Florian Duhse, der deutsche Hochschulmeister im Longboarden stand mir kurz vor der Heimreise für ein paar Fragen Rede und Antwort. Mit heiserer Stimme von der Siegesparty sprach er über das spannende Finale, Contestsurfen, die ADH-Open und das Freiburger Team.
Kennengelernt habe ich Flo im späten Winter 2004. Schnell war klar, dass wir aufgrund unserer Begeisterung fürs Surfen und Boarden auf der selben Wellenlänge liegen. Auf vier Hochschulmeisterschaften, bei zahlreichen Surfsessions und Snowboardtagen haben wir uns immer besser kennengelernt. An Spaß hat es uns in dieser Zeit wahrlich nicht gemangelt. Ob in windverblasenen 30cm Wellen, ob bei 10cm Schneehöhe und Nebel auf dem Feldberg oder aber an sonnigen Offshore-Wind Tagen, an Powderkickern im Backcountry oder bei ausgiebigen Grillgelagen - mit Flo kann man in allen Bedingungen eine gute Zeit verbringen. Vor allem versteht er es, einen zu motivieren wie kein anderer. Ich sag nur: "POW PO POW!!!" Neidvoll musste ich diesen Sommer sehen, wie gut er in den Wellen geworden ist. Die intensiven Sommer am Atlantik haben sich bezahlt gemacht. Auf das wir noch weitere Sessions, im Schnee wie in den Wellen erleben werden!
Bei dem Teamsupport war der "Best Team Award" volkommen gerechtfertigt.
J: Wie war es denn für dich im Finale, draußen im Wasser zu sitzen und zu merken, zwei von drei Konkurrenten liegen gut im Rennen, die Zeit verrinnt und du brauchst noch eine gute Welle?
F: Ich war froh, dass ich eine Uhr dabei hatte. Das war das beste Geschenk, das mir meine Freundin Julia zum Geburtstag machen konnte. Die Uhr hat mir ein wenig den Stress genommen.
Menakoz/Spanien - denn Longboards sind nicht nur für kleine Wellen!
J: Demnach warst du dir bewusst, dass du weniger als eine Minute hattest und auf eine gute Welle hoffen musstest?
F: Ich hab gewusst, es sind noch 36 Sekunden, und dann war mein stärkster Konkurrent, Chris Landrock von der Uni Bremen, besser positioniert als ich und hat eine Welle genommen. Da habe ich auf die Uhr geguckt und gesehen, Mist, noch 20 Sekunden. Zuerst kam nur eine Doppelwelle, die du nicht nehmen kannst. Dann waren’s noch 10 Sekunden und eine gute Welle kam: Angepaddelt, aufgestanden, gesurft, aufs Brett gesetzt und die Tröte (Das Signal zum Ende jedes Heats) gehört. Hat genau gepasst!
Das nennt man Oldschool - ein Hauptgrund für den Titel!
J: Konntest du nach der letzten Welle sagen, auf welchem Platz du stehst?
F: Ich war mir nicht sicher. Ich war mir relativ sicher, dass ich auf jeden Fall unter den ersten Drei, eher unter den ersten Zwei bin. Aber die Freunde vom Chris, den ich sehr, sehr gut gesehen hab – er hatte schöne Drops in richtig steile, fette Wellen – meinten: Ja, dass dürfte gereicht haben! Ich hab gedacht, sie beziehen sich auf Chris und so war ich ziemlich verunsichert. Allerdings haben sie mich damit gemeint. Ich fand die Entscheidung war knapp. Man sieht ja im Wasser die anderen Surfer nicht, von hinten sieht man nicht, was die in der Welle machen, man sieht nur, dass sie eine Welle kriegen, und dann sind sie weg. Für mich war diese Ungewissheit nach dem Finale schlimmer als alle Heats.
Freesurf am Cap - Flo sucht ein wenig Schatten!
J: Man kann also sagen, dass du den ganzen Nachmittag bis zur Siegerehrung gut aufgeregt warst?
F: Vor der Siegerehrung hatte ich so weiche Knie, dass ich dachte, wenn die jetzt noch fünf Minuten warten, dann kipp’ ich hier weg. Das war schon sehr, sehr aufregend.
Ein schöner Tag - die Welt stand still - ein schöner Tag!
J: Wie wichtig waren denn die Hochschulmeisterschaften für dich?
F: Das war das wichtigste Ereignis dieses Jahr für mich. Ich hab mich mental nur auf diesen Contest konzentriert und die deutsche Meisterschaft als Vorbereitung dafür genommen, um ins Contest-Surfen reinzukommen, weil das doch ein Unterschied zum Freesurfen ist. Obwohl ich bei der deutschen Meisterschaft nicht so gut abgeschnitten hab, hat es mir doch sehr geholfen. Das war die perfekte Vorbereitung, einfach vor dem Heat Ruhe in sich selbst zu bekommen, sich auf den Lauf zu konzentrieren, die Wellen anzugucken, die Contestzone zu beobachten, und zu fokussieren. Das war wichtig, Eva Kreyer, die deutsche Hochschulmeisterin in der Open Class und erfahrene Contestsurferin, hat mir da den einen oder anderen wertvollen Tipp gegeben.Auch Dangerous Dieter hat mir auch ein paar Tipps gegeben. Gute Leute, die mir da weitergeholfen haben. Und nicht zuletzt, Julia, die meine größte mentale Stütze ist.
Bei so kleinen Wellen muss man sich manchmal ganz schön strecken - StretchHang5 !
J: Als „Otto-Normal-Surfer“ gehst man surfen und hat vielleicht in ein oder zwei Stunden eine oder zwei gute Wellen. Wie schaffst du dass, in einem zwanzigminütigen Heat unter Druck zwei gute Wellen zu finden? Ist das mehr Glück oder liegt das an einer guten Vorbereitung?
F: Es hat viel damit zu tun, sich vorher die Wettkampfzone anzugucken, sich im Lineup die beste Stelle herauszusuchen, eine Orientierung am Strand zu finden um sich dann im Wasser so positionieren zu können, dass man die größte Wahrscheinlichkeit hat, gute Wellen zu bekommen. Und dann gibt man zwanzig Minuten lang Vollgas, was du beim Freesurfen nicht machst. Da paddelt man raus, ruht sich aus. Im Contest musst du sofort bereit sein, eine gute Welle anpaddeln zu können. Da muss man jede Chance ergreifen.
Hauptsache stylisch - Shifty am Feldberg!
J: Mal ne Frage zum Publikum. Die Freiburger waren ja zahlreich und lautstark vertreten. Hast du von den Jubelrufen im Wasser etwas mitbekommen?
F: Im Finale waren wir ziemlich weit draußen, die Wellen waren groß und laut. Da habe ich nur am Ende von einer Welle die Freiburger gesehen. Klar, hat mich gefreut, dass so viele da waren und zugeschaut haben. Während des Halbfinales waren die Wellen ein bisschen näher am Strand, da hat mir das Publikum schon einen guten Sound verpasst und das hat mich auch noch mal ein bisschen gepusht. Das hilft schon ungemein.
Snow is only frozen water - Springsession am Feldberg !
J: Wie fandest du die ADH-Open und das große Freiburger Team?
F: Gut organisiert, eine gute Mischung aus Wettkampfsurfen und Party. Das Freiburger Team mit 75 Leuten hat mal gezeigt, das Freiburg ne kleine Surfhauptstadt in Deutschland sein kann. Wir haben hier einfach mal verdammt gerockt, und das war beeindruckend, was aus unserem kleinen Contest geworden ist. Wenn ich an unser erstes Jahr denke, vor vier Jahren, mit sieben Leuten in einem Appartement und jetzt haben wir 15 Appartements und sind so viele, wie bei den ersten ADH-Open insgesamt da waren. Das ist schon großes Kino was der Alex und die Julia da geleistet hat.
Da sehen manche rot - Flo am Cap ganz in red!
J: Wem möchtest du noch danken?
F: Julia, meinen Eltern, dem Boardshop, allen meinen Freunden,der Uni Freiburg, Eva und Ralf vom Sörfcamp.de, die mir geholfen haben, meinen Surfstil zu entwickeln, anuell.com und natürlich auch Dir!
So einen Neo kann man auch nur als Longboarder tragen!
Kennengelernt habe ich Flo im späten Winter 2004. Schnell war klar, dass wir aufgrund unserer Begeisterung fürs Surfen und Boarden auf der selben Wellenlänge liegen. Auf vier Hochschulmeisterschaften, bei zahlreichen Surfsessions und Snowboardtagen haben wir uns immer besser kennengelernt. An Spaß hat es uns in dieser Zeit wahrlich nicht gemangelt. Ob in windverblasenen 30cm Wellen, ob bei 10cm Schneehöhe und Nebel auf dem Feldberg oder aber an sonnigen Offshore-Wind Tagen, an Powderkickern im Backcountry oder bei ausgiebigen Grillgelagen - mit Flo kann man in allen Bedingungen eine gute Zeit verbringen. Vor allem versteht er es, einen zu motivieren wie kein anderer. Ich sag nur: "POW PO POW!!!" Neidvoll musste ich diesen Sommer sehen, wie gut er in den Wellen geworden ist. Die intensiven Sommer am Atlantik haben sich bezahlt gemacht.
Auf das wir noch weitere Sessions, im Schnee wie in den Wellen erleben werden!
Auch am Berg für jeden Spaß zu haben, der Herr Duhse!