Slater feiert neunten WM-Titel, C. J. Hobgood gewinnt den Billabong Pro Mundaka
Der Amerikaner Kelly Slater hat bereits am Freitag beim Billabong Pro Mundaka die Weltmeisterschaft im Wellenreiten gewonnen. Für Slater ist es der neunte WM-Titel seiner Karriere. Somit ist der 36-jährige sowohl der jüngste als auch der älteste Surfer, der die Weltmeisterschaft im Surfen gewinnen konnte. Bereits als 20-jähriger konnte er im Jahr 1992 seinen ersten Titel feiern.
Riesen Freude bei Kelly Slater über neunten WM-Titel (Pic by Kirstin)
Im wichtigsten Heat des Freitags zwischen Kelly Slater und Eneko Acero (EUK) reichten Slater zwei Wellen mit einem Score um die sieben Punkte, um sich gegen den Basken Acero durchzusetzen. Dieser Sieg reichte dem Amerikaner, um in der Gesamtwertung so weit in Führung zu gehen, dass keiner seiner Verfolger ihm den Titel in den letzten beiden Contests in Brasilien und Hawaii noch nehmen könnte.
Kelly Slater (Pic by Cestari)
Der Amerikaner C.J. Hobgood hat am heutigen Samstag den Billabong Pro Mundaka im spanischen Teil des Baskenlandes in sauberen 1,5m Wellen gewonnen. Buchstäblich in der letzten Sekunde konnte Hobgood mit der letzten Welle des Contests das notwendige Ergebnis einfahren, um seinen Finalgegner Joel Parkinson (AUS) den sicher geglaubten Sieg noch zu entreißen.
In einem spannenden Finale ging der Amerikaner bereits in den ersten Minuten mit einem sehr guten Score von 9,93 Punkten in Führung. Zwei Tuberides in Kombination mit einem Floater am Ende und einigen weiteren radikalen Turns brachten ihm dieses fast perfekte Ergebnis ein (maximal 10 Punkte pro Welle). Dann passierte einige Zeit lang nichts, bevor der 27-jaehrige Parkinson eine viel versprechende Setwelle anpaddelte und sie nach einem Tuberide und einigen soliden Top- und Bottomturns mit einem Ergebnis von 8,33 Punkten abschloss. So war das Rennen zur Hälfte des 35-minütigen Heats wieder offen, da Parko nun lediglich eine Wertung von 4,28 Punkten für den Sieg benötigte. Im letzten Drittel des Heats erreichte der Australier 7,50 Punkte für eine Welle, um erstmals in diesem Finale in Führung zu gehen und mit der wenig verbliebenen Zeit so den Druck auf Hobgood zu erhöhen.
Sieger des Billabong Pro Mundaka - C.J. Hobgood (Pic by Cestari)
In der letzten Minute war Parkinson dann eigentlich im Vorteil, als er Vorrecht auf die Wellen hatte (Priority). Doch mit der Wahl seiner Welle hatte Parko wenig Glück, denn die nachfolgende Setwelle war die bessere und C.J. Hobgood konnte so seine letzte Chance auf den Sieg nutzen. Joel Parkinson musst tatenlos zusehen, wie Hobgood eine erneute Tube erwischte und danach mit einigen riskanten Turns bis zum Ende alles Mögliche aus der Welle herausholte. Die Judges belohnten seinen Ritt mit 8,57 Punkten, was ihm in letzter Sekunde den Sieg des Billabong Pro Mundaka 2008 einbrachte. Für Hobgood war es der erste Sieg in einem WCT Event seit vier Jahren.
Trotz seiner Niederlage im Finale konnte sich Parkinson mit diesem Event in der Gesamtwertung auf Platz drei verbessern. Hobgood verbesserte sich auf Platz sechs.
C.J. Hobgood (Pic by Kirstin)
Mundaka präsentierte sich am heutigen sechsten Wettkampftag leicht bewölkt und mit 1m bis 1,5m Wellen. Gegen elf Uhr startete das erste Viertelfinale mit dem einsetzenden Niedrigwasser. Die Wellen waren ein wenig kleiner als an den beiden vorangegangenen Tagen, dennoch waren viele Tuberides möglich und einige der höchsten Wavescores der gesamten Veranstaltung wurden heute erreicht. In den Viertelfinalläufen trafen sechs der Top10 Surfer der Gesamtwertung der World Championship Tour (WCT) aufeinander. Lediglich Adrian Buchan (AUS) hatte von allen im Wettkampf verbliebenen Surfern in dieser Saison bereits einen Event gewonnen.
Im ersten Viertelfinale des Tages setzte sich der spätere Finalist Joel Parkinson gegen den Brasilianer Adriano de Souza durch. Mit seinen ersten zwei Wellen, die de Souza nicht surfen wollte, obwohl er jeweils besser als Parko postiert war, erzielte Parkinson die entscheidenden Scores für ein Gesamtergebnis von 14,34 Punkten gegenüber den 6,17 Punkten des Brasilianers. Vielleicht ein taktischer Fehler von de Souza, der jedoch weiterhin in der Gesamtwertung der bestplatzierte Brasilianer bleiben wird.
Tom Whitaker (Pic by Kirstin)
C.J. Hobgood eröffnete sein Viertelfinale mit einem schnellen Start und einer Welle mit 5,67 Punkten in seinem Aufeinandertreffen mit Taj Burrow (AUS). Bis zur Hälfte des Heats konnte Burrow nur niedrige Scores erzielen, während Hobgood mit einer sehr guten zweiten Wellen eine 9,67 in sein Gesamtergebnis einbringen konnte. Taj Burrow brauchte nun eine Kombination aus zwei Wellen und mindestens 15,35 Punkte um den 29-jährigen Amerikaner noch zu besiegen. Allerdings lieferte der Ozean in der zweiten Hälfte des Heats nur noch wenige Wellen, die zudem nur wenig Potential auf hohe Ergebnisse zuließen.
Adrian Buchan erzielte mit 9,33 Punkten in seinem Heat gegen das Geburtstagskind Tom Whitaker (AUS), der heute seinen 29. Geburtstag feierte, einen der höchsten Scores für eine Welle am heutigen Tag. In einem ansonsten ruhigen Heat mit niedrigen Ergebnissen, reichte Buchan bereits diese eine Welle, um seinen Landsmann zu besiegen.
Zwei 6-Punkte Wellen waren anschließend für Luke Stedman (AUS) ausreichend, um Bede Durbidge (AUS) im letzten Viertelfinale zu besiegen und ins Halbfinale einzuziehen.
Kelly Slater wird gebührend gefeiert (Pic by Griggi)
In den Halbfinalheats lag Parkinson zunächst gegen Adrian Buchan im Rückstand und benötigte 8,51 Punkte für eine Welle, um noch zu gewinnen. Erst im letzten Drittel des 35-minuetigen Heats konnte Parko eine Welle mit 8,00 Punkten abschließen, um dann nur noch lediglich 6,51 Punkte für seine zweite Welle für den Sieg zu benötigen. Das sollte ihm in der letzten Minute sogar mit 9,80 Punkten gelingen, um so die Situation umzudrehen und selber in Führung zu gehen. Bis zum Ende konnte Adrian Buchan die nun notwendigen 9,14 Punkte für eine Welle nicht mehr erreichen und Parkinson zog im letzten Moment ins Finale ein.
Das zweite Halbfinale war weniger spannend für die zahlreichen Zuschauer in Mundaka, da Luke Stedman lediglich zwei sehr kleine Scores einbringen konnte und C.J. Hobgood so früh und fortan ungefährdet bis zum Ende in Führung liegen sollte. So reichten Hobgood letztendlich 7,83 Punkte und 6,83 Punkte um ins Finale einzuziehen, das er bekanntlich ebenfalls für sich entscheiden konnte.
Billabong Pro Mundaka Finale
Heat: C.J. Hobgood (USA) 18,50 def. Joel Parkinson (AUS) 15,83
Billabong Pro Mundaka Ergebnisse im Halbfinale
Heat 1: Joel Parkinson (AUS) 17,80 def. Adrian Buchan (AUS) 14,50
Heat 2: C.J. Hobgood (USA) 14,66 vs. Luke Stedman (AUS) 6,70
Billabong Pro Mundaka Ergebnisse im Viertelfinale
Heat 1: Joel Parkinson (AUS) 14,34 def. Adriano de Souza (BRA) 6,17
Heat 2: Adrian Buchan (AUS) 12,83 def. Tom Whitaker (AUS) 7,40
Heat 3: C.J. Hobgood (USA) 15,34 def. Taj Burrow (AUS) 8,10
Heat 4: Luke Stedman (AUS) 13,16 def. Bede Durbidge (AUS) 10,24
(Pic by Cestari)
ASP World Championship Tour Gesamtwertung (nach Mundaka)
1. Kelly Slater (USA) 8.042
2. Taj Burrow (AUS) 6.324
3. Joel Parkinson (AUS) 6.180
4. Bede Durbidge (AUS) 5.990
5. Adriano de Souza (BRA) 5.748
6. C.J. Hobgood (USA) 5.670
7. Adrian Buchan (AUS) 5.370
8. Mick Fanning (AUS) 5.310
9. Bobby Martinez (USA) 5.282
10. Luke Stedman (AUS) 4.696
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