Skateboarding: Nachwuchsripper Axel Hülse im Interview

  • Boardmag
  • 11.07.2014

Axel Hülse, nicht nur in der lokalen Szene sondern auch weit über die Grenzen Offenburgs hinaus bekannt, steht für stylisches Skateboarden und Core Skateboarding der Sonderklasse: einfach real. Daher haben wir uns gedacht, geben wir dem 19-jährigen Nachwuchsripper einfach mal die Chance, mit einem Interview, Euch mitzuteilen, was ihm denn so im Leben und beim Skateboarden wichtig ist. Aber seht selbst.

A: Axel Hülse

R: Redaktion

 

R: Was bedeutet Skateboarding für Dich?

A: Freiheit, Reisen, Freundschaft.

 

R: Kannst Du erklären, wie Du aufs Skateboarden gekommen bist und was Dich von Anfang an daran interessiert hat?

A: Ein alter Freund von mir ist früher immer mit seinem Rollbrett am Bolzplatz durchgefahren (wo ich zu der Zeit noch meine Freizeit verbracht habe), bis ich ihn mal fragte, ob ich auch mal auf dem „Ding“ stehen dürfte. So ging alles los.

 

R: O.k., das dazu. Wo skatest Du am liebsten und warum?

A: Seit Neustem wieder am liebsten in Offenburg, wo ich auch wohne. Die letzten 4 Jahre war in OG skatetechnisch tote Hose, doch seit etwa drei bis vier Monaten bildet sich hier eine tolle Szene. Studenten, der alte „harte Kern“ und auch einige Young Guns mischen endlich mal wieder Offenburgs Straßen auf.

Rider: Axel Hülse , Foto: Saskia Seidel

R: Haben Dich Deine Eltern unterstützt bei der Ausübung Deines Hobbies?

A: Meine Mutter kaufte mir mein erstes Skateboard. Mein Vater wollte immer, dass ich ein konventionellen Sport ausübe, er hat es mir lange Zeit nicht verziehen dass ich aus dem Fußballverein aus getreten bin, um mich ganz dem Skaten hinzugeben. Heute, wo er sieht, dass ich mich doch einigermaßen „gemacht“ habe, kommt er, denk ich, besser damit zurecht.

 

R: Übst Du noch andere Sportarten aus?

A: Nicht im Verein. Ab und zu schwimmen oder eine Runde Beachvolleyball, aber auch nur, wenn es zu heiß zum Skaten ist...

 

R: Irgendwelche Wünsche in Bezug aufs Skateboarden?

A: Solang es geht, mit den Homies auf dem Brett stehen zu können. Was könnte man sich besseres wünschen?

Axel beim Wallride, Foto: Fabian Karg

R: Gibt es Contests, an denen Du unbedingt teilnehmen willst?

A: Leider verpasse ich dieses Jahr den Rieselfeld Jam, da ich in Lettland bin, nächstes Jahr muss ich wieder dabei sein! Ich liebe die Atmosphäre beim Rieselfeld Jam.

(Anm. der Redaktion: Da hast Du recht, die Rieseljam war wieder top!)

 

R: Hast Du Sponsoren und wenn ja, wie ist es dazu gekommen?

A: Ja eines Tages fragte mich Domenik (Mörmann), ob ich für Fuhrer Sports aus Offenburg fahren möchte, er solle ein neues, junges Team zusammen stellen. Seit dem sitze ich mit im Boot.

 

R: Was beeinflußt Dein Skateboarden? Wie sieht es mit Vorbildern aus?

A: Große Namen sind mir nicht so wichtig. Mir kommt es eher auf Kreativität an, ich feiere manche Locals, die einen besonderen Style haben, genauso ab, wie irgendwelche Ami Pro's.

Front Nose - Style ist alles , Foto: Jens Krauth

R: Welchen Trick machst Du am liebsten? Absolut safe?

A: Wallie, geht immer und überall.

 

R: Interessierst Du Dich für Politik? In diesem Zusammenhang: hast Du Dich schon für lokale Skateprojekte eingesetzt und mit welchem Erfolg?

A: Interessieren schon, allerdings komme ich nicht so ganz mit unserer Bürokratie zurecht. Nachdem unsere D.i.Y. Rampen in Achern von einigen, sagen wir mal, in Rente getretenen Skatern abgerissen worden sind, für eine Miniramp, die keiner will, setze ich mich nicht mehr mit dem Thema „Gemeinde-Politik“ auseinander. Ganz nach dem Motto: Selbst ist der Mann suchen wir schon wieder nach neuen Orten, um zu zementieren.

 

R: Du kommst ja aus Offenburg. Wie sieht es da mit Berührungspunkten mit der französischen Szene aus? Skatest Du auch in Strassbourg?

A: Ja wir sind oft in Straßburg am Museum. Ich sage immer, es fühlt sich an wie ein Tag „Kurzurlaub“. Toller Spot, tolle Atmosphäre und man trifft immer neue Leute dort.

 

R: Was hältst Du von der absoluten Vermarktung von Skate Kids wie Z.B. damals Axel Cruysberghs oder kürzlich Jost Arens? Hältst Du das für die Szeneentwicklung für sinnvoll? Siehst Du das eher als Chance oder Gefahr?

A: Mein Ding wäre es nicht. Dadurch steht man ja in jedem Skatepark in den man geht im Rampenlicht und jeder würde eine „Show“ von dir erwarten. Ich glaube das würde mir den Spaß an der Sache rauben.

 

R: Höher, weiter, teurer => Sponsorenkarussell. Einstellung dazu?

A: Wie schon erwähnt, Große Namen interessieren mich eher weniger. Mir ist wichtiger dass das Skaten, was wir hier auf der Straße praktizieren, echt bleibt. Sollen Nyjah und Co. Doch machen was sie wollen.

 

R: Was ist Dir an Skateschuhen wichtig – Stichworte: Funktionalität, Dämpfung, Haltbarkeit, Preis? Was ist Dein favourite Skateshoe?

A: Stefan Janoski – For daily use.

 

R: In aller Munde: DIY Projekte. Wie sieht es damit aus? Warst Du hier schon aktiv bzw. was sind Deine Lieblingsprojekte hier? Bilder an DIY Spots?

A: DiY Spot Achern (R.I.P.). Ich hatte erst vor 2 Tagen die Ehre den DiY Spot in Riga zu skaten, der von keinem geringeren als Madars Apse gebaut worden ist. Der Spot ist Traumhaft!

Axels favourite Spot in Riga

R: Letzte Worte an die Skate-Community, irgendetwas, was Du noch loswerden willst?

A: Shout outs gehen an Julian Ohnemus, OG Skate Cr3w, Domenik Mörmann. Und ich möchte Saskia Seidel, Fabian Karg und Kai Fuhrer danken für all ihren Support.

 

R: Vielen Dank für das Interview...

A: Ich habe zu Danken. :)

 

So, und jetzt noch Axels neuester Streetpart....Chillen und genießen....