Bowlriders' Tour - Part II: Bologna, 20./21. Juni 2005
Tourbericht und Bilder: Joe Beckert - Additional Pics: Mirko Holzmüller
Der Park in Bologna ist nichts für schwache Nerven...
Nach dem Skandal-Sonntag ging es am Montag in geregelten Bahnen weiter, denn die lange Busfahrt von Brixlegg nach Bologna (Italia) stand auf dem Programm. Also wurde der ganze Haufen aus Skate-Pros und Journalisten in die zwei Busse verladen und ab dafür über die Alpen.
Glücklicherweise hatte sich die Anti-Hero-Army entschlossen per Mietwagen und nicht im Bus zu reisen - Zwischenfälle der unangenehmen Art blieben also aus. Wie sich später herrausstellte, ließen die Jungs Bologna aus. Wir trafen sie erst am nächsten Wochenende in Marseille wieder.
Allan Mesquita, Crailslide an der Poolcoping-Extension
Zur Bus-Fahrt: in den Bussen bestand eine goldene Regel unter den Reisenden: don´t shit in the bus! Darum wurden die kurzen Pausen auf Rastplätzen auch gerne für längere Toilettenbesuche genutzt, was fatale Folgen hatte - ihr könnt es euch schon denken.
Where is Omar?
Als wir nämlich nach mehr als 9 Stunden Fahrt am Campingplatz in Bologna ankamen wurde uns schlagartig klar: where is Omar? Chalmers hatte bei der Abfahrt am letzten Rastplatz auf die Frage ob alle da seien, auf den zugezogenen Vorhang vor einer der Schlafkojen gedeutet und geantwortet: "I guess Omar´s sleeping up there." Dem war leider nicht so. Als Omar die Tür des vergammelten Toilettenhäuschens, nur in Schlappen und Jeans (keine Boxershort, kein T-Shirt), nach ausgiebiger Sitzung von innen öffnete und einen Blick auf den Parkplatz warf, traf ihn der Schlag - beide Busse waren weg! Ein Glück hatte Omar Tags zuvor den Contest in Brixlegg gewonnen und noch die Taschen voller Geld. Mit Hilfe einiger Polizisten, die ihm erst einmal ein T-Shirt schenkten (You need to wear this, you´re in Italy), dem Zug und diverser Taxifahrer schaffte er es schließlich gerade noch rechtzeitig zum allgemeinen Dinner am Campingplatz in Bologna aufzutauchen.
Benji Galloway, Lipslide an der Oververt Corner. Diese Sequenz in groß seht ihr hier.
Tomi Teammanager Toiminen meinte auf die Frage, warum er den Verlust seines besten Fahrers zweieinhalb Stunden lang nicht bemerkt hatte: "I´m not a fucking babysitter." Ende gut alles gut. Beim Abendessen unterhielt Omar die versammelte Runde indem er von der eben erlebten Höllentour erzählte. Die Cops hatten ihm auf der Polizeiwache sogar noch was zu essen angeboten. Der Fleischfeinschmecker Omar war aber nicht so sehr angetan. Er nannte es ein "Ghetto Ass Police Steak".
Joe, Jochen, Asti. Pic: Mirko Holzmüller
Die folgenden zwei Tage verbrachten wir mit gemütlichen Sessions im Bowl zu Bologna. Die Locals waren immer früh da, um das Tor zum Bowl aufzuschließen, und so kam es, dass wir schon morgens vor acht Uhr die Copings kratzten. Es war auch die einzige Möglichkeit entspannt zu cruisen, denn ab halb elf wurde die Hitze (um die 40 Grad) unerträglich und abends ab acht versammelte sich die ganze Meute am Bowl und dann ging es hart zur Sache.
Joe, Frontside Rock. Pic: Mirko Holzmüller
Dieser Bowl verlangt wirklich einem Fahrer wirklich alles ab, denn fast jede Wall hat Vert, und um richtig Speed zu bekommen muss man erst einmal eine Weile nach seinen Lines suchen. Dafür entdeckt man dann aber umso mehr davon. Den heftigsten Drop bietet die mächtige Bank, mit deren Schwung es sogar möglich ist die Fullpipe komplett zu überqueren - ein einzigartiges Erlebnis, bei dem einem beim ersten Mal mindestens zweimal das Herz in die Hose rutscht und man am Ende dankbar ist, dass man überlebt hat. Dieser Bowl hat wirklich seine Tücken und so trennte sich auch bei unserer Gruppe die Spreu vom Weizen.
Daniel Cardone, Wallride ohne Worte...
Omar kam, wie viele Andere, mit dem guten Stück in keinster Form zurecht. Wirklich beeindruckende Manöver waren der Noseblunt Nollieflip out an der riesigen Bank von Allan Mesquita, der Lipslide von Benji Galloway durch die Oververt Corner (um da wieder raus zu kommen, musste er sein Deck mehr als vertikal stellen) und der unmachbare Ritt des Daniel Cardone entlang des äußeren Rings der Fullpipe. Für diesen Mann scheinen gewissen physikalische Gesetze einfach nicht zu gelten. Die Einfahrt und die Ausfahrt zu diesem halsbrecherischen Turn waren nur wenige Zentimeter breiter als seine Achsen - Präzision war also oberstes Gebot. Die benötigte Geschwindigkeit um den kompletten Turn über an die vertikale Wand gepresst zu werden und nicht 3,5 Meter in die Tiefe zu stürzen, machte dieses Manöver umso härter, denn nur der kleinste Fehler bei Ein- oder Ausfahrt hätte mit Sicherheit schwerste Verletzungen nach sich gezogen. Doch Cardone gilt nicht umsonst als King of Bologna. Keiner kam auch nur annähernd an ihn ran. Die Locals meinten nur, dass das noch gar nichts gewesen sei und er höchstens 40 % gegeben hätte - scary.
Ottavio Neto, Backside Smith Oververt
Sie erzählten uns auch von einem Experiment mit einem GPS-Gerät, dass sie Daniel zur Geschwindigkeitsmessung bei seinen Bowlfahrten umgehängt hatten. Bei seinen "normalen" Lines ereichte er um die 30 Km/h. Aber Daniel wäre nicht Daniel, wenn er sich nicht eine Speedline einfallen lassen würde. 70 Km/h waren das beängstigende Ergebnis. Wer schon mal 50 Sachen auf einem normalen Skateboard auf der Strasse gefahren ist, weis was da abgeht. Nicht vorzustellen mit 70 Stukkies durch einen Bowl zu donnern und das aus eigener Kraft gepusht!
Alex Chalmers, Switch Noseblunt
In Bologna verging die Zeit sehr schnell. Mittags lümmelten wir uns am Swimmingpool, ließen uns die Sonne auf den Bauch scheinen und wagten auch einmal eine kleine Sightseeingtour durch die schöne Altstadt. Am zweiten Abend veranstalteten die Locals sogar ein großartiges BBQ für alle. Es wurde bis spät in die Nacht gegessen, gelacht und getrunken. Die passende Musik kam aus einem mannshohen Boxenturm, der unweit des Parks auf einer freien Wiese aufgebaut war - eine klingende Skulptur, eine wahre Kunstinstallation.
Klaus an den Boxen. Pic: Mirko Holzmüller
Am Mittwoch morgen um Acht rollten dann auch schon wieder die Räder. Unser Ziel war der Bowlriders Contest in Marseille am schönen Mittelmeer. Doch dazu mehr im dritten Teil.
Tourbericht und Bilder: Joe Beckert - Additional Pics: Mirko Holzmüller
Der Park in Bologna ist nichts für schwache Nerven...
Nach dem Skandal-Sonntag ging es am Montag in geregelten Bahnen weiter, denn die lange Busfahrt von Brixlegg nach Bologna (Italia) stand auf dem Programm. Also wurde der ganze Haufen aus Skate-Pros und Journalisten in die zwei Busse verladen und ab dafür über die Alpen.
Glücklicherweise hatte sich die Anti-Hero-Army entschlossen per Mietwagen und nicht im Bus zu reisen - Zwischenfälle der unangenehmen Art blieben also aus. Wie sich später herrausstellte, ließen die Jungs Bologna aus. Wir trafen sie erst am nächsten Wochenende in Marseille wieder.
Allan Mesquita, Crailslide an der Poolcoping-Extension
Zur Bus-Fahrt: in den Bussen bestand eine goldene Regel unter den Reisenden: don´t shit in the bus! Darum wurden die kurzen Pausen auf Rastplätzen auch gerne für längere Toilettenbesuche genutzt, was fatale Folgen hatte - ihr könnt es euch schon denken.
Where is Omar?
Als wir nämlich nach mehr als 9 Stunden Fahrt am Campingplatz in Bologna ankamen wurde uns schlagartig klar: where is Omar? Chalmers hatte bei der Abfahrt am letzten Rastplatz auf die Frage ob alle da seien, auf den zugezogenen Vorhang vor einer der Schlafkojen gedeutet und geantwortet: "I guess Omar´s sleeping up there." Dem war leider nicht so. Als Omar die Tür des vergammelten Toilettenhäuschens, nur in Schlappen und Jeans (keine Boxershort, kein T-Shirt), nach ausgiebiger Sitzung von innen öffnete und einen Blick auf den Parkplatz warf, traf ihn der Schlag - beide Busse waren weg! Ein Glück hatte Omar Tags zuvor den Contest in Brixlegg gewonnen und noch die Taschen voller Geld. Mit Hilfe einiger Polizisten, die ihm erst einmal ein T-Shirt schenkten (You need to wear this, you´re in Italy), dem Zug und diverser Taxifahrer schaffte er es schließlich gerade noch rechtzeitig zum allgemeinen Dinner am Campingplatz in Bologna aufzutauchen.
Benji Galloway, Lipslide an der Oververt Corner. Diese Sequenz in groß seht ihr hier.
Tomi Teammanager Toiminen meinte auf die Frage, warum er den Verlust seines besten Fahrers zweieinhalb Stunden lang nicht bemerkt hatte: "I´m not a fucking babysitter." Ende gut alles gut. Beim Abendessen unterhielt Omar die versammelte Runde indem er von der eben erlebten Höllentour erzählte. Die Cops hatten ihm auf der Polizeiwache sogar noch was zu essen angeboten. Der Fleischfeinschmecker Omar war aber nicht so sehr angetan. Er nannte es ein "Ghetto Ass Police Steak".
Joe, Jochen, Asti. Pic: Mirko Holzmüller
Die folgenden zwei Tage verbrachten wir mit gemütlichen Sessions im Bowl zu Bologna. Die Locals waren immer früh da, um das Tor zum Bowl aufzuschließen, und so kam es, dass wir schon morgens vor acht Uhr die Copings kratzten. Es war auch die einzige Möglichkeit entspannt zu cruisen, denn ab halb elf wurde die Hitze (um die 40 Grad) unerträglich und abends ab acht versammelte sich die ganze Meute am Bowl und dann ging es hart zur Sache.
Joe, Frontside Rock. Pic: Mirko Holzmüller
Dieser Bowl verlangt wirklich einem Fahrer wirklich alles ab, denn fast jede Wall hat Vert, und um richtig Speed zu bekommen muss man erst einmal eine Weile nach seinen Lines suchen. Dafür entdeckt man dann aber umso mehr davon. Den heftigsten Drop bietet die mächtige Bank, mit deren Schwung es sogar möglich ist die Fullpipe komplett zu überqueren - ein einzigartiges Erlebnis, bei dem einem beim ersten Mal mindestens zweimal das Herz in die Hose rutscht und man am Ende dankbar ist, dass man überlebt hat. Dieser Bowl hat wirklich seine Tücken und so trennte sich auch bei unserer Gruppe die Spreu vom Weizen.
Daniel Cardone, Wallride ohne Worte...
Omar kam, wie viele Andere, mit dem guten Stück in keinster Form zurecht. Wirklich beeindruckende Manöver waren der Noseblunt Nollieflip out an der riesigen Bank von Allan Mesquita, der Lipslide von Benji Galloway durch die Oververt Corner (um da wieder raus zu kommen, musste er sein Deck mehr als vertikal stellen) und der unmachbare Ritt des Daniel Cardone entlang des äußeren Rings der Fullpipe. Für diesen Mann scheinen gewissen physikalische Gesetze einfach nicht zu gelten. Die Einfahrt und die Ausfahrt zu diesem halsbrecherischen Turn waren nur wenige Zentimeter breiter als seine Achsen - Präzision war also oberstes Gebot. Die benötigte Geschwindigkeit um den kompletten Turn über an die vertikale Wand gepresst zu werden und nicht 3,5 Meter in die Tiefe zu stürzen, machte dieses Manöver umso härter, denn nur der kleinste Fehler bei Ein- oder Ausfahrt hätte mit Sicherheit schwerste Verletzungen nach sich gezogen. Doch Cardone gilt nicht umsonst als King of Bologna. Keiner kam auch nur annähernd an ihn ran. Die Locals meinten nur, dass das noch gar nichts gewesen sei und er höchstens 40 % gegeben hätte - scary.
Ottavio Neto, Backside Smith Oververt
Sie erzählten uns auch von einem Experiment mit einem GPS-Gerät, dass sie Daniel zur Geschwindigkeitsmessung bei seinen Bowlfahrten umgehängt hatten. Bei seinen "normalen" Lines ereichte er um die 30 Km/h. Aber Daniel wäre nicht Daniel, wenn er sich nicht eine Speedline einfallen lassen würde. 70 Km/h waren das beängstigende Ergebnis. Wer schon mal 50 Sachen auf einem normalen Skateboard auf der Strasse gefahren ist, weis was da abgeht. Nicht vorzustellen mit 70 Stukkies durch einen Bowl zu donnern und das aus eigener Kraft gepusht!
Alex Chalmers, Switch Noseblunt
In Bologna verging die Zeit sehr schnell. Mittags lümmelten wir uns am Swimmingpool, ließen uns die Sonne auf den Bauch scheinen und wagten auch einmal eine kleine Sightseeingtour durch die schöne Altstadt. Am zweiten Abend veranstalteten die Locals sogar ein großartiges BBQ für alle. Es wurde bis spät in die Nacht gegessen, gelacht und getrunken. Die passende Musik kam aus einem mannshohen Boxenturm, der unweit des Parks auf einer freien Wiese aufgebaut war - eine klingende Skulptur, eine wahre Kunstinstallation.
Klaus an den Boxen. Pic: Mirko Holzmüller
Am Mittwoch morgen um Acht rollten dann auch schon wieder die Räder. Unser Ziel war der Bowlriders Contest in Marseille am schönen Mittelmeer. Doch dazu mehr im dritten Teil.
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