Manchmal trifft dich das Leben wie ein Schnellzug...

  • Boardmag
  • 10.02.2005

Ein Artikel von Flo Duhse

Manchmal trifft Dich das Leben wie ein Schnellzug, einfach so im Vorbeifahren, ohne Vorwarnung und dennoch mit voller Wucht. Wir sollten uns deshalb immer der Einzigartigkeit jeden Moments bewusst sein und nicht bloß ziellos vor uns hin leben.

Grund dieser melancholischen Zeilen ist der schwere Unfall eines guten Freundes; es steht momentan in Frage wie gut er später laufen können wird, vom boarden sprechen wir erst gar nicht. Ich sitze nun hier und sehe den Tag aus einer anderen Perspektive. Es war ein guter Tag! Gefüllt mit ein paar Powdertracks, netten Menschen, einigen netten Jumps über den Feldbergwanderweg und jeder Menge Spaß.



Als wir dann aber am Nachmittag, durch die aufziehende Nebelschwade ins Backcountry aufbrachen, nahm das Schicksal seinen Lauf.

Kurz gesagt: wir fanden unseren alten Kicker, schaufelten ein wenig und starteten eine kleine Kickersession. Es lief nicht besonders aber wir hatten unseren Spaß und tricksten nur ein bissel rum. Einer dieser “unvergleichlichen“ Sprünge über den Kicker war etwas anders. Ich hörte keinen Schrei, kein Meckern über die verpatzte Landung, es war einfach still. Jo und ich rannten zu Steph und seine erste Selbstdiagnose sollte sich bewahrheiten, gebrochener Fuß. Zu allem Unglück fehlte uns noch jeder Handyempfang und so machte ich mich, nachdem wir den “Patienten“ in eine Rettungsdecke gepackt und den Fuß hochgelegt hatten, auf den Weg zur nächsten Liftstation oder dem nächsten Handynetz, was auch immer mir als erstes begegnet. Cirka fünfzehn Minuten später kam ich am bereits verschlossenen Graffenmattlift an, konnte aber nun endlich wieder telefonieren und so die Bergwacht informieren.

Als wir ihn gemeinsam mit der Bergwacht aus der recht steilen Landung zum Skidoo getragen hatte fühlten wir uns alle erleichtert und entließen unsern Freund in die Obhut der Rettungsleute. Meine Hoffnung auf einen glimpflichen Ausgang der Geschichte wurde jedoch durch die genaue Diagnose des Arztes zerstört, Trümmerbruch; ab in die Uniklinik; schlechte Prognose und nach der Computertomographie erst mal ab nach Hause, Bruch abschwellen lassen, warten auf die OP.

Dieser Crash, der das Ende einer Berufsausbildung und den Verzicht auf Sport nach sich ziehen kann, und auch Raphi`s tragischer Unfall bringen mich dazu etwas nachdenklich zu sein.



Doch zweifle ich nicht am Sinn unseres Sports, füllt er mich doch aus und treibt mich an. Die Fragen lauten:

Genießen wir was wir haben oder frustrieren wir uns selbst durch falsche Ansprüche? Dreht sich unser Denken nicht zu sehr um die “großen Dinge“ im Leben, sollten wir nicht öfter die “kleinen Dinge“ betrachten und uns Ihrer erfreuen?

In einer Welt voller Konfetti und Lametta fällt es oft schwer schlichte Schönheit zu erkennen; dieses Funkeln von frischem Tiefschnee in der Sonne, ein Lächeln auf dem Gesicht der Person die du liebst oder einfach nur ein cooler Tag aufm Berg mit einer handvoll Freunden.

Es war ein guter Tag und wenn man ihn fragt ob es das Wert war wird er sagen: „Es war ein schöner Tag und ich bereue nichts --- bis auf den verdammten Bruch, Mann!“.

Also lasst euch einfach nicht unterkriegen egal ob am perfekten Snowboardtag dein Auto nicht anspringt, der Opa vor dir gggaaannnzzz langsam fährt, wo du doch nur auf den Berg willst oder die verdammten Touris über den Schwarzwald herfallen wie eine Heuschreckenplage. Es kommt immer drauf an was man draus macht. Da uns das Leben grad Zitronen gibt, machen wir halt Zitronensaft und hoffen drauf, dass das Leben uns nächstes Mal Wodka schenkt, denn dann gibt's WODKA-LEMON !

Also Leute passt auf euch auf, findet euer kleines Glück und lernt es zu genießen.
And Stephan keep ya head up buddy !!!
Der Flo
 

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