Surf DVD: A Broke Down Melody

  • Boardmag
  • 10.01.2005

A BROKE DOWN MELODY
Moonshine Conspiracy Productions

Video Review von Jo Meschede

„Feel them positive vibrations surfing is sending you“ Yeah. Ein entspannter Film mit entspannter Musik: Weltklasse Surfen auf größtenteils unbekannten Wellen, Kids auf kaputten Boards und unvergleichliche Bodysurf-Aufnahmen – all dies passt wunderbar zusammen. Kelly Slater, Gerry Lopez, Rob Machado, Jack Johnson u.v.a. beim Freesurfing zu Musik von Jack Johnson, Beta Band, Kruder u. Dorfmeister, Eddie Vedder, ... Die Locations sind u.a. Hawaii, Jamaika, Süd Amerika, Tahiti, Mexiko, Indonesien, ...

Der neuste 16mm Film des Moonshine Conspiracy Projekts von den Malloy-Brüdern ist ein ruhiger, langsamer Streifen, der den Sport von der ästhetischen Seite zeigt. Kelly Slater, Gerry Lopez, Tom Curren, die Malloys, Rob Machado, C.J. Hobgood, Jack Johnson, der übrigens auch den Titel-Song (im Abspann zu hören) geschrieben hat, und viele andere demonstrieren ihr perfektes Surfen in Tubes und auf kleinen Wellen. Ohne den Druck von Contests können sie spielerisch und kreativ surfen.

Die Musik wird vor allen den Verehrern langsamerer Kost gefallen. Jack Johnson, Eddie Vedder, Beta Band, Kruder u. Dorfmeister untermalen die künstlerischen 16mm Aufnahmen. Den absoluten Hammer finde ich die Body Surf Shots. Teilweise unter der Welle, nur mit Hilfe von Flossen haben die Jungs richtig lange Rides; man sieht sogar die Haut vom Wasserdruck flattern. Fast alles Surfen ist in Zeitlupe zu sehen, man will den Flow der Surfer hervorheben und die Kraft und Schnelligkeit der Welle ein wenig in den Hintergrund stellen.

Im Intro bekommen wir eine Dosis Rasta Vibrations: Surfen, so wie es sein soll: ohne Stress im lineup und Surfen als Beitrag zu einer positiven, friedfertigen Einstellung. Dann geht es los mit Kelly und Co. bei ihrer Arbeit. Es werden aber nicht nur Surf Shots aneinandergereiht: Slater, Mark Cunningham u. a. geben einen kleinen Einblick in ihre Geschichte und ihr Gefühl beim Surfen.

Interessant ist auch die Section über Jamaika und das nationale Team. Kids die vielleicht sonst auf die kriminelle Schiene kommen könnten, bekommen durch das Surfen eine Zukunft. Sie fahren auch zu einem World Contest in Ecuador, teilen sich die Boards untereinander und haben einen Riesen Spaß.

Weiter werden wird nach Tahiti geführt, wo sich die Jungs mit Jet-Skis in richtig dicke Wellen ziehen lassen, und das fern von Teahupo. Umrahmt wird dieses Kapitel von malerischen Landschaftsbildern.

Als nächstes folgt der Part von Jack Johnson, auch er erzählt eine Anekdote aus seiner Surf Geschichte. Dazu steigt er in eine eisige Left und stellt unter Beweis, das er ein Multi Talent ist: Surfen, Filmen und Musikmachen, und dass auf höchstem Niveau. Weitere Stopps sind Mexiko und Indo, wo die Kids mit den Pros eine witzige Session haben.

Zum Ende schließt sich der Kreis mit den Rasta Vibrations. Zum Sonnenuntergang erzählt der Rastamann noch mal was Surfen für ihn bedeutet. Mit dem Bodysurfen klingt der Film aus. Jack Johnson und seine Gitarre verfeinern noch den Abspann.

Wer von diesen 53min Surfen noch nicht genug hat, der kann sich noch die extra Surf Segments anschauen, die insgesamt fast so lang wie der Hauptfilm sind. Slater en masse, aber die anderen kommen auch nicht zu kurz. Als Begleitung wieder geile ruhige (Akustik-)Gitarren Mucke. Wer dann immer noch nicht genug hat der kann sich noch zwei Ben Harper Videos anschauen: „with my own two hands“ u. „diamonds on the inside“.

Weiter kann man sich noch ein interessantes Surf Aid Video und ein witziges Outtake mit Ben Stiller anschauen.

Wer auf harte Slams und harte Musik steht, dem rate ich ab, allen anderen rate ich: DVD kaufen, eine gute Flasche Wein aufmachen, auf die Couch oder das Bett, dvd rein und die ca. 115min am Stück oder in Etappen anschauen, genießen und entspannt auf die Zeit hoffen, wann man selbst wieder ins Wasser kann...

Jo