LONGBOARD CLASSIC/ STUBEN 05. April 2008
In dieser Saison kam der Winter früh,
hielt sich mäßig über die Saison und gab zum
Abschluss noch mal Vollgas! Stuben im Arlberg wurde zum
Winterausklang mit einer Extraladung Schnee für das 9. Longboard
Classic gesegnet. Keine Spur vom Frühlingsanfang, im Gegenteil:
Der Winter kehrte noch einmal mit aller Macht in das beschauliche
Bergdorf zurück. Um es in Zahlen auszudrücken: Am
Berg hatte es 3,90 Meter und im Tal 1,90 Meter Schnee, und das Anfang
April! Schier unglaublich wenn man sich den letzten Winter noch
einmal in Erinnerung ruft.
Am Freitagabend trafen sich die früh
Angereisten im Hotel Post, um mit einem Bier anzustoßen und
sich über Snowboarden und Gott und die Welt zu unterhalten.
Gegen ein Uhr zogen sich jedoch alle langsam aber sicher in ihre
Hotelzimmer zurück, denn am nächsten Morgen wollte jeder so
früh wie möglich auf den Berg. Laut den Einheimischen hatte
es seit Jahrzehnten nicht mehr soviel Schnee im April gegeben und die
Wettervorhersage ließ nichts Schlechtes verlauten.
Am Samstag war dann der Tag des Rennens und jeder war hoch motiviert seine Lines in den Powder zu ziehen bevor um 12 Uhr der Startschuss fiel. Die Sicht war nicht ganz so gut wie erhofft, aber es reichte sehr wohl für einige Runs ins Tal. Mehr als 310 Teilnehmer waren nach Stuben gepilgert, um mit dem LBC einen gebührenden Winterabschluss zu zelebrieren.
Als die Uhrzeiger Richtung zwölf wanderten, trafen mehr als 50 Frauen, 60 Oldschooler und 200 männliche Longboarder am Albona Grat ein. Aufgrund der enormen Schneemassen wurde der Lauf des Le Mans Start auf 50 anstatt der üblichen 300 Meter verkürzt, um nicht die ersten keuchenden Ausfälle noch vor der Startlinie beklagen zu müssen.
Dani Kiwi Meier, der technische Leiter, brachte per Megaphon Ordnung in den bunt gemischten Haufen. Als erste starteten die Oldschooler, die sich mit alten Burton Safaris und Cruzern, Crazy Bananas, Checker Pigs, Apocalypse, verschiedenen Sims, Kemper und diversen anderen Brettern unter tosendem Beifall in den Hang stürzten. Ein derartig buntes Treiben aus 80er Jahre Neonanzügen und Design-Kuriositäten sieht man sonst wohl nirgendwo in Europa! Am schnellsten kamen Gustl Schoberleitner aus Österreich und Steffi Hartinger aus Deutschland durch den Red Bull Zielbogen.
Mit ein paar Minuten Abstand starteten dann die Frauen durch und schnallten sich ihre Bretter an die Füße. Die schnellste Abfahrt gelang der Österreicherin Christine Innerhofer. Sie ist keine Unbekannte, denn sie gewann schon letztes Jahr den Event! Zu guter letzt ging dann die 200-köpfige Männermeute an den Start, die wie Lemminge Richtung Tal rasten. Manche gingen es gemütlicher an, wie der Schwede Jim Magnusson, der mit E-Gitarre und Verstärker AC/DC Songs während der Abfahrt spielte! Als Sieger fuhr der Schweizer Ralf Castelberg durchs Ziel. Zum fünften Mal hat er bereits das Longboard Classic mit seinem Rad Air Tanker gewonnen – unglaublich! Im Zieleinlauf spielten sich immer die gleichen Szenen ab: Egal in welcher Kategorie und mit welcher Platzierung die Teilnehmer durch das blaue Tor fuhren, sie wurden immer mit herzlichem Applaus und lautem Jubel empfangen. Nicht umsonst wird das LBC auch das „The Woodstock of Snowboarding“ genannt.
Nach einer Stärkung und
gediegenem Chillen stand dann ab 16:00 Uhr die Siegerehrung auf dem
Plan. In dem eigens aufgestellten Zelt hinter dem Zieleinlauf wurden
die Awards verliehen. Etwa eine Stunde dauerte die von Dani Kiwi
Meier und Veranstalter Paul Gruber äußerst unterhaltsam
moderierte Siegerehrung. Normalerweise sind bei Preisverleihungen
schon nach 10 Minuten gelangweilte Gesichter auszumachen, von diesen
beiden Herrschaften konnten die Zuschauer gar nicht genug bekommen.
Es war eher eine Mischung aus Kabarett und Award-Ceremony, da Kiwi
mit spontanen Jokes die Menge ständig zum Lachen brachte.
Zusätzlich zu den Preisen für die Bestplatzierten des Rennens wurden auch noch Special Awards verliehen.
Den heiß begehrten LBC Neon Award
krallte sich Christian Greinwald aus Deutschland mit einer
Neon-Kombo, die kein Auge trocken ließ! Der LBC Oldest Rider/in
Award ging an Sigi Reinsbach (61) und Daniela Wolf (43), beide
aus Deutschland. Der LBC Youngest Rider Award ging an Linus Knapp
(11 Jahre) aus der Schweiz. Den LBC Oldest Board Award konnte Jonas
Knecht (Schweiz) mit seinem Sims Swallow-Tail von 1982 abgreifen. Der
LBC Soul Master Award ging dieses Jahr gleich an zwei Personen. Zum
einen an den Schweden Jim Magnusson, der mit Gitarre und Verstärker
die Albona Abfahrt meisterte und zum anderen an Bernie Duenas aus
Deutschland, der trotz seines körperlichen Handicaps (ein Arm)
souverän die 1001 Höhenmeter absolvierte. Hut ab! Traditionell wurden im Anschluss an die
Siegerehrung wieder so viele Goodies in die Menge geworfen, daß
auch wirklich jeder einen Preis mit nach Hause nehmen konnte.
Um den Event gebührend abzuschließen, durfte natürlich eine ordentliche Party nicht fehlen. In der Mondscheinbar heizte das Roots Rockers Soundsystem aus München die Partymeute an und die eher rustikale Bar verwandelte sich im Handumdrehen zur Dancing-Zone! Manchen reichte die Party bis drei Uhr nicht ganz, und so wurde auf dem Parkplatz bei einem Kasten Bier und tanzenden Ladys auf Motorhauben bis zum Morgengrauen weiter gefeiert. Alles in allem war das Longboard Classic 08 in Stuben wieder ein voller Erfolg. Es gibt nur sehr wenige Events, bei denen eine derart herzliche und entspannte Stimmung herrscht. Wer bisher noch nicht in den Genuss des LBC gekommen ist, sollte nächstes Jahr zum zehnjährigen Jubiläum unbedingt dabei sein!
Hardfacts:
05. April 2008, 9. Longboard Classic Stuben/ Arlberg
Streckenführung: Albona Grat (2408m) nach Stuben (1407m)
Teilnehmer Anzahl: 312
Ergebnisse:
LBC ORIGINAL - GIRLS
1 Christine Innerhofer (Austria)
2 Susanne Arnacker (Schweiz)
3 Kathrin Kellenberger (Schweiz)
LBC ORIGINAL - BOYZ
1 Ralf Castelberg (Schweiz)
2 Volker Weiss (Deutschland)
3 Christoph Jöchl (Austria)
LBC OLD SCHOOL GIRLZ
1 Steffi Hartinger (Deutschland)
2 Heike Merbold (Deutschland)
3 Andrea Stuzmann (Deutschland)
LBC OLD SCHOOL BOYZ
1 Gustl Schoberleitner (Austria)
2 Günther Stadlbauer (Deutschland)
3 Gerd Heser (Deutschland)
Special Awards:
LBC Neon Award: Christian Greinwald
(Deutschland)
LBC Oldest Rider Award: Sigi
Reinsbach (61) (Deutschland) & Daniela Wolf (43)
(Deutschland)
LBC Youngest Rider Award: Linus Knapp (11 Jahre) (Schweiz)
LBC Oldest Board Award: ging an ein
Sims Swallow-Tail von 1982. Der Fahrer des Brettes war Jonas Knecht
(Schweiz)
LBC Soul Master Award: Jim Magnusson (Schweden) & Bernie Duenas (Deutschland)
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