Wallride Special

  • Boardmag
  • 24.05.2007


Naja, wenn man sich die Realität anschaut sieht das Ganze etwas anders aus. Der Grund ist relativ simpel: Echte 90°-Wände ohne Auffahrt sind schwer zu skaten. Egal wie schnell man gegen eine vertikale Wand fährt, es entsteht so gut wie keine Aufwärtsenergie. Will man trotzdem wallriden, muss man dies mit Hilfe von eigener Sprungkraft und Grip der Rollen gebacken bekommen. Sehr anstrengend, hektisch und ein Move den nicht gerade viele Skater mal eben so aus dem Ärmel schütteln. Deshalb hilft es enorm, wenn es entweder eine Quater oder Bank gibt, die als Auffahrt in den Wallride führt oder wenn die Wand selber einen etwas flacheren Winkel aufweist.

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(Sebastian Hartung, Wallride to fakie, Denzlingen)
 
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, ab wann ein Wallride ein Wallride ist und ab wann er zu einer Bank wird. Hier sind die Grenzen irgendwie fliessend und man kann nicht genau sagen „ab 62,7° ist es ein Wallride und alles darunter ist eine Bank“. Meistens merkt man einfach, dass man einen Wallride macht und man keine Bank fährt. Dies ist dann natürlich subjektiv und liegt im Gefühl eines jeden Skaters. Was also mancher einen Wallride nennt, nennt vielleicht ein anderer eine Bank. Irgendwann ist aber Schluss damit und es wird so steil, dass jeder weiß: „Hier wird Wand gefahren!“.

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(Till Beckert, Frontside Wallride, Freiburg)
 
Aber auch die Steile muss nicht unbedingt einen Wallride ausmachen. Streng genommen macht man in einer Halfpipe also immer Wallrides wenn man zur Lip will, denn man muss die Vertikale durchqueren. Man spricht dann aber nicht von Wallrides, weil zu viel Quater untendran ist. Auch hier gibt es keine Richtlinien oder Formeln, die Quater und Wallride voneinander abtrennen. Im Endeffekt ist es ja auch egal, wie man es nennt, hauptsache das Feeling stimmt.

Skateboardfahren + Wand => Skateboardfahren an der Wand = Wallride


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(Paul Weisser, Backside Wallride, Freiburg)
 
Die Trickvielfalt, die an einer Wand möglich ist, ist rein theoretisch unendlich groß, in der Praxis sieht das aber ganz anders aus. Die häufigsten Attacken, die man beobachten kann, sind Bs Wallride, Fs Wallride und Wallride to fakie. Wahlweise switch oder fakie und/oder mit grab. Manchmal sieht man auch noch nen Kickflip Wallride oder auch den einbeinigen Wandritt. In Videos oder Magazinen findet man auch schonmal Beweise für das, was mit Rollen an Wänden alles möglich ist, z.B. fs No Comply Wallride von Mike Rusczyk im neuen Foundation Streifen an einer Bank-to-Wall oder Heelflip Wallride von Lewis Marnell. In Thrasher’s „King of the Road“ gibt es auch immer Wallride- Aufgaben. Ich erinnere mich an Stefan Janowski mit sw Flip bs Wallride... alle aber wie gesagt mit „Hilfe“ und nicht an einer „normalen“ Wand.

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(Sebastian Hartung, Fakie Wallride Stalefish, Basel)
 
Wie auch immer, das ist für den Alltagsskater Zukunftsmusik und man sollte erstmal grübeln, wie man den so ´ne doofe Wand am besten/ leichtesten/ überhaupt skaten kann. Einfach direkt draufzu, ein bisschen ollie/ walliemässig mit allen vier Rollen (am Anfang reicht auch die Vorderachse) gegenpoppen, vorderen Fuss auf die Nose ziehen und wieder fakie abschmieren war mein erster Wallride (to fakie). Zur Not noch mit Hand an Wand, ohne ist aber schicker! Also einfach mal ausprobieren und nicht zu schnell aufgeben, denn obwohl der Wandritt technisch relativ einfach aussieht, trügt der Schein und man muss echt ackern um die Dinger halbwegs vernünftig hinzubekommen, aber es lohnt sich, denn dadurch kommt dir die einst hektische Bank plötzlich lockerer vor.

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(Paul Weisser, Backside Alley Oop Wallride to fakie, Franz. Zollstation)
 
Ride everything!  Sebatian Hartung


 

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