Interview 1
Leser, darf ich vorstellen: Stefan. Stefan, darf ich vorstellen: Leser.
MK: Hi Stefan, stell dich doch mal vor:
LS: Der Name ist Stefan, die Heimat Augsburg und die Arbeit eine Ausbildung
zum Medienkaufmann in München. Ich bin 23 Jahre alt und muss grob schätzen,
wann ich angefangen habe, zu Skaten. Ich denke etwa vor 12 Jahren. Ansonsten
gibt es nicht viel zu sagen. Zumindest nicht, bis wir das nächse Bier zusammen
trinken. Dann nimmt die Philosophie gerne mal ihren Lauf.
MK: Aber du hattest doch mal für eine Zeit aufgehört zu skaten. Was war der
Grund dafür?
LS: Das stimmt. Ich bin etwa ein Jahr lang gar nicht gefahren. Das lag an
meinen Verletzungen. Drei Armbrüche in zwei Jahren haben mich dazu gebracht,
daran zu zweifeln, ob ich weiterfahren soll. Hinzu kam, dass ich damals noch
sehr jung war und meine Eltern nicht sonderlich begeistert von meinem
permanenten Gips am linken Arm waren. Doch lösen konnte ich mich von
Skateboarding nie. Die Zeit, in der ich nicht fuhr, war ich immer mit der
Kamera dabei.
Stefan entspannt bei einem Fs 50-50
MK: Wie bist du zu Kopfnuss gekommen und wer ist denn noch alles mit im Team?
LS: Zu Kopfnuss brachte mich der Herbie aus Nürnberg (Dank an dieser Stelle),
so auch zu B-Project und darüber wiederum zu Duffs Flow. Ich hab' dann einfach
mein Video hingeschickt und wir sind uns einig geworden. Weiterhin im Team sind
Pascal, der Rocker ohne Schmerz- oder Angstgefühl, und der Stylekönig Flo aus
Passau. Außerdem noch Timbo und Johann im Flowteam. Ich bin froh um dieses Team
und genieße jede Session mit den Jungs. Es ist mit unter die beste Atmosphäre,
die man sich beim Skaten wünschen kann.
MK: Ein kleines aber feines Team. Ist
für das nächste Jahr eine Tour geplant?
LS: Eine Tour direkt nicht. Wir haben noch keine konkreten Pläne gemacht,
arbeiten aber, wann immer möglich, an unserem ersten Video. Es wäre schön, wenn
wir alle unsere Freizeit so legen können, um mal ein bisschen durch Deutschland
zu fahren. Ich hoffe darauf.
MK: So tricktechnisch bist so ja schwer
einzuordnen, wie siehst du dich selbst? Und wer sind deine Vorbilder?
LS: Ich würde sagen, ich mach einfach, worauf ich grade Lust habe. Es kommt
schonmal vor, dass ich einen Tag lang nur Curb oder Manual fahre und am
nächsten nichtmal einen Kickflip machen will oder mal nur in der Minirampe
bleibe. Sogesehen sehe ich mich selbst als stark stimmungsschwankend und
-abhängig. Ich bin eben launisch. Vorbilder... Gibt es wenige. Ich suche mir
meine Vorbilder eigentlich nicht in der Skatewelt. Das ist ja das Großartige an
dieser Welt. Dass man machen kann, was immer man möchte. Wozu also an Vorbilder
krallen...
MK: Aber es gibt doch sicherlich ein paar Skater, denen du gern zuschaust?
LS: Natürlich. Es gibt viele Fahrer, die einfach alles so einfach aussehen
lassen. Oder jene, die jeden Trick noch härter scheinen lassen, als er ohnehin
schon ist. Ich sehe gerne anderen Fahrern zu, weil einfach jeder in einer Art
anders ist. Sehr zu schätzen weiß ich: Tony Trujillo, Goeff Rowley, Leo Romero,
Steve Berra, Jerry Hsu und Josh Harmony.
MK: Du bist ja nicht so der
Contestfahrer. Wieso denn?
LS: Ich mag den Druck nicht. Es besteht immer ein bisschen Druck im Kopf. Und
sei es nur sich selbst gegenüber. Und wenn ich Jungs sehe, die sich richtig
gegenseitig in den Arsch treten wollen, verliert das für mich irgendwie den
Sinn dessen, was ich machen will. Das Positive jedoch, muss ich gestehen, ist,
wie sehr das Level nach oben gedrückt wird. Man wagt sich in neue Sachen, holt
sich vielleicht Einflüsse und pusht sich selbst mehr. Das ist schon etwas sehr
Gutes, das auch wichtig ist. Für sich selbst und die Bewegung der Szene. Aber
ich brauche auch immer die Ruhe um mich. Auf Contests ist die Hektik nunmal
nicht wegzudenken. Man wird schnell unkonzentriert und verliert den Überblick.
Da brechen schonmal Arme oder Schneidezähne. Ich fahre auch ungern mit
Kopfhörern. Die Musik lenkt mich oft zu sehr ab.
MK: Wo wir schon beim Thema Verletzungen
sind, und du ja auch keine größeren Gaps scheust; musstest du deswegen schon oft
das Krankenhausbesuchen?
LS: Oft nicht, nein. Ich habe mir wie gesagt dreimal den linken Arm gebrochen.
Ansonsten hab ich die Spitze meines Schneidezahns im Erlanger Skatepark liegen
lassen (und jetzt Porzellan an seiner Stelle), den besagten linken Arm
zusätzlich nochmal schmerzhaft geprellt und mir das ein oder andere Mal das
Gesicht oder den Kopf blutig geschlagen. Aber nie ist was wirklich ernstes
passiert. Alles ist ziemlich gut verheilt. Mein Arm zeigt nach wie vor
Spätfolgen, aber das ist wohl der Preis, den man zahlen muss. Und den man auch
gerne auf den Tresen legt, für das, was man durch Skateboarding zurück bekommt.
Nochmal Ollie
MK: Was beschäftigt dich noch außer das Skateboard?
LS: Hauptsächlich Literatur und Musik, beides meine großen Leidenschaften und
nach Möglichkeit auch aktiv. Ansonsten konzentriere ich mich auf das, was
wirklich zählt: Das Leben. Und all die kleinen Momente, die es ausmachen. Und
die Menschen, die mich begleiten.
MK: In puncto Literatur bist du nicht
nur Konsument, sondern greifst ja auch gern mal selbst zum Stift.
LS: Ich schreibe Kurzgeschichten und Gedichte. Seit sechs Jahren bringe ich in
Zusammenarbeit mit Freunden eine eigene Kurzgeschichtensammlung namens
"franconian freakz" raus und verkaufe sie in kleinen Kreisen. Die
nächste Ausgabe ist auch schon wieder in Arbeit. Ich finde es sehr wichtig,
wenn man selbst etwas macht und sich nicht unterkriegen lässt. Ich arbeite
jetzt in einem Verlag und sehe täglich, wie verdammt hoch das Niveau der neuen
Jungautoren ist. Dadurch wird man schnell eingeschüchtert. Aber es spielt keine
Rolle. Man muss nicht immer der Bestein irgendeiner Sache sein, solange man
sich selbst treu bleibt und weiß, warum man am Ball bleibt. Seine eigenen Ziele
sollte man immer weiterverfolgen. Und keine Fremdeinwirkungen können daran
etwas ändern. Dann ist es auch nie falsch, mit Stolz auf da zu blicken, was man
geleistet hat. Ich bin kein großer Befürworter von Konkurrenzdenken.[Bei
Interesse: franconian-freakz[Klammeraffe]web[Punkt]de]
MK: Wo siehst du Dich in 5 Jahren?
LS: In einem hoffentlich erfüllenden Job im Verlag und freizeitlich, wenn es
meine Knochen zulassen, nach wie vor auf'm Deck unterwegs. Ansonsten muss ich
wohl sagen: In einem geregelten Leben. Allerdings ohne Regeln. Man sollte sich
immer die Fähigkeit wahren, spontan zu sein und sich selbst überraschen zu
können.
Ollie Nosegrind ist
schonmal kein leichtes Ding. Aber wenn man ihn auch noch über 2 Bänke mit Lücke
macht, kann man da nur den Hut ziehen.
MK: Du bist ja vor gut einem Jahr nach Augsburg gezogen. Was waren deine Bewegsgründe
die Frankische Schweiz zu verlassen?
LS: Die Möglichkeit zu meiner Ausbildung in München. Außerdem brauche ich das
Stadtleben um mich rum. Ich konnte nicht lange an einem Ort bleiben, an dem ich
30 Minuten im Auto sitzen muss, um einen Freund zu besuchen. Aber ein Teil von
mir blieb immer dort. Und wird auch nie gehen. Ich habe einen starken Bezug zu
meiner Heimat. Die allerdings ist kein Ort. Sie ist eher meine Erinnerung. Und
in ihr wird die Fränkische stets eine große Rolle spielen.
MK: Noch irgendwelche Props und Grüße?
LS: Ich danke zuerst all meinen Freunden. Ihr wisst wer ihr seid und wieviel
mir das bedeutet. Danken will ich außerdem meinen Sponsoren Kopfnuss, B Project
und Duffs für den hochwertigen Stuff, mit dem ihr mich unterstützt, und dir,
Kleber, für das Interveiw. Ein Gruß geht noch raus an alle, die wissen, was
gemeint ist, wenn der Begriff "Skateboard Philosophy" fällt. Auf
euch. Cheers.
Fotos von Basti Fischer
Interview 2
Entspannen.
Name, Alter und wo kommst du her?
Mein Name ist Pascal Reif, bin 17 Jahre und komme aus Montabaur.
Wie lange fährst du schon?
Seit ich 12 Jahre bin fahr ich, also 5 Jahre.
Wie bist du mit dem skateboarden zum
ersten mal in Kontakt gekommen?
Mein älterer Cousin ist geskatet und ich wollte das einfach auch können.
Ollie normal
Dein erstes Deck?
War vom Aldi.
Welche Skater beeinflussen dich am
meisten?
Chris Cole und Marty Murawski
Was skatest du am liebsten und welche
Tricks machst du gerne?
Am meisten fahre ich Stufen und Curbs. Mein Lieblingstrick ist der Frontside
Flip.
Ollie Switch
Welche Musik hörst du beim Skaten?
Hardcore und Rock`n`Roll.
Lieblingsspots?
Trier Basilika und Luxembourg Philharmonie.
Lieblingsvideo?
First Love von Transworld
Schlimmste Verletzung?
Bruch im Handgelenk.
Ein Klassiker, dieser
Kickflip
Wo warst du schon im Ausland skaten?
Nur Barcelona, Luxembourg und Österreich
Mit wem skatest du am liebsten?
Mit den Leuten aus dem Kopfnuss Team und mit meinen Freunden aus Montabaur.
Ein FS Nollie, wie aus dem Bilderbuch
Deine Sponsoren?
Kopfnuss Skateboards
Grüße und danke.
Ich grüße und Daniel
und Andree und das ganze Kopfnuss Team, meine Freunde bei mir aus
der Gegend und danke Mario für das schneiden der Videos.