ISA Surfweltmeisterschaft der Junioren 2004

  • Boardmag
  • 21.12.2004

ISA Surfweltmeisterschaft der Junioren 2004
sponsored by Quiksilver

Zwischen 02. und 14. Dezember wurden die Junioren Weltmeisterschaften im Surfen in Papenoo, Tahiti, ausgetragen. Die Top vier Teams und Einzel-Surfer verließen die WM, ausgezeichnet mit Medaillen, die Ihnen höchste Ehre bei allen Surfern zuteil werden lässt. Sie sind Zeichen ihrer epischen Siege in Tahiti. Für die einen von euch, die mit surfen nicht soviel anfangen können, ist der nachfolgende Text sicher langweilig – diese können dann die schönen Bilder genießen. Den anderen soll gesagt sein, dass wir unsere Berichterstattung im Surfbereich etwas ausbauen werden. Hang loose! Besonderer Dank hierfür gebührt der Fa. Quiksilver für die Zurverfügungstellung der Informationen und der Pix.

Die Junioren WM wurde ins Leben gerufen, um den vielen jungen, talentierten Surf-Athleten rund um den Globus ein Forum für Ihr Können zu bieten. Insgesamt nahmen mehr als 170 Surfer aus mehr als 24 Nationen teil. Das australische Trio James Wood (U18/Boys) , Stephanie Gilmore (U18/Girls) und Matt Wilkinson (U16/Boys) hat es geschafft, jeweils den Weltmeister Titel in dem prestigeträchtigsten Surfevent für Junioren, den Quiksilver ISA World Junior Surfing Championships, an Tahitis Papenoo Beach zu erringen.


James Wood - pic (c) Quiksilver. Zur Surf Gallery

Wood, ein ehemaliger U/16 Quiksilver ISA Junioren-Weltmeister (2002), surfte sich während des einwöchigen Events durch sieben Durchläufe zu seinem zweiten ISA Weltmeistertitel für Australien und konnte so das blaue Band des U-18 Weltmeisters, der Creme de la Creme des Junioren-Surfings, in Empfang nehmen. Er versetze dabei den US-Star Jeremy Johnston (2003 ISA Junioren-Weltmeister), den aufstrebenden Brasilianer William Cardoso und den australischen Titelverteidiger Ben Dunn auf die Plätze.

Der 18-jährige Wood, der seine Heimat den weltberühmten Point Break von Lennox Head an Australiens Ostküste sein eigen nennen kann, baute seine frühe Führung bald durch hochbewertete Rides und saubere und schnelle Rückhand-Manöver aus, während seine 3 Gegner ständig bei den haarigen Bedingungen auf der Suche nach ihrer Höchstform waren.

Als schließlich das finale Horn für das Ende des Finallaufes ertönte, streckte Woods seine Fäuste in die Höhe und meinte: „ich kann gar niemanden erzählen, wie gut es sich anfühlt, zu gewinnen. Eigentlich bin ich nach Tahiti mit dem Ziel gekommen, nur den letzten Tag irgendwie zu erleben. Dass ich gewinne, das hätte ich niemals gedacht. Ich bin super begeistert und kann es kaum fassen!“

Stephanie Gilmore, Vierte bei den letzten Quiksilver ISA Weltmeisterschaften, war die zweite, die für Australien einen zweiten Weltmeister-Titel klarmachen konnte. Der Sieg der 16-jährigen war Teil einer „Süßen Rache“ für einen durch Strafpunkte wegen Behinderung vereitelten Sieg im Jahr zuvor. Die Australierin surfte einen kraftvollen, cleanen Style, der sie bei ihrem ersten Auftreten in Papenoo schon als ernstzunehmende Konkurrentin auszeichnete und deklassierte ein außerordentlich hochklassiges Feld mit Karina Petroni (USA), Erica Hosseini (USA) und der Titelverteidigerin des Quiksilver ISA Girls World Champion Titels Jessi Miley-Dyer.

Petroni, die unangefochtene US Ausnahmeathletin, gab das Tempo in der 25-minütigen ‚Australien vs. USA’ Entscheidung an, mit einem weit schweifenden Frontside Cutback auf einer der größeren rechtsseitigen Wellen des Tages. Die Amerikanerin schloss ihren Run mit einem selbstsicheren Closeout Floater vor der Mündung des Papenoo Flusses ab um sich mit 8.00 die höchste individuelle Wellen Wertung des Finale zu sichern.

Gilmore ließ jedoch nicht locker und meldete sich mit zwei soliden Wertungen von 7.17 und 6.60 zurück indem sie radikal auf ihrer Rückhand surfte, nachdem sie zwei wunderschön geshapete linksseitige Wellen gefunden hatte. Petroni und Gilmore, beide gute Freunde seit sie sich vor sieben Jahren auf einem Surf Event in Australien kennen gelernt haben, spornten sich im Finale gegenseitig an, wobei die Australierin die Oberhand gewann, während den anderen die Zeit davon lief.


Stephanie Gilmore - pic (c) Quiksilver. Zur Surf Gallery

Gilmores heutiger Sieg kommt gerade mal 12 Tage nachdem sie zur U18 australischen Meisterin gekürt wurde, einem Ergebnis, das ihr die Qualifikation für die Quiksilver ISA World Junior Surfing Championships, die im Oktober in Huntington Beach abgehalten werden, sichert.

„ Ich habe schon seit letztem Jahr davon geträumt diesen Contest zu gewinnen und habe die ganze Zeit darauf hin gearbeitet, und es letztendlich zu schaffen fühlt sich unglaublich an“, erklärte Gilmore. „ Meine Mutter, meine Tante und meine Großmutter kamen für die Woche her um mich zu unterstützen und meine Mutter weinte, als ich aus dem Wasser kam, wie es Mütter eben so tun. Und gegen Karina zu surfen und Erste und Zweite zu werden, es hätte nicht besser laufen können.“

Der Australier Matt Wilkinson, der bei den U16 Jungs gegen seinen Landsmann Julian Wilson, den Franzosen Joan Duru und einen weiteren US Finalisten, Tanner Gudauskus, surfte, besiegelte die Dreierwette für das dominierende australische Team indem er die U16 Division für sich entschied.

Wilson, aus Copacabana an der australischen Ostküste, der sein Land zum ersten mal auf internationalem Niveau vertrat, bekam die höchste individuelle Wellen Wertung des gesamten Events – eine fast perfekte 9.83 – auf dem Weg zu seinem heutigen Sieg.

„ Als die Sprecher meine Wertung verkündeten bin ich ausgeflippt“, erklärte Wilkinson. „ Es war die höchste Welle des gesamten Events und ich hatte fast mehr Angst nachdem ich die Welle bekommen hatte als davor. Ich paddelte wieder raus und dachte: ‚Ich kann das jetzt nicht verlieren!’ Ich wollte nicht, dass irgendjemand noch eine Welle bekommt. Ich sagte mir: ‚ Ich hab es fast geschafft!’“

Australiens beeindruckender Auftritt bei den Quiksilver ISA Junior Surfing Championships, bei denen jeweils zwei Surfer in jedem der drei Division Finals zugegen waren, sicherte ihnen einen leichten Sieg in der gesamt Team Punktewertung vor den USA auf Platz zwei, den amtierenden Team Champions Brasilien auf Platz drei, Hawaii, Platz vier und Süd Afrika, Platz fünf.


Julian Wilson - pic (c) Quiksilver. Zur Surf Gallery

Der starke Auftritt der USA ist jedoch von großer Bedeutung für die ‚red, white and blue’, da die ehemalige Surf-Supermacht nach einem enttäuschenden zehnten Platz beim letztjährigen Treffen ihre gesamten nationalen Auswahlprozesse restrukturiert hatten.

„ Wir traten auf und zeigten allen, dass wir wieder da sind“, erklärte Head Coach Peter Townend. „ Wir wurden Zehnter in Durban (2003), jetzt sind wir auf den zweiten Platz gesprungen, noch vor den Titelverteidigern Brasilien, wenn man bedenkt, dass die meisten Teams schon seit Jahren zusammengestellt sind, haben wir da einen kleinen Nachteil. Ich denke, die Menge an Teamgeist, die wir in so kurzer Zeit aufbringen konnten ist den Kids zu verdanken. Wir kamen hierher und sagten wir würden mit einer Medaille heimkehren, und jetzt gehen wir mit dreien. Das bedeutet doch, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben!“

Da die ISA vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) als weltweit führende Autorität für Surfen anerkannt ist, bildeten die Abläufe der ISA World Junior Surfing Championchips, diejenigen des Olympischen Formats nach und allen Finalteilnehmern wurden heute nachmittag bei der Schlussfeier Medaillen verliehen.
Die ISA (International Surfing Association) wurde 1964 unter dem Namen ISF gegründet. 1976 wurde sie zur ISA und heute repräsentiert sie über 50 nationale Surfverbände aus fünf Kontinenten.

Die ISA wird vom IOC (International Olympic Committee) als der internationale Verband für alle Wellenreit-Sportarten anerkannt. Seine beiden Hauptevents sind die ISA World Surfing Games die seit 1964 jedes zweite Jahr abgehalten werden und die ISA World Junior Surfing Championships, die seit 1982 jedes Jahr abgehalten werden. Die ersten World Junior Surfing Championships hat der Amerikaner Tom Carren gewonnen.

Seit den 90ern veranstaltete die ISA auch die ISA Pro Junior Tour, eine Junioren Tour mit Preisgeldern, 2003, jedoch entschloss die ISA alle Juniorenevents zu einem alljährlichen Event zusammenzufassen, so wurden die ersten jährlichen ISA World Junior Surfing Championships in Durban, Süd Afrika veranstaltet.

Surfing Amerika wird 2005 die ISA World Junior Surfing Championships, die für Huntington Beach, Kalifornien, geplant sind, veranstalten.
 

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