Die Bright und ISPO - zwei Tradeshows der Zukunft?- 2. Teil

Die ISPO hat auch in diesem Winter mit absoluter Perfektion und klugem Aufbau jeden überzeugt, daß sie die beste und größte Wintersportmesse in Europa, wenn nicht sogar weltweit, ist. Martin Ehrenberger, der mit Blackriverr-Ramps einen kleinen Stand in einer der Boardsporthallen hatte, meinte: „ Das war abartig, so viele Leute auf einem Haufen, so viele Neukunden haben wir selten bekommen…für uns hat sich die Messe gelohnt.“ So der O-Ton von den meisten Ausstellern.

 Großes Thema auf der Messe war der Direktverkauf von Burton übers Netz an den Endkunden, was einige Händler unglaublich aufbrachte und dazu veranlasste, Burton mit geringeren Ordern zu bedenken. Ich halte dieses Handeln für bedenklich, denn auch Burton ist nur ein weiterer Mitbewerber und nicht mehr. Nike hat es vorgemacht, daß es funktionieren kann und hat bei weitem nicht das für den Skateboardsport getan, was Burton für den Snowboardsport gemacht hat und immer noch tut. In jedem Fall überzeugte Burton mit seinen Marken Foursquare und Special Blend mit einer phänomenalen und echt coolen, farbenträchtigen Kollektion und bekommt von uns die Best Style Note. Nicht ganz so gelungen erschien zunächst die eigene Clothing Linie, die sich auf den 2.Blick jedoch auch wieder als echt gut herausstellte. Besonderes Augenmerk ist auf die superpimpige Carhartt-Burton Kooperations-Kollektion zu legen, die in jedem guten Core-Shop verfügbar sein sollte. Im bewährten klassischen Carhartt Streetstyle gepaart mit pimpigem Burton Customsweat Satin-Innenfutter ist Wohlfühlen angesagt und perfekter Style. Nitro hat dieses Jahr mit einer sehr guten Schuhlinie überzeugt und schickt sich an, Salomon dicht auf den Fersen zu bleiben oder sogar den Rang abzulaufen. Mal sehen. Bei den Boards überzeugten uns vor allem Never Summer und Arbor. Never Summer hatte gleich 4 neue Modelle im Programm, perfekte Grafiken und sicher die beste Kombi aus Dämpfungssystem und Carbonverstärkungen. Never Summer schaut nicht nur edel aus, sie zeigen inzwischen auch, was sie sind: klein aber fein und vor allem eine der wenigen Marken die nicht nur auf dem Papier noch in den USA vollständig gefertigt werden – nicht in China. Letztlich ist jedes Board Handarbeit – wo gibt es das sonst noch? Auch Arbor überzeugte mit bewährten Koa und Bambus Designs und einer inzwischen sehr guten Longboard Skateboard Range. Eigentlich kann man sich jedes Board nach dem Fahren als Kunstobjekt ins Zimmer hängen – jedes Board für sich ist ein Genuß für den Betrachter. Das und die vielen Good Wood Awards machen einen Gutteil des Erfolges von Arbor aus. Aber eben auch: der Öko Aspekt. Bei den meisten Firmen scheint das egal zu sein – nicht so bei Arbor: bei Arbor ist alles ökologisch korrekt gefertigt, die Hölzer werden in Plantagen angebaut und in der nächsten Saison wird es möglicherweise zunächst mal die letzten Elements, das Kult-Koa Board von Arbor- geben, da nicht mehr genügend Koa in den für Arbor produzierenden Plantagen verfügbar ist. Also: zugreifen!!! Was mir absolut nicht eingehen will: Quiksilver hat sich eine der coolsten und innovativsten Boardcompanies mit Mervin Inc (Lib Tech und Gnu) vor vielen Jahren zugelegt – aber – statt Lib Tech und Gnu zu pushen, lassen sie es offensichtlch sterben oder in der Versenkung verschwinden. Lib Tech hat diesmal mit der super innovativen Banana(Rocker)-Magne-Traction Kombination überzeugt. Magne Traction zeichnet sich durch eine gewellte Kannte aus, die eben durch die Wellenform sehr enge Kurvenradien zulässt und sich beim Kantengriff mit einem Brotmesser vergleichen lässt. Einfach super.

Lib Tech Stand

Interessantes hat jedoch Ride mit seiner Contrabant Bindung aus der DFC Serie (Core Linie) gezeigt. Die Bindung arbeitet vollkommen ohne Frontstrap und kann exakt auf den Schuh eingestellt werden. Wurde sie angepasst, ist man super schnell eingestiegen und hat eine der leichtesten Bindungen auf dem Markt am Fuß, ohne auf guten Halt verzichten zu müssen. So Ride. Wir wollen das demnächst erst mal austesten und halten Euch mit einem Testbericht auf dem Laufenden. Wir sind sozusagen „hot“ auf dieses Produkt, denn, wenn es das hält, was es verspricht, ist es ein absolutes MUSS.

Ride Contrabant Bindung

Abschließend möchte ich bei den Boardmarken noch Nidecker erwähnen, die nach längerem Aufbau bald wieder zu alter Stärke haranzuwachsen scheinen und ebenfalls wieder den Weg zurück in die Regale finden sollten. Ebenso im Snowboardbereich in Zukunft nicht wegzudenken: absolut biologisch abbaubar ist das neue Produkt „Magic Potion“ , ein Snowboardgleitmittel welches durch die Taschentuchgröße in jeden Rucksack passt, also praktisch und gut.  

            Der Skateboardbereich gehört natürlich zum Boardsport dazu wie das Wasser zum Fisch. Es gab eine monströse Miniramp, erbaut von Mister IOU Schützenberger, die für viele Besucher endlich die Action in die Ausstelllungshallen brachte, auf die viele gewartet haben.

Pirka, BS 270 Lip

Element wusste gekonnt das Publikum zu unterhalten und startete am Sonntagabend einen Best-Trick Contest am Flatrail. Pirka Polari und Jo Lorenz waren hier die mit  Geld beschenkten Gewinner.

Auch im Skateboardsegment gab es neue Erfindungen, Performance Sk8 aus L.A. stellten ihre Bretter aus, die an der Nose und Tail eine Hartplastik Verstärkung haben und somit den ewigen Pop versprechen. Der Test steht noch aus….  www.performancesk8.com

Fazit: Die ISPO war gut, professionell und hat uns einige Neuheiten aufgezeigt, die uns in der nächsten Saison erfreuen werden. Bleibt zu hoffen, daß die ISPO diesen Standard hält.