rauh und wild
- vom Schluchtencharakter der Brugga bis hin zu fast irrealen Naturlandschaften wie im „Herr der Ringe“
- traumhafte Aussicht richtung Feldberg und über das Wilhelmer Tal
- zum Abschluß das beste Steak ever
Ausgangspunkt: Wanderparkplatz direkt am Taleingang des St. Wilhelmer Tales unterhalb der Holzfällerstube
Alternativ autofrei: mit der Breisgau S-Bahn von Freiburg Hbf bis Kirchzarten, dort in den Bus 7215 nach Todtnau umsteigen und in St.Wilhelm aussteigen. Ab über die Brücke und los gehts...
Geparkt wird an dem Wanderparkplatz hinter der Brücke am Tal Eingang. Einen Parkplatz zu finden ist hier kein Problem - hier fahren die meisten vorbei Richtung Talende Feldberg. Und für alle anderen: der Bus – die Driektverbindung von Kirchzarten nach Todtnau - hält ebenfalls direkt vor Ort vor der Brücke am Taleingang zum St. Wilhelmer Tal..
Direkt gegenüber des Parkplatzes befindet sich eine große Infotafel über die Kernzone des Bannwald Faulbach. Daneben führt ein schmaler Pfad den Berg hoch. Die Schilder weisen den Weg nach Oberried und St. Wilhelm, dorthin, über den bekannten Wilhelmitenpfad.
Infotafel am Wanderparkplatz - Hier geht es los!
Nach kurzem Zickzack wenige Meter nach oben teilt sich der Weg. Wir nehmen hier die linke Abzweigung an der Brugga entlang Richtung Oberried. Auf schmalem, teils verwachsenem, aber gut begehbarem Weg sind wir ob der Wildheit der Brugga erstaunt. Aufgrund des absoluten Badeverbotes wegen der Krebspest ab der Höhe Kirchzarten ist dieser Fluss den meisten nur negativ in Erinnerung - dabei fühlt man sich bei den Brugga Wasserfällen und dem Schluchten Charakter direkt an die urtümlichen südfranzösischen Schluchten wie Gorges du Tarn oder Verdon erinnert. Und das alles, wenn man auf dem schmalen Weg entlang der Brugga die Augen aufsperrt.
Die wilde Brugga
Schließlich kommen wir erneut an eine Weggabelung. Links führt ein Weg über die Brücke zu einem Holzlagerplatz, rechts geht ein schmaler Pfad leicht ansteigend den Berg hoch. Diesen nehmen wir. Jetzt müssen wir aufmerksam sein, denn nach ca. 100 m geht rechts nach oben im spitzen Winkel ein kleiner Pfad ab.
Zur Orientierung: direkt bei der Abzweigung ist ein ein To-Go-Hochstand aus Metall angebracht und ca. 10 m nach der Abzweigung wird es wieder flacher – da weiß man dann, dass man die Abzweigung verpasst hat.
Achtung, hier gibt es ein Update: Aufgrund massiver Baumfällungen und Holzarbeiten der Gemeinde Oberried hat sich hier der Wegeinstieg massiv verändert, kurzum, er wurde einfach „weggefällt“ und ist ohne Ortskenntnis nicht mehr aufzufinden.
Update: Wir nehmen also die Abzweigung rechts – also gegenüber der Brücke – und laufen den breiten Waldweg rechts den Berg hoch, Hochstände gibt es hier keine mehr, hier lohnt es sich nicht mehr, wurde ja ziemlich viel gefällt. Wir gehen den breiten Waldweg nach oben, bis rechts ein ebenso breiter Waldweg abzweigt. Unser bisheriger Weg führt gerade aus weiter – wir nehmen aber die Abzweigung rechts und gehen bis zu deren Ende, mit nur noch einer geringen Steigung. Mitten im Hang endet der Weg schließlich vollkommen unvermittelt in einem mit Gras, Dornen und Gestrüpp vollkommen überwucherten Hang. Ungefähr in der Mitte des Hanges, man blickt Richtung des beginnenden Waldes, ist ein etwas breiterer Felsen. Bis dahin müssen wir uns durchkämpfen, dann sind wir wieder auf dem Weg – den es eigentlich nicht mehr gibt….
hier gehts nach rechts den Hang hoch
hier hört auf einmal der Weg auf...jetzt bis zum in der Mitte sichtbaren Felsen durchkämpfen
das ist der Weg...dahinter...
verwunschene Landschaft
Jetzt beginnt das Abenteuer erst richtig: es wird immer unwegsamer, teils müssen wir richtig klettern, aber es lohnt sich.
Der Schauinsland läßt grüßen!
Wir kommen schließlich an einen schmalen Felsweg, der sich zwischen schroffen Felsen zur Linken und senkrecht abfallendem Abgrund zur Rechten dahinschlängelt.
schmal und gefährlich
Sicher nicht ungefährlich, aber von der Aussicht Richtung Feldberg und Schauinsland super - und das bei dieser Umgebung. Genial.
Der Feldberg in voller Schönheit
Nach dem Aussichtsfelsen schmiegt sich der Weg weiterhin an den steilen Hang durch den Wald, bis wir nach wenigen Metern an die Quelle des Faulbaches kommen. Hier lohnt es sich im Schatten bei plätscherndem Wasser kurz Rast zu machen und einfach den Aufenthalt zu genießen. Das Besondere ist, die Quelle des Faulbaches ist selten ausgetrocknet und den ganzen Sommer ein Quell der Erfrischung. Wir freuen uns, dass der Faulbach trotz extrem heißer Sommer auch dann noch Wasser führt und füllen unsere Wasserflasche auf. Danach geht es noch ca. 100 m den Berg, leicht ansteigend, hoch, bis ein Weg quert.
Wegteilung
Hier wenden wir uns nach rechts (nicht nach links oben) und gehen dann den gut erkennbaren Waldpfad zum Teil steil, auch über querliegende Bäume, nach unten. Der Charme der absoluten Wildheit des Weges bleibt uns bis zum Schluss erhalten. Unten angekommen wird der Weg zum Teil durch querliegende Äste blockiert, die aber nicht wirklich ein Hindernis darstellen. Schließlich kommen wir bei einer Bank mit bester Aussicht über das St. Wilhelmer Tal vor einem Hof heraus, der der Forstbehörde zuzurechnen ist.
hier kommen wir raus...
hier trifft der Weg ca. 10 m vor der Bank auf den Wilhemitenpfad
Wir wenden uns nach rechts und gehen den bekannten Wilhelmiten Pfad - an verschiedenen Pferde- und Kuhweiden entlang - zurück zum Wanderparkplatz. Beim Blick zurück beeindruckt an vielen Stellen der Feldberg mit seiner Schönheit und erinnert uns an dieses einmalige, gerade erlebte Naturereignis. Schön war's.
Update: Auch hier ist nicht alles so geblieben, wie es war: der Weg mündet in den Wilhemitenpfad ca. 10 Meter vor der Bank. Dort ist mangels Wegpflege fast kein Durchkommen mehr...
Und zum Abschluß gönnen wir uns noch das beste Steak, das man in der Umgebung Freiburg irgendwie bekommen kann. In der Holzfällerstube muß man zwar oft eine Menge Zeit fürs Warten mitbringen, allerdings wird man von einem Steak epischen Geschmackes belohnt….das vergisst man nicht wieder...das beste Steakhouse ever….mit besonderer Atmosphäre.
Update: Leider müssen wir auch diesen Part revidieren: der ehemalige Besitzer der Holzfällerstube – Herbert Disch – war weit über die Grenzen des Schwarzwaldes für seine hervorragenden Steaks bekannt. Mit Liebe zubereitet, konnte man sicher sein, dass man nicht nur hervorragendes Fleisch lokaler Rinder bekam, sondern eben auch ein traumhaft zubereitetes Mahl. Siehe Bilder. Leider mußte Herbert Disch im November 2023 aus gesundheitlichen Gründen die Holzfällerstube aufgeben. An dieser Stelle nochmal eine Hommage an Ihn: es waren die besten Steaks, die man wiet und breit essen konnte und auch für mich die Veranlassung, diese Wanderung nach Ihm bzw. seinem Lokal zu benennen. Ich vermisse seine Steaks sehr..und seine rustikale Art.
Text: Florian Bechert