Kerstin Krüger Interview

  • Boardmag
  • 29.01.2013

 

Hallo Kerstin, stell dich doch mal kurz hier vor!

Also ursprünglich komme ich aus einer eher kleinen Stadt am Bodensee, dort gab es auch keinen richtigen Skatepark, aber wir haben einen perfekten Schulhof, der einem Curbs, Manual-Pads und Stufen bietet. Dort habe ich eigentlich fast jeden Nachmittag mit meinen Kumpels verbracht. Nach meiner Schulzeit bin ich dann nach Stuttgart gezogen, unter anderem natürlich, weil es zum Skaten einfach viel mehr zu bieten hat.

 

(pic Lisa Günther)

 

(pic Lisa Günther)

 


Wie lang skatest du schon bzw wie kamst du dazu?

Also mein erstes eigenes Brett, hat mir mein großer Bruder zusammengeschraubt, da war ich circa 8 Jahre. Ich cruiste eben einen bisschen vor unserem Haus herum und versuchte ein paar Ollies. Wie das halt so ist, wenn man als kleine Schwester versucht, so cool wie die großen Brüder zu sein. Naja und so richtig fing ich dann mit ca. 14 an, ich lernte ein paar Jungs kennen, mit denen ich dann zusammen anfing. Und ab da hatte ich erst mal nur noch Skateboarding im Kopf.

 

Kickflip (pic Benni Walther)

 

Ollie Crail (pic Benni Walther)



Fährst du lieber Street oder Park?

Schwer zu sagen, es hat schon beides seine Vor - und Nachteile. Ich fahre gern am Plaza in Stuttgart, weil man eben viele Obstacles an einem Ort hat, leider ist es dort bei gutem Wetter gern überfüllt. Ansonsten lieb ich es einfach auch mal ne Runde am Ei zu skaten, dort hat man auf jedenfall seine Ruhe und ich hab auch keine Probleme damit, dort auch mal allein zu fahren, da kann ich dann auch gut abschalten von dem ganzen Trubel eben, den man sonst so hat.

 

Lipslide auf der Straße (pic Matthias Karsten)

 

Lipslide im Park (pic Patrick Wörner)

 

Skatest du viel mit den Mädls vom Chickteam oder auch viel mit Jungs?

Hmm, also früher war das ja so, dass es in meinem Ort gar keine Mädels gab, es gab nur meine Kumpels und mich, es war eine echt gute Zeit. Jungs können einen einfach super pushen, weil sie eben eben auf einem anderen Level fahren, meistens jedenfalls. Ich hab halt so immer versucht mitzuhalten, das war eine gute Motivation. Wenn man unter Mädels ist, kann man sich halt auch austauschen und quatschen, das ist natürlich was anderes, es ist schön, wenn man weiß, dass es auch noch andere Mädels gibt, die dieselbe Leidenschaft teilen. Also mit dem Chickteam erlebt man auf jedenfall auch immer wieder coole Sessions, wir waren schon auf einigen Touren und gehen auch gerne zusammen feiern.

 

(pic Lisa Günther)

 

(pic Cheers Skateboards)

 


Du fährst ja auch für Puses (Sabrina Güggel) Skatefirma "Cheers". Wie kam es dazu? Bzw. willst du uns bisschen was über die Philosophy von Cheers erzählen?

Naja also irgendwann hat mich eine unbekannte Nummer angerufen, das müsste jetzt so ca. 2 Jahre her gewesen sein. Und dann hieß es: "Hi Sabrina Göggel hier,...hättest Du nicht Lust..." oder so ähnlich haha.... , das kam für mich eigentlich quasi aus dem Nichts und dann war ich natürlich gestoked, da ich ja sonst noch nichts mit Sponsoring zu tun hatte. Die Sache, dass Cheers so versucht die Mädelsszene ein bisschen zusammenzubringen und zu unterstützen, find ich natürlich richtig gut und ich bin froh ein Teil von der ganzen Sache sein zu dürfen. Und trotzdem ist Cheers keine "female only" Sache, auch Jungs werden von Cheers unterstützt, was gut ist, schließlich fahren wir auch gemeinsame Sessions, also warum nicht Mann und Frau gemeinsam unterstützen, im normalen Leben können wir ja auch nicht ohne einander.

 

 

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Kerstin in bewegtem Bild! Vier Tage? Nicht schlecht, die Dame!

 


Was glaubst du , woran liegt es, dass so wenig Mädls mit skaten anfangen?

Naja also wenn ich so auf meine Anfänge zurückblicke, dann kann ich nur sagen, wie wichtig es ist Vorbilder zu haben und Leute die einen so pushen können. Viele Mädels haben das vielleicht gar nicht und diese Motivation, sich unter den ganzen Jungs durchzusetzen. Dazu kommt natürlich, dass viele halt vor den Verletzungsgefahren zurückschrecken. Man muss schon einstecken können. Ich kann dazu nur sagen, bleibt dran Mädels, glaubt an euch und lasst euch nicht unterkriegen. =)

 

Backside 50-50 (pic Lisa Günther)

 

Kickflip (pic Matthias Karsten)




Gibt es noch was, was du loswerden möchtest?

Danke für alle meine Leute, die an meiner Seite sind. Danke an Cheers Skateboards, Kiste Skateshop und der größte Dank geht natürich an meine Brüder, ohne die ich hier sonst wohl gar nichts zu berichten hätte. In diesem Sinne, Cheers!
 

Interview: Jenny Fuchs

 

Wallie (pic Adam Sello)

 

Hinterachsenbalancekunst (pic Lisa Günther)

 

 

 

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