Die Bright Winter 07

Die Bright Winter 07

Was soll man sagen…The same procedure as every time….oder doch nicht? Sicher, die Bright befindet sich nachwievor in dem "superassigen", alten Polizeipräsidium von Frankfurt/Main. Aber: wen stört das? Niemanden. Der Gestank nach Pisse in der ersten Nacht, Splitter, zerbrochene Scheiben, was ist das schon? Macht nix – ist einfach real…

Genau dieses Flair bestimmt die Bright seit den Anfängen vor ca. 2 Jahren, nur, daß sie sich inzwischen zu einer Messe internationalen Formats entwickelt hat – Die Organisatoren Marco Aslim und Thomas Martini tragen einen Gutteil dazu bei. Anfangs gabs nur kleine Skatelabels – die Großen waren in Wartestellung. Inzwischen geben sich namhafte Großcompanies wie Carhartt, Nike oder Adidas die Klinke in die Hand, schon allein, um auf der „Keep it real“ Welle mitzuschwimmen und den Markt von oben abzurollen. Anfangs habe ich gedacht, die Bright ist halt wieder nur mal so eine Modeerscheinung, nur, ich muß zugeben, ich habe die Organisatoren unterschätzt: sie haben den Mix aus Newcomer-Labeln und alteingessenen sowie Big und Low Companies hinbekommen. Thomas Martini O-Ton auf meine Respektzollung: „Eigentlich könnten wir jetzt hier richtig abgehen. Die großen Firmen wollen ja alle hier sein. Wichtig ist mir aber, daß wir auch gerade kleinen Firmen die Chance geben, sich zu präsentieren – wenn das nicht mehr geht, machen wir die Bright nicht mehr…“ oder anders ausgedrückt: in der jetzigen Zusammensetzung lebt die Bright nur weiter, wenn sie „real“ bleibt. Hier heißt es nicht nur „sehen und gesehen werden“, hier heißt es  gute Gespräche unter Gleichgesinnten führen, Skaten oder einfach nur zusammen Spaß haben. DAS zu  dieser Verkaufsveranstaltung…und cool ist auch: egal ob Händler oder nicht: reinkommen tut ein jeder – wenn er nur will….

Nach dieser Hommage an die Bright und ihre Organisatoren sollte nicht vergessen werden, daß ein Großteil der Labels auf dem deutschen Markt etabliert ist und sich z.Teil, wie Carhartt, nur mit Imageständen zufrieden gibt. Zu sehen gibt´s da natürlich nichts. Viel interessanter waren wieder die Styler von Stüssy, die gezeigt haben, daß sie mit einer ansprechenden T-Shirt-Collection wieder bereit sind, ganz oben mit mitzumischen…Gratulation. Der Turn Around ist wohl geschafft. Der Stand war auch toll. Kleine Fashion-Labes wie Fly53 schienen auf den ersten Blick vollkommen fehl am Platz, auf einer Messe von Skateboardern für Skateboarder….Doch weit gefehlt: Fly 53 entpuppte sich als kleines aber feines Fashion Label aus England, das es geschafft hat, nicht nur superscharfe Frauenklamotten an den Start zu bringen sondern auch eine ansprechende Herrenkollektion auf die Beine zu stellen. Checkt dazu mal deren Website : https://www.fly53.com – Das Label sollte in jedem Fall beachtet werden.

 Thomas Martini im Gespräch vor Aiko                       Das Aiko Team, gut drauf

Genauso Aiko…Aiko – das ist ein kleines und attraktives Label aus Amsterdam. Hier passt nicht nur die Einstellung zum Produkt, hier lebt man sie. Die Jungs und Mädels von Aiko kombinieren die kindliche Sicht der Dinge und entsprechende Motive wie Bärchen oder Comics mit den Situationen des alltäglichen Bedarfs. Herauskommen sehr ansprechende Motive aus dem T-Shirt-Bereich, die als Garnitur bei keiner T-Shirt Präsentation im Laden fehlen sollten. Ich bin mir sicher, hier sollte man den Versuch wagen, mal was Neues auszuprobieren…Check: https://www.weareaiko.com

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
Der Mazine Stand, Gewinner für den schönsten Stand auf der Bright

Mazine, die nach den Tiefen der Insolvenz mit „Godfather of Trade“, Bernd Dücking, wieder in alte Höhen zurückgekehrt sind, haben den Preis für den schönsten Stand auf der Bright bekommen. Beeindruckend waren die Lichtspielchen schon. Etwas bedauerlich allerdings war, daß hier noch nicht registriert wurde, daß es außer Titus noch genügend andere Shops gibt, die ihren Job gut machen – und das, ohne Titus als Referenz zu nehmen…. Egal. Mazine macht einen guten Job und hat auch dieses Jahr wieder eine gute Clothing-Line auf die Beine gestellt, die ihresgleichen sucht im Bereich der Basicprodukte wie Jacken und Windbreaker. Mazine ist für den Streetwearladen ein absolutes Muß….

Aus dem Skateboardbereich haben sich Marken wie Planet Earth und Effix-Distribution mit Newcomermarken wie Blueprint und Sugar Skateboards hervorgetan. Besondere Beachtung sollte der Green Line von Planet Earth geschenkt werden, die nicht nur auf absolut recyclefähige Materialien, sondern auch einen cleanen Style und perfekten Comfort  setzt. So gibt es hier Boardshorts zu bewundern, die zu 100% aus recycleten Pet-Flaschen bestehen. Der Textilgriff ist hier jedoch genauso wie von einer High-End Boardshort für 90 Euro von Quiksilver oder Billabong. Nur: die Green Line Boardshort von Planet liegt nur bei 69 Euro….

  

Effix-Distribution hat wieder mal ein neues Label am Start: Sugar Skateboards. Die Jungs aus LA, Californien, haben von Achsen,Wheels über Decks und Basic Clothing alles am Start, was man für eine Skateboardmarke braucht. Wie gut die Produkte sind, können wir Euch demnächst hier verraten, wenn wir die Sugar-Trucks mal getestet haben…Ansonsten: die Graphics sind clean, die Decks wohl o.k. und Effix bringt hier frischen Wind in den etwas abgestandenen Markt der großen Skateboarddistributeure in Deutschland, die alle wichtigen Brands hosten…In jedem Fall zu unterstützen, nochdazu, da Blueprint sich aus dem Inselreich, Großbritannien, inzwischen auch hierzulande etabliert hat. Warum nicht auch Sugar Skateboards aus LA?

 

Abschließend sei noch Airwalk erwähnt: Totgeweihte leben länger…oder wie doch gleich der Spruch? Airwalk hat sich nach den letzten Tiefen, bei denen das Airwalk Highlight Airwalk Vic sogar in Realmärkten zum Schnäppcehnpreis zu erhalten war, wieder gefangen. Die neuen Distributeure setzen auf eine cleane Vertriebsstuktur und wollen Airwalk wiederals Skatemarke aufleben lassen. Nachwievor gilt: der Vic hat immer noch seine Fans, un das zu recht. Er schaut retro aus und hält. Was will man mehr?

 

 

 Gerüchtemäßig hat sich natürlich auch noch was getan….die Stadt Münster plant wohl, die alten Docklands einer neuen Nutzung zuzuführen. Die Wirtschaftsförderung von Nordrhein Westphalen  hat hier offensichtlich den Kontakt zwischen Titus und den Großinvestoren von Ultimate Sports Entertainment aus Las Vegas hergestellt.  Hier soll, einzigartig in Deutschland,  ein phänomenaler Funsport-Indoorpark auf 440000 qm entstehen - von der stehenden Welle bis  zur Skateboard-Achterbahn alles inbegriffen. Doch das ist nicht alles: Titus selbst soll ein 22000 qm Skateoutlet planen, das Skateboarden von seiner besten Seite zeigt und so die Attraktion in der Attraktion darstellt. Hoffen wir mal, daß das Gerücht nur ein Gerücht bleibt, denn sonst können sich die Shops bis runter nach Köln wohl warm anziehen, um überhaupt noch ein Deck verkaufen zu können…ob das szeneförderlich ist, lassen wir an dieser Stelle mal dahingestellt…

So long und auf wiedersehen bei der nächsten Bright…

Bisherige Artikel über die Bright:

Skater/Rookie of the Year - Ergebnisse 

Ankündigung zur Bright Winter 07 

Bright Gallery 06 - 07 kommt noch.... 

Bright, Juli 06