Alberto ist ja sowas wie ein alter Haudegen in der süddeutschen Skateboardszene. Seine Transitionskills sind weithin bekannt. Er verbindet seine Street-Roots mit der gebogenen Fläche und haut schon mal einen Kickflip Backside 50-50 Grind in einer 3,80m Vertramp raus. Als Kind muss er in Flugbenzin gebadet haben, denn seine Airtime sucht ihresgleichen. Nicht zu vergessen sein Style und seine Fähigkeit Tricks noch auszufahren wo 99% aller Skateboarder längst abgestiegen wären.
David Luthers Kommentare zu Albertos Bowl-Runs bei den ESC 2006 in Basel waren: „Das ist Adrenalin aus Augen, Mund und Nase!" und „Mein Herz, mein Herz, ich kann nicht mehr!"
Melon to Fakie, Dietenbachrampe
Zu allem Überfluss ist Alberto einer der freundlichsten, chaotischsten, kreativsten und verrücktesten Menschen, die man je auf einem Skateboard gesehen hat. Seine Art Transitions zu fahren ist einzigartig!
Frontside Ollie Grab Transfer to fakie - Rieselfeld
Was macht eine Transition aus, im speziellen die Beton-Rampe in Freiburg-Dietenbach?
Das Besondere an der Dietenbach-Rampe ist das kurze Flat. Das sind nur 2, 3 Meter und dann beginnt schon wieder die Transition. Das macht die Rampe sehr hektisch zu fahren.
Die Rampe ist eben recht alt. Da sollte in Freiburg schon mehr für die Erhaltung getan werden.
Frontside Flip Disaster, Rieselfeld
Wie charakterisiert sich eine gute Transition?
Eine gute Transition ist wie eine Welle aus Wasser für die Surfer. Die ist smooth gebogen, glatt und ohne Unebeheiten. Sie muss gut auszufahren sein, im Speziellen der Übergang zwischen Transition und Flat. Das ist wichtig. Bei einer Halfpipe muss auch der Übergang zum Vert geschmeidig sein.
Lien Grab, Regio Jam
Ist dir Umgebung wichtig?
Das weniger. Es sollte nur Abstand zu befahrenen Strassen da sein. Die Leute achten im Allgemeinen viel zu selten darauf, dass auch mal ein Board aus der Rampe herausschießen kann.
Frontside Nosegrind, Waldkirch
Welche Rolle spielt das Coping?
Die Dietenbach-Rampe hat beispielsweise ein sehr dickes Coping, ein riesiger Brecher! Generell finde ich das gut. Ich mag es, wenn das Coping weit von der Rampe absteht, damit man auch mit dem Brett richtig arbeiten kann. Das Brett muss dir an die Füsse knallen und daran kleben bleiben, wenn man gegen das Coping poppt.
Ollie to Fakie, Uniklinikum Freiburg
Was sagst du zu natürlichen Transitions?
Die sind nicht immer leicht zu fahren, da sie eben nicht fürs Skaten gebaut sind, aber genau darin liegt ja auch der Reiz. Der schwarz-gelbe Ring hat ja nicht ein mal Flat und ist zudem recht flach. Das erfordert dann schon einiges an Kraft.
Kegel-Kickturn, Uniklinikum Freiburg
Du fährts oft unterschiedliche Transitions. Wie schnell kannst du dich auf eine neue Rampe einstellen?
Das geht mittlerweile recht schnell, zum Glück. Trotzdem kommt mir die Halfpipe in Freiburg-Landwasser manchmal noch riesig vor, wenn ich einige Tage nur Mini-Ramps gefahren bin.
Das Wichtigste überhaupt ist, nicht auf einer Rampe hängenzubleiben, sondern ständig was Anderes zu fahren. Dann kommt man auch in jedem Park schnell zurecht.
Ollie Frontside Grab to fakie, Weil am Rhein
Worin liegt der besondere Reiz am Transition skaten?
Fliegen, fliiiiieeeeegen! (lacht) Das Abheben und wieder landen in der Rampe ist ein unbeschreibliches Gefühl. Ich fahre seit 16 Jahren Skateboard und bin auch schon immer sowohl Strasse, als auch Rampe gefahren. Wenn ich mal auf das Eine keine Lust mehr habe, mach ich eben das Andere.
Alley-Oop Backside Smith Grind, Freiburg-Landwasser
Was ist anstrengender?
Generell ist Halfpipefahren anstrengender. Man braucht einfach sehr viel Kondition. Entscheidend ist auch, dass einem die körperliche Anstrengung nichts ausmacht und man dabei seinen Kopf frei halten kann. Aber auch das Strasse skaten beansprucht den Körper sehr. Die Anfangsgeschwindigkeit (nach dem Drop-In) ist in der Halfpipe aber einfach viel höher. Somit ist man auch gleich 100% konzentriert. Nur Übung macht den Meister.
Backside Ollie Melon Grab, Waldkirch
Wie steht es mit Schmerzen im allgemeinen?
Anfangs hat man mehr Schmerzen, da man noch nicht weiß wie man richtig fällt. Kein Mensch mag wirklich Schmerzen, aber beim Skateboardfahren gehört das einfach dazu. Meistens fühle ich mich abends nach dem Skaten gut, auch wenn mein Körper „misshandelt" wurde, auch wenn es etwas weh tut.
Frontside Grind Nose Grab, Dietenbach
Grüße und Shout outs?
Danke und Grüße an Joe Beckert, mit dem ich zu so vielen unterschiedlichen Spots gefahren bin, zum Üben, Spass haben, Photos machen - perfekt. Grüße auch an meine Freunde im Boardshop Freiburg Team und alle Mitarbeiter im Shop. Grüße an alle Skater, vor allem die Halfpipeskater, die leider immer weniger werden. An alle Streetskater: Man sollte sich keine Sorgen machen und es einfach mal probieren, denn es mach riesig viel Spass. Transition skaten ist was für alle!
Nicht wirklich eine Transition - Backside Disaster geht trotzdem.