Nach dem letzten Stopp in Frankreich haben Julius und seine Familie die bislang längste Autostrecke in ihrem VW-Bus vor sich. Freut euch auf schöne Szenerien mit Meeresblick, verlassene Hotelburgen, Streetspots und Anekdoten in und aus südeuropäischen Gefilden.
Etappe 4: Altafulla, Benizar, Cuatra Cualas, Granada und Mazagón (Spanien)
Nach Stopps in Deutschland, der Schweiz und Frankreich (siehe Bericht 1. Teil) düsen wir mehrere Stunden bis hinter die spanische Grenze. In dem kleinen Örtchen am Meer Altafulla machen wir einen Zwischenstopp. Am Ortseingang erwartet uns bereits die passende Bank.
b/s side rock n`roll
kickflip fakie
Am nächsten Morgen geht’s weiter Richtung Murcia. Bis der Motor nach 200km ohne Benzin zum Stehen kommt. Hätten wir uns nur vorher um die kaputte Tankanzeige gekümmert! An einer Autobahn voller LKWs müssen wir in der brühenden Hitze auf den ADAC warten. Nach etlichen Telefonaten mit Verständigungsproblemen findet uns endlich der Abschleppwagen. Das Baby wird unter der Warnweste versteckt und die Tankstelle ist zum Glück nicht weit entfernt. Vollgetankt fahren wir weiter in die Berge westlich von Murcia.
crooked grind
An Olivenhainen und Obstplantagen vorbei bis wir in dem kleinen Örtchen Benizar ankommen. Dort besuchen wir unsere Freunde Nora und Yago mit dem kleinen Theo und dem Hund Otto und bekommen Einblicke in das spanische Landleben. Sie versuchen sich mit einem Gemüse-Acker und einem Netzwerk an Freunden so gut es geht selbst zu versorgen.
tail drop
Die Idylle wird allerdings auch hier getrübt. Die Spanier verwenden (fast) überall - auch auf Spielplätzen – das schädliche Pestizid Glyphosat. Nora und Yago kämpfen mit vielen anderen Europäern für einen Verbot von Glyphosat.
Mucho gracias geht raus an die zwei für den Tipp mit der besten KFZ-Werkstatt der Welt, die unsere Tank-Anzeige repariert hat.
Von Benizar aus fahren wir durch die Berge wieder Richtung Meer.
Vorbei an Europas größten Obst- und Gemüseplantagen in Murcia, die unter riesigen Plastikplanen liegen. Im Kontrast dazu steht der benachbarte Nationalpark Cuatra Calas. Dort gibt es wilde Strände und liberale Spanier. Morgens werden sogar Brötchen vom Bäcker gebracht. Kurz hinter dem Nationalpark weiter südlich am Meer ist es vorbei mit wild und Hotelanlagen und Bauruinen begrüßen uns.
ollie
nollie b/s tailslide
Frontside Boardslide und up nach Portugal!
no comply pole jam
Wir entscheiden uns für die Strecke über Granada Richtung Atlantik. Mit einem Halt im spanischen Media Markt um Hilfe für unsere kaputte Kamera zu finden. Noch nicht einmal Jesus (ein Mitarbeiter) kann uns weiterhelfen. Eine neue Kamera hält direkt den Spot fest.
hippie jump
Unser letzter spanischer Stopp ist die Stadt Mazagón am Atlantik. Die Stadt selbst ist aufgeteilt in Sektoren und bietet Hotelburgen statt Naturromantik. Grund genug für uns um am nächsten Morgen direkt weiter nach Portugal zu fahren.
Etappe 5: Praia Nova, Portimao, Sagres, Praia do Amoreiro, Vila Nova de Milfontes, Troia, Setubal und Portinoh de Arrábida (Portugal)
Von bebauten Stränden in Spanien zu bebauten Stränden in Portugal südwestlich von Faro. Happy Tourism! Was macht den Unterschied. Viele Deutsche hier. Und schöne Steilküsten.
Bei den Möwen und Fischern am Praia Nova genießen wir von den Klippen die Aussicht und tauchen anschließend in das portugiesische Wasser ein. Für die Plätze unterm Sonnenschirm soll bezahlt werden trotz Kippen. Friede, Freude, Eitelkeit, Party und Übermut.
Auf dem Weg weiter gen Westen macht unsere Gangschaltung Macken. In einer KFZ-Werkstatt können sie uns in den nächsten 2 Wochen nicht weiterhelfen, so dass wir über Freunde (danke Dany!) und mit viel Glück den polnischen Max aus München kennenlernen. Im Handumdrehen bringt er eine Plastikkugel an der Gangschaltung an und schon funktioniert sie wieder einwandfrei. Geschafft!
Empfehlungen von Freunden und Familie bringen uns auf die Halbinsel bis nach Sagres an den südwestlichsten Zipfel Europas. Durch kleine Örtchen fahren wir in einer Berg- und Talfahrt zu schönen Badebuchten und Surfstränden. Doch nirgends eine Stranddusche. Dafür viele Mini-Badebuchten für unsere Dritte im Bunde. Praia do Amoreiro mit Krebsen und Kletternischen. Bestens!
b/s noslide
Auf dem Weg nach Norden machen wir Halt in Vila Nova de Milfontes. Der erste Schlafplatz ist mit Blick über die Flussmündung. In dem Ort selbst lernen wir Miguel kennen und sind froh über öffentliche Duschen und Strom.
ollie
pop shovit tailgrab
180 fakie nosegrind
Ein paar Tage später treffen wir auf Störche in Comporta und Delfine vor Troia - einer Sand-Halbinsel vor Sétubal.
hatching with view
nollie b/s tailslide
b/s wallride
Eine kurze Fährfahrt und Sétubal wartet mit besten Streetspots auf uns.
climbing
drop in
cave man drop
In Ponto do Arrabida einem kleinen Fischerdörfchen können wir ein letztes Mal den erfrischenden Atlantik genießen. Von dort aus fahren wir innerhalb von 2 Tagen bis ans Mittelmeer um uns im französischen Narbonne-Plage an einem Brunnen und im Mittelmeer abzukühlen.
Etappe 6: Narbonne-Plage und Pont d`Arc (Frankreich)
boneless
kickflip
Hätten wir zu Beginn nicht eine Postkarte von Pont d`Arc gesehen, wären wir nicht auf die Idee gekommen als letzten Stopp unserer Tour zu der natürlichen Steinbrücke zu fahren.
carte postale
Den Tag über haben wir uns durchs Wasser treiben lassen und das Tourigeschehen beobachtet. Abends wurden wir zum Essen mit französischem Käse und Avocado bei unseren Nachbarn eingeladen, die das ganze Jahr über im Bus leben und sich mit Containern versorgen. Und so sind auch wir versorgt. Holy guacamole! Und sind gestärkt für die Fahrt nach Deutschland und das Ende unserer Reise. The End!
Skaten/Text: Julius Lehmann
Fotos/Text: Carmen Völkle