Eigentlich haben wir uns überlegt, ist die Bright wirklich inzwischen so wichtig, daß wir uns den Streß geben müssen, nach der Freiburger Stadtmeisterschaft im Skateboarden sich 3 Stunden ins Auto zu setzen und nach Frankfurt zu tuckern? Inzwischen müssen wir sagen: diese Anzweiflung war wohl falsch, denn die Bright für sich ist inzwischen wirklich einzigartig: hier wechseln sich große Aussteller wie Adidas oder Vans mit kleinen wie Amourdillo oder Blutsgeschwister ab und stellen eine gute Mixture und einen guten Überblick über den Skateboardbereich im Allgemeinen dar. Ein Wehmutstropfen ist sicherlich, daß man inzwischen den „Big Business“ groß schreibt und große Marken der „Attitude“ vorzieht. Der Anfang vom Ende? So z.B. wurden deutsche Longboardhersteller wie customlongskates.com für Stände abgelehnt, obwohl Longboarden mit zu den Roots des Skateboardens zählt, andere hingegen wie New Balance und Oasics, die auf einer Skatemesse eigentlich als Laufschuhmarken gar nichts verloren haben, können Präsenz zeigen…Unser Kommentar dazu: „was schafft das nicht alles, das liebe Geld…“.
Phil und Michi in Ihrem Element....
Zur Bright selbst: Stilgeprägt durch einen fetten Skatecontest war sie natürlich auch gutes Präsentationsfeld für „30 years of Titus – Home of Skateboarding“. Der neue Titus Teamfahrer und unser Buddy Wilko Grüning konnte sich gleich den mit 600 Euro dotierten Preis über die Marble Ledge saven… Respect! Ansonsten: sehen und gesehen werden. Firmen wie Havoc oder MySkatebrand zeigten auch diesmal wieder den Trend auf, daß es ohne eigene Shop Decks schon fast nicht mehr geht – denn da verdient man ja wenigstens noch was am Deck. Andere Firmen wie MPC schienen vollkomen aus der Deckszene verschwunden zu sein – ganz im Gegensatz zu Kramer Elastics, die wieder aus der Asche auferstanden zu sein scheinen. Es bleibt in jedem Fall spannend, wer bei den Billiganbietern das Rennen macht, oder, ob sich der Szeneshop eines Besseren besinnt und versucht, optimale Qualität zum besten Preis auf den Markt zu bringen – das hängt ja überwiegend von der Aktivität des Shops selbst ab.
Im Fashionbereich hat uns besonders Blutsgeschwister beeindruckt. Sie betonten, und das brachten sie auch sehr glaubwürdig mit ihrer Kollektion herüber, daß eben auch der „nicht kopierte“ Style ankommt, der sich inziwschen bei den vielen Playern durchzusetzen scheint: jeder schaut, was der andere hat und was gut läuft und kopiert das einfach. Daß so die Clothing lines immer langweiliger werden und einen zunehmende Konzentration auf die Highlightmarken einsetzt, bedenken wenige. Bei den Schuhen ist das das gleiche Spielchen – egal ob DC, DVS, Lando u.a. sie alle scheinen den gleichen Lieferanten zu haben und nur zwischen den einzelnen Styles auszuwählen. Wo ist die Innovation geblieben? Absolutes Messehighlight war für unsere Begriffe das Wiener Label Love.Nicht mal mit Ausstellungsfläche vertreten, konnten uns Pizzi und Seppi (Scholler) am Rande der Messe von der Einzigartigkeit Ihres Styles und Ihren Plänen überzeugen…ein neues „Zimtstern“ is born – auch für die Decks? Bei den Decks ist die nächsten Monate auf jeden Fall auf LOVE Skateboarding zu achten, da sie mit perfekter Qualität und guten Händlerspannen auf dem richtigen Weg sind, eine Alternative zu Jart zu schaffen. Ob das gelingt? Wir sind gespannt. Auch Blueprint schickt sich an, Boden gut zu machen: mit inzwischen echt guten Designs und sowieso hervorragenden Shapes und bester Qualität bei Rollen und Decks zeigen auch sie, wo der Hammer hängt.