Mystic Cup 2007

  • Boardmag
  • 03.08.2007

Wer an diesem Wochenende nicht in Prag war hat definitv einen der besten europäischen Contests in diesem Jahr verpasst.

 

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Leider erklärte sich keiner der Bayreuther Locals bereit den Weg mit mir nach Prag auf sich zunehmen, denn einerseits fand der C.O.S. Junior Cup in Hof statt und dann war da noch die Sandboarding WM auf dem Monte Caolino...

Nichtsdestotrotz stand ich am Samstagmorgen um vier auf, stellte fest, dass ich keine Kohle auf meinem Konto hatte und musste erst einmal einen Umweg zu meinen Eltern in Kauf nehmen. Eltern sind eben immer noch die beste Bank.

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Nach knappen 4 Stunden Fahrtzeit war ich dann auch endlich in Prag angekommen und mir wurde erstmal bewusst, wie freundlich das tschechische Volk so ist. Ein  Grinsen kam mir entgegen, als ich den Lkw Fahrer nach den Mystic Cup fragte, er gab mir eine folgende Handbewegung und fuhr  20 Minuten vor mir  durch die Stadt und brachte mich dann schließlich zu dem Gelände des Mystic Cups.

Geschafft, ich war schon mal richtig. Nun wurde es Zeit, mich zu entscheiden, ob ich ein Hotel nehmen würde oder die günstige Variante "im Auto pennen" wählen sollte. Ein Hostel war mir zu riskoreich, denn ich hatte ja meinen ganzen Kamerastuff dabei. Also parkte ich mein Auto vor dem Hilton Hotel und machte mich morgens um 10 erst mal auf den Weg zum Mystic Cup.

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Dort angekommen war ich sehr geflasht von dem Parcour. Ein absolut top gebauter Park der keine Wünsche offen lässt. Die Presseakkreditierung fand leider erst um 12 Uhr statt, was mir natürlich das obligatorische Breakfast im Mc Do bescheren sollte. Mit gut gefülltem Magen wurde mir bewusst, dass die gemeldeten 35 Grad kein leeres Versprechen waren, ja die Sonne brannte mir im Nacken und die gute und vor allem günstige Option, im Auto zu pennen, erfreute mich so gar nicht mehr. Nach und nach trudelten dann auch viele bekannte Gesichter ein und machten sich mit dem Parcour vertraut. Darunter waren nicht nur viele gut skatende europäische Jungs wie Phillip Schuster, Helder Lima, Kilian Heuberger, Chris Pfanner oder die ganzen Jart Team Fahrer. Auch einige Skater aus Übersee erfreuten sich an dem guten Parcour. Das Street Qualifying zeigte schon sehr hohes Niveau. Eine Line die mir nicht mir aus den Kopf geht, war die von David Gravette. Er zerlegte den Park wie kein Zweiter und war für mich schon mal Top Favorite für das Finale. Wer macht denn sonst noch alles Kickflip Footplant am Hydranten oder Blunt to Fakie am Pole? Aber auch die Brasilianer, die ja mal wirklich dafür bekannt sind, Contestmaschinen zu sein, glänzten mit ihrem Skating den ganzen Tag.

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Am späten Nachmittag war dann auch mal Mister Bastian Salabanzi in den Ränken der Zuschauer zu sichten, der schon am Freitag den Park auf Herz und Nieren getestet hatte. Und wie es nun mal auf einem Contest so ist, trennte sich dann schnell die Spreu vom Weizen. Was soviel heißt, dass Caswell Berry, Lucas Carvalho, Lucas Danek, Fries Tailleu und David Gravette die ersten fünf waren die sich für das Finale qualifizierten.

 

Nur ein paar Meter entfernt von der Streetfläche lag der Bowl den ich mir die nächsten 2 Stunden genauer zu Gemüte führte. Genauso praktisch wie bei der Streetfläche war die Überdachung, die einem die Sonne vom Leib hielt, aber bei genauerem Hinsehen ein „Spinneneldorado“ war. Macht aber nichts, wir waren ja alle wegen des Skateboardings gekommen und nicht um neue Spinnenarten zu entdecken.

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Daß die spanischen Jungs im Poolfahren mehr als geübt sind stellte wieder einmal das Jart-Team unter Beweis, die den Pool wirklich rockten. Vor allem Ricardo Rivera war einer, der mit schönen Lines das Publikum zum ausrasten brachte. Und langsam wurde es Zeit, sich um das leibliche Wohl zu kümmern. Ich war wahrlich erstaunt als der Mann hinter der Bierschänke für einen Burger und ein Bier nur 50 Kronen haben wollte, was umgerechnet weniger als 2 € sind. Die Party am Abend dürfte jeden Musikgeschmack getroffen haben: eine Punkband spielte live, im T-Mobile Zelt gab es Hip Hop vom Feinsten und auch die aktuellen Charthits wurden rauf und runter in einem der Zelte gespielt. Durchgehalten habe ich an dem Abend nicht sehr lange. Also machte  ich mich gegen halb zwei Richtung Hilton Hotel auf und freute mich umso mehr, als mein Auto weder aufgebrochen war noch abgeschleppt wurde.

Die Morgensonne brannte mir dann schon gegen neun Uhr ins Gesicht. Mir blieb nichts  anderes übrig als Richtung Stadt zu pilgern, da der Einlass erst gegen zwölf Uhr war. Gut gefrühstückt und mal wieder die große Fastfood Kette dabei unterstützt, verschaffte ich mir ein paar bleibende Eindrücke von der wirklichen schönen Stadt Prag.

Pünktlich um zwölf am Einlass der Pressstelle angekommen, versuchte mir die nette Dame klar zu machen, dass am heutigen Tage nur ganz „ausgelesene  Medienvertreter“ ein Bändchen für den Park bekommen würden. „Macht aber nichts!“, war mein erster Gedanke. Wofür packt man sich sonst ein Teleobjektiv ein. Kurz darauf traf ich auf meinen jahrelangen Freund Hein der mit den Zug angereist war und begeistert von dem hohen Level und der kurz bekleideten Damen war.

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Das Streetfinale war ein wahrer Augenschmaus, vor allem die fünfminütige Jam in der Kilian Heuberger einen wahnsinnig hohen Nollie 360 über den Hydranten zauberte. Dennoch waren die Brasilianer einen kleinen Schritt voraus und somit hatte sich auch bald Daniel Viera wohlverdient den ersten Platz gesichert.

Für mich gibt es nach diesem Wochenende nur ein Fazit: Prag ist einer der besten großen Contests, die ich in den letzten Jahren besucht habe, und ich kann nur jedem empfehlen sich dieses Ereignis nächstes Jahr nicht entgehen zu lassen.

 

 

 

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