Das Kartoffelpack und der kreative Umgang mit Eis und Schnee

In der ersten Januarwoche versammelte sich das gesamte, über den Sommer eingelagerte, Kartoffelpack um seinen Filmer Max, und startete mit kunstvollen Schneeburgen, wilden Anfahrtswegen und eleganten Wandritten ins neue Jahr.

Wir hatten uns in der schönen Mythenregion am Vierwaldstättersee einquartiert, um dort im wohlbekannten und geliebten wildenmann‘schen Terrain die ersten Kicker gemeinsam zu schaufeln und Luft unter unsere Bretter zu bekommen. Am ersten Tag hatten wir direkt Glück mit dem Wetter und machten uns motiviert auf zu unserem ersten Spot, einem hölzernen Kuhstall. Dieser sollte als Wallride dienen und so schaufelten Robert, Max und Bene am Vormittag bei Sonnenschein und guter Musik einen geeigneten Absprung und die passende Landung dazu. Als das Ku(h)nstwerk vollbracht war, begann es zu regnen. Doch echte Kartoffeln stört das nicht und so wurde die Kuhstall-Wall in einer wunderbaren, nassen und effizienten Session zerlegt. Mit der ersten Footage des Jahres im Gepäck, gingen wir zufrieden nach Hause in die wohlig warme Hütte und belohnten uns mit ordentlich Kartoffelsalat.

Dom beim FS Tweak Nose Bonk an der Wall

Die ganze Nacht regnete und stürmte es und doch blitzte uns am nächsten Morgen die Sonne durch den Nebel entgegen. An diesem Tag wurde Verstärkung aus dem Schwarzwald erwartet. El Comandante Scherzinger ließ sich nicht lumpen und rückte gleich mit ein paar alten Haudegen Marco, Jule, Dom und Dimas, sowie mit unserem Nachwuchs, den Jungkartoffeln Luis und Benny an. Das halbe Boardshop-Team war am Start und so konnte die große Schaufelei beginnen. Da die Sonne die massive Harschschicht bis dahin noch nicht aufweichen konnte, mussten wir den Schnee regelrecht aufpickeln. Kreative Ideen waren nun gefragt und die Beste schien uns die eines gewaltigen Step-Up-Kickers. Dieses zweibennygroße Ungetüm wurde mitsamt Anfahrt und Landung als Gemeinschaftswerk in eineinhalb Tagen aus dem Boden gestampft. Am selben Abend unternahmen wir die ersten wagemutigen Testsprünge, um erleichtert festzustellen, dass der Kicker funktioniert und uns ein paar „Alpträume“ von der halsbrecherischen Anfahrt mit ins Bett zu nehmen.

Phil Scherzinger bein BS5Indy Stepup

Am nächsten Tag war es dann soweit. Nachdem wir noch eine flug(hafen)taugliche Landebahn geschaufelt hatten, nahm eine denkwürdige Session bis zum Sonnenuntergang ihren Lauf. Höhepunkte waren diverse Nucklezerscheller, Robertos Arschbremse, Luis‘ BS 7, Marcos Brettbruch, Philipps FS Rodeo 7 Kniequetsche, Benes Flummiskills und die Sprünge von Nesthäkchen Benny, der sich zum ersten Mal überhaupt mit einem solchen selbstgebauten Kicker-Ungetüm anlegte. Nachdem auch Filmer Max zufrieden war, und seine letzten Shots im Sonnenuntergang vor Berg- und Seekulisse im Kasten hatte, durften wir zu unseren Hütten und Betten abfahren.

Luis Eckert beim BsTail StepUp

Marco beim klassischen Method Air StepUp

Der nächste und letzte Tag stand bei strahlend blauem Himmel wieder ganz im Zeichen des Kuhstall-Wallride. So widmete sich das gesamte Kartoffelpack inklusive dem wundergeheilten Sch(m)erzinger der Wall und ihren Herausforderungen. Die waren nicht klein und so wurde nachgewachst, Boards getauscht und Anläufe verlängert, um die Bretter des Kuhstalls mit den unsrigen zu malträtieren. Einiges wurde dafür aufgefahren: 50-50 BS 180 off, cab 180 on BS 360 off, Boardslide 270 off und Wallflips. So mancher Versuch war von Erfolg gekrönt, andere endeten mit Atemnot und blauen Flecken. Nachdem die letzten Tricks eingetütet waren und sich die Sonne verabschiedet hatte, ging auch unsere Zeit am Mythen zu Ende. Das Kartoffelpack machte sich müde und glücklich auf den Heimweg in den Schwarzwald.