Tail schonmal gut ausgestattet. Weiteres Plus ist das nur leichte Flex, was dem Geschmack von vielen Freestylern entgegen kommen sollte. Allerdings sind die Kicks recht klein und durch die drop through trucks steht man dann schnell auf der Achse. Als ein weiteres Manko ist auch hier das recht hohe Gewicht zu nennen. Mit etwas mehr Übung lassen sich die meisten Old-School Tricks aber umsetzen. Bei einem der ersten missglückten Flips hatte ich allerdings einen fast 10cm Crack in der Seitenkante. Bei einem zweiten Testbrett gab es keine Beanstandungen bzgl. der Qualität. Zum Dancen geht das Brettl soweit ganz gut, es könnte natürlich länger sein, aber positiv ist die Breite bei Bodyvarials.

Fazit:

Das Skull ist ein guter Cruiser und auch in anderen Bereichen wie Freeriding und Carving einsetzbar. Es glänzt durch ein cooles Design und bietet gute Voraussetzungen zum Freestylen. Hier und da zeigen sich ein paar leichte Defizite, was u. a. Gewicht des Bretts und Kontaktfläche der Rollen angeht. Bei extrem-looser Einstellung der Trucks kann es zu leichtem Wheelbite kommen, dies sollte man bei der Einstellung berücksichtigen. Die breite Standfläche gibt aber viel Sicherheit und Stabilität, vor allem für Anfänger ein dickes Plus. Alles in allem bietet das Skull eine solide Leistung. Es siedelt sich im Bereich der hochwertigeren Komplettbretter an und ist immer noch deutlich günstiger als ein selbst zusammengestelltes Board.

Der Test wurde durchgeführt durch Ben Czepul mit freundlicher Unterstützung von Pivot Distribution.

UND

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