Gerry Schlegel gewinnt die Munich Surf Open 2008

  • Boardmag
  • 29.07.2008


Als vor etwa 30 Jahren die ersten Münchner die Flusswelle für sich entdeckten und auf die Frage von Schaulustigen, was sie denn da treiben, mit „surfen“ antworteten, ernteten sie einiges Unverständnis. „Wo habt´s denn da euer Segel gelassen?“ war oft die Anschlussfrage. Surfen war damals Windsurfen und wurde von Jung und Alt auf den vielen bayerischen Seen betrieben. Wellenreiter waren absolute Exoten und hatten in der bayerischen Metropole kaum eine Chance an Ausrüstung zu kommen.

30 Jahre später hat sich die Landeshauptstadt diesbezüglich komplett gewandelt. Die Windsurfindustrie hat sich fast selber vernichtet. Dafür gibt es in München und Umgebung ein halbes Dutzend Shops, die Surfboards verkaufen. Die Flusswellen sind teilweise stark überlaufen und werden sogar im Winter bei Minusgraden sowie nachts mit Beleuchtung gesurft. Die Stars der Szene finden deutschlandweit Beachtung und reichlich Unterstützung aus der Industrie. 

Einer der Events, der das Riversurfen in ganz Deutschland bekannt gemacht hat, ist die seit mittlerweile acht Jahren stattfindende Munich Surf Open. Was einmal als kleine Vereinsmeisterschaft mit ein paar Dutzend Zuschauern begann, wurde zu dem bedeutendsten Sweetwater-Surfevent der Welt. Ausgetragen wird das Ganze nicht am Münchner Eisbach, sondern an der weit weniger bekannten Floßlände im Münchner Süden.


So versammelten sich auch dieses Jahr wieder um die 50 Surfer und Surferinnen, um den Contest zu bestreiten. Welche Bedeutung ein Sieg bei den Munich Surf Open haben kann, zeigt sich am Beispiel von Paul Günter. Der damals noch unbekannte 15-jährige siegte beim Contest 2007 in der Jugendklasse. Heute zieren ein halbes Dutzend Sponsoren-Sticker sein Board.

Unbestrittener Star der Riversurfszene ist aber Gerry Schlegel. Er ist der erfolgreichste Riversurfer aller Zeiten und mittlerweile weltweit unterwegs, um die besten Flusswellen zu reiten. Wenn es sich ergibt, gewinnt er mit seinen hohen technischen Skills auch schon mal einen Contest im Meer.

Bei bester Stimmung und bestem Wetter gingen die Surfer in drei Klassen in die Heats. Bewertet wurden der Style, die Variation und die technische Schwierigkeit, wobei letztere meist den Ausschlag gab.


In der Open Class machten im 30-minutigen Jam der besten acht Gerry Schlegel, Matthias Ramoser und Robert Betz die Stockerlplätze unter sich aus. Wie im Vorjahr holte sich Gerry Schlegel eine 10.0-Wertung bei den Judges ab und verwies Stylekönig Matthias und Routinier Robert auf die Plätze.

Bei den Mädels gewann Nadine Roßmann unter anderem durch den einzigen gestandenen 360° im Mädelsfinale.

Paul Günter vervollständigte bei den Jugendlichen die Siegesserie der Vorjahresgewinner.

 

// Ergebnisse

 

Open

1. Gerry Schlegel
2. Matthias Ramoser
3. Robert Betz
4. Simon Strangfeld
5. Simon Fried

Girls

1. Nadine Roßmann
2. Toni Deventer
3. Sarah Czepluch
3. Franzi Bergmeier

Youth

1. Paul Günter
2. Steve Ratzisberger
3. Markus Pointner