Joe. Hi Thomas, wie sieht derzeit dein
Alltag aus? Fach-Abi-Stress?
Thomas. Mein Alltag hat sich eigentlich nicht sehr verändert. Natürlich habe ich einiges zu tun für die Prüfungen des Fach-Abis, aber Zeit zum Skaten finde ich zwischendurch immer mal wieder. Zwar ist es im Moment nicht das Skaten, wie es noch vor einem halben Jahr war, BBh und Rieselfeld, mal hier mal da, sondern es hat sich eher auf die Sessions bei mir zu Hause auf der Straße entwickelt.
J. Wie läuft die Vorbereitung zu
den Prüfungen? Fühlst du dich bereit oder gibts noch
Lücken?
T. Das ist schwierig zu sagen! Die
schriftlichen Prüfungen habe ich ja schon hinter mir und bei den
Mündlichen steht es mit den Vorbereitungen soweit ganz gut.
Demnach fühle ich mich schon relativ bereit, doch ist der
Themenumfang recht groß und die Fragen, die einem gestellt
werden können, sehr zahlreich. Daher besteht immer eine gewisse
Unsicherheit bei mir.
J. Bist du mit dem Prüfungssystem
zufrieden, ist es gerecht?
T. Im Großem und Ganzen waren die
Prüfungen schon recht gut gestaltet, bis auf die
Englischprüfung, welche einen Grammatikteil beinhaltete, welchen
es so im nächsten Jahr auch nicht mehr geben wird, der einfach
völliger Blödsinn ist. Auch hatte unser Kurs dieses Jahr
das große „Glück“ eine Matheprüfung absolvieren
zu dürfen, welche vom Inhalt nicht vollständig dem im
Unterricht gelernten entsprach und somit der Schnitt in Mathe um
mindestens eine Note herab sackte.
J. Wie wirkt sich die Tatsache,
dass du auf einer Waldorfschule bist, auf deine Prüfungen aus?
Sind die Anforderungen anders?
T. Ich bin mir bei dem Fach-Abi nicht
ganz sicher, aber im Grunde sind die Prüfungen an allen Schulen
dieselben. Der Unterschied liegt hauptsächlich in der Zeit der
Vorbereitung. Ich bin jedoch sehr froh meine Schulzeit an einer
Waldorfschule verbracht zu haben.
J. Was ist dir momentan noch
wichtig in deinem Leben?
T. Meine Freundin ist mir sehr
wichtig. Sie ist im Moment auch in den Vorbereitungen für das
Abi und demnach häufig sehr im Stress. Dennoch versuchen wir uns
so häufig wie möglich zu sehen.
J. Wie stehst mit der Leidenschaft für das Rollbrett? Hast du ausreichend Zeit dafür?
T. Wie gesagt beschränkt sich der Radius meines Skatens momentan auf die Straße vor meiner Haustür. Ich bin aber selbstverständlich noch mit Herz und Seele dabei. Es ist auch einfach sehr schwierig, wenn man in eine Dorf auf dem Land wohnt im Winter zu Skaten! Klar kann ich nach Freiburg rein Fahren und mir irgendetwas suchen, nur ist die Motivation nicht sehr hoch ,wenn man gerade um 14Uhr aus der Schule nach Hause kommt und man weiß in 3Stunden wird es schon wieder dunkel, noch sein Board zu packen und direkt noch mal nach Freiburg rein zu fahren, was übrigens auch jeweils ne Stunde in Anspruch nimmt.
J. Du warst im Februar für die
Monster auf Tour in Malaga. Wie kam es dazu, wer hat dich
unterstützt?
T. Ja, das ist richtig! Ich war eine
Woche mit Fresh Distribution auf Tour in Málaga, bzw.
Marbella. Ich bekam eines Tages eine Mail von Philipp, Teammanager
von Fresh, in der er mich fragte, ob ich nicht Lust hätte mit
ein paar anderen Jungs aus dem Team mit auf Tour zu kommen. Also
checkte ich meinen Terminkalender, und dann ging es auch schon los.
J. Wer war mit an Bo(a)rd? Was ging? Gutes Wetter, harte Tricks?
T. Zusammen mit Lucas Fiederling ,Laif Draasch, Keno Ringering, Denis Klüssendorf , Bülent Kurtka und der Fotograf Erik Mirbach ging es mit dem Flieger aus Dortmund nach Málaga und von dort mit zwei gemieteten Autos ins ca. 35 Kilometer entfernte Marbella. Wir wohnten in einem Super Apartment und Tourten mit den gemieteten Autos durch die spotreiche Gegend von Südspanien. Leider spielte das Wetter nicht besonders mit, was auch der Grund dafür war, das die Tour eher zu einer Poker-Tour mit ein wenig Skaten nebenbei wurde. Dennoch haben wir in den 2 1/2 - 3 Tagen in denen wir schönes Wetter hatten so einiges an Footage zusammen bekommen. Unter anderem waren auch ein paar krasse Tricks dabei, wie z.B. ein Olli von Dennis ein 8er flat 7ner Doubleset, bei welchem er auch einen heftigen Slam auf den Kopf hat einstecken müssen. Ein weiteres Problem mit welchem wir in Marbella zu kämpfen hatten waren die Bullen. An jedem perfekten Spot, Mamorcurbs zwischen Palmen an denen man den Ganzen Tag hätte Spaß haben können, wurde von der Polizei unterbrochen und machte es schwierig überhaupt in Marbella zu Skaten. Demnach fuhren wir meist in benachbarte Dörfer oder nach Málaga. Im Großen und Ganzen war die Tour trotz des schlechten Wetters und den Bullen eine gelungene Sache, und ich denke das wir auch alle eine menge Spaß zusammen gehabt haben.
J. Kanntest du alle Jungs oder
waren sie neu? Gibt es lustige Geschichten abseits des Skateboards?
T. Nein ich kannte nicht alle Jungs,
habe mich aber mit allen sehr gut verstanden. Besonders mit Bülent,
den ich vorher noch nie kennen gelernt habe, habe ich mich super
verstanden. Er ist einfach ein super witziger Mensch, mit dem man
super Skatesessions fahren kann, aber auch eine menge Spaß
außerhalb des Skatens haben kann. Dass wir kein einziges Mal
Party außerhalb unseres Apartments gemacht haben, hat uns glaub
ich selber ein wenig überrascht. Dafür gab es Pokerabende,
bzw. Poker-Tage, an denen wir auch mal bis morgens um Sieben gezockt
haben.
J. Wer oder was hat am meisten gerockt,
wer oder was hat dich beeindruckt?
T. Eigentlich waren alle Tricks die
gemacht wurden auf ihre Art hart. Auch gab es natürlich den
Einen oder Anderen der ein paar Tricks mehr hatte als die Anderen,
aber das Problem war einfach der Zeitdruck und das Problem mit den
Bullen, da man sich die Spots auch nicht immer aussuchen kann und
dann eben genau an dem Spot natürlich wieder die Bullen
auftauchen an dem man sich einen Trick vorgenommen hatte. Meiner
Meinung nach haben aber Alle gerockt und eine Handvoll cooler Tricks
auf die Kette bekommen. Beeindruckt hat mich auf jeden Fall, dass man
mit denen auch Tour ist, die man sonst in den Magazinen sieht, und
trotzdem eine totale Normalität herrscht, so als ob man auch
schon ewig dabei ist.
J. Ist eine weitere Tour geplant?
T. Bisweilen ist in meinem
Terminkalender keine weitere Tour notiert, aber wer weiß schon
was sich da so alles zusammen braut! Plötzlich bekommt man eine
Mail und schon ist man wieder auf einer Tour.
J. Was sind deine Ziele für den
Sommer 2008?
T. Meine Zielen für den Sommer
sind eigentlich noch nicht konkret festgelegt! Wenn ich mit meinen
Prüfungen fertig bin, werde ich erstmal arbeiten und versuche so
viel wie Möglich zu Skaten. Anschließend, werde ich wohl
noch eine kurze Zeit Urlaub machen, bis dann im September, Oktober
meine Zeit des Zivildienstes beginnt.
J. Grüße?
T. Ich Grüße meine Freundin,
die mir immer zur Seite steht, meine Family und meinen Bruder Martin,
der gerade in Köln studiert, Philipp Schmidt von Fresh, hier ein
dickes Dankeschön an Dich, dafür dass ihr mir die Tour und
das Sponsoring ermöglicht, dann natürlich an Joe Beckert
und Flo Bechert, an die auch ein riesiges Dankeschön geht, weil
ich ohne Sie heute nicht da stehen würde, wo ich jetzt stehe.
Auch Grüße ich Christoph Ritter von Suzy Wheels und
bedanke mich natürlich auch bei ihm. Zum Schluss Grüße
ich noch das ganze Boardshop-Team und natürlich die BBH Crew.
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