Was ist Streetboarden? Die letzten Jahre verschwand diese Sportart leider etwas aus unserem Gesichtsfeld, obwohl es sich dabei um eine Trainingssportart für das Snowboarden und Surfen handelt. Als in den 70er Jahren der Südafrikaner und leidenschaftliche Surfer James Fisher das Snakeboard entwickelte, bestand es noch aus zwei beweglichen Grundplatten und einer schmalen Mittelbar. Der Vorteil daran war, dass eine einfache Schwungeinleitung möglich war und so das „Wellengefühl“ und die dadurch bedingte Schwungbewegung auf die Straße übertragen werden konnte. Michael Ritter, der das Snakeboarden mit seiner Firma Boards Unlimited in Deutschland groß machte, sollte dann Anfang der 90er Jahre den Snakeboardvertrieb entzogen bekommen. Aus der Not entwickelte er, dessen Herz für das Snake-/Streetboard schlug, eine Tugend: das damals nicht patentrechtlich blockierte Streetboard. Das Streetboard lehnt sich ganz klar an das Skateboarden an – es hat statt der schmalen Mittelbar ein breites Deck, das sich perfekt für alle Slides eignet und auch bei allen Grinds eine große Stabilitätbietet . Allerdings lässt es sich aufgrund seiner höheren Steifheit nur noch mit Surfschlaufen/Bindung fahren, da die Schwungeinleitung sonst zu schwierig ist. Kurz: das Snowboard für den Asphalt lohnt ein Ausprobieren in jedem Fall.
Sergi Korea
Nach diesem kurzen Ausschweifen zurück zum Event: Ausrichter dieses bislang größten Streetboardevents 2006 ist die schottische Firma Highland Streetboards, die die Big Air Championship als Teil des Extremsport-Filmfestivals Aviemore Mountain Film Festival am 03. und 04. März installiert hat. Die Streetboard Meisterschaft selbst wird nur am Samstag den 04. März ausgetragen. Angesagt haben sich die weltbesten Fahrer wie z.B. der Freestyle Big Air Spezialist Brinton Gunderson. Brinton wurde groß als Inline- und Snowboardprofi und ist gleichzeitig einer derjenigen, die im Streetboarden am meisten bewegt haben. Er hat inzwischen nach dem Niedergang der großen Snakeboard- und Streetboardvertriebe in Europa sich die wichtigsten Patente gesichert und mit Dimension Boards und Frontal Bindungen eine Streetboardmacht aufgebaut und sich auch in Sachen Nachwuchsarbeit einen Namen gemacht. Um so mehr freut es, dass er immer noch aktiv ist und die Welt z.B. mit 1080er RodeoFlips erfreut… und das auch noch safe gelandet. Props Brinton… Die Pix zeigen jedoch, daß Brinton inzwischen starke Konkurrenz hat….
Das Hauptevent wird in einer 1000 qm großen Arena stattfinden, in der man die Möglichkeit hat, sich mit allem, was das Extremsportherz begehrt, einzudecken. Von DJ-Beschallung der feinsten art über Videoscreening und Großbildleinwände ist alles geboten. Party all the time… das ist die Devise. Die näheren Infos für Rider gibt’s unter: https://www.highland-streetboards.com
Und: Sollte jemand doch mehr Bock aufs Snowboarden haben, bietet das nur 9 km entfernte Aviemore, das größte Skigebiet Englands, in jedem Fall eine Alternative zur Entspannung. Warten wir es mal ab, was dieses Jahr noch fürs Streetboarden bringt. Sollten Anfragen zu diesem Thema bestehen, mailt mich einfach an… flo@boardmag.com.
Sergi Korea