Es war um die gleiche Zeit wie jetzt. Allerdings ist das schon ein paar Jahre her, aber das spielt keine Rolle. Das Ziel: Mazedonien bzw. Popova Sapka ein altes Skigebiet im Sar Gebirge. Unser Kontakt: Andreas Neuhauser der Betreiber von mountain-action. Er ist unser man für alle Fälle, er hat den ganzen Trip organisiert, kennt sich vor Ort aus und ist zugleich noch unser Kameramann.
Andreas Neuhauser
Es war Ende März oder vielleicht auch schon Anfang April. Zumindest hatte auch in Mazedonien der Frühling bereits begonnen. Den Bergen ging auf den Südseiten zum Teil schon der Schnee aus. Aber das sollte uns keine Sorgen bereiten, denn in den Nordhängen liegt noch jede Menge und selbst dort scheint um diese Jahreszeit die Sonne rein.
Das Sar Gebirge ist ein 80km langer Gebirgszug der sich zwischen Kosovo und Mazedonien erstreckt. Die Berge reichen bis auf 2.700m und die Schneefälle sind ergiebig.
Popova Sapka war zur Zeit seiner Erbauung ein modernes Skigebiet. Aber während den Konflikten zwischen albanischen Seperatisten und mazedonischen Truppen im Jahre 2000 - 2001 wurde die Region in Mitleidenschaft gezogen. Der Tourismus hat seitdem abgenommen, die Lifte funktionieren nur zum Teil und die ganze Infrastruktur könnte etwas mehr als nur einen neuen Anstrich vertragen. An Potential fehlt es aber auf jeden Fall nicht.
Vor Ort wurde auch schon begonnen dem ganzen neues Leben einzuhauchen. Seit einigen Jahren wird in Popova Sapka von Eskimo Freeride Catskiing angeboten. Geshuttelt wird per Pistenbully, gewohnt wird in einem alten Hotel das seit an als Lodge fungiert und gefahren - wird überall.
Das Gelände ist sehr weitläufig und offen. Vor allem jetzt, wenn die schneefreien Kammlinien und exponierten Felsen die fahrbaren Lines dirigieren, ist es ein geiles Gefühl immer noch guten Schnee unter dem Brett zu haben.
Michael Menig - ballert davon
Der Schnee wechselt je nach Tageszeit und Ausrichtung des Hanges von gebackenem Top Pow bis zu unberechenbarem, sandigem Sulz. Manchmal is es besser die zwielichtigen Stellen zu überfliegen.
Das Shutteln mit den Bullys dauert eine Weile. Allerdings hat man während der Fahrt viel Zeit sich das Gelände einzuprägen und die nächste Line zu planen.
Philipp Scherzinger - kratzt die Kruste ab.
Bester Mann - Mechaniker und Bullyfahrer
Während der eine Bully shuttelt, ist ein zweiter im Einsatz und baut Traversen um das Gebiet leichter zu erschließen. Jeden Tag arbeitet man sich ein Stück weiter vor. Immer dem nächsten, unberührten Hang entgegen.
Billig zu haben, ruhige Lage, schöne Aussicht, jede Menge Platz... nur der Briefträger wirds schwer haben.
Zwischdurch muss auch mal was gegessen werden. Mazedonische Brotzeit mit Käse der nur minimal mehr Aroma als ein Radiergummi hat, gutem Pökelfleich, einer gnadenlosen Salami, Essiggurken, Nudelsalat, aufgeblasenes Weißbrot, Ajvar, Meerrettich und den besten Zwiebeln die ich je gegessen habe.
Spotcheck beim Mittagessen. Die Überreste dieser alten Behausung geben Anlass für eine kleine Showeinlage.
Einmal genau anpeilen und dann die Spur halten ...
...drop it! Die Menge ist begeistert. Mittagspause ist vorbei und die Sonne hat auch schon den nächsten Run für uns aufgetaut.
Wenn man zur richtigen Tageszeit am richtigen Hang ist, gibts fast schon Powderfeeling. Und dafür hat unser Mann Andy Neuhauser und die Crew von Eskimo Freeride stets gesorgt.
Und noch ein Foto, für alle die den "Silver Surfer" nicht vergessen haben.
Weiter gehts. Bis der Bully uns abholt wird die Menge nochmal kurz durch einen herlichen Salto Mortale von Stuntman Mike unterhalten. Und dann gehts auch schon wieder weiter zum nächsten Run.
Die Bullys schaffen problemlos Steigungen von 25-30 Grad, je nach Schneebeschaffenheiten auch etwas mehr. Um aber einen Gipfel zu erreichen, muß man die letzten Höhenmeter aus eigener Kraft bewältigen.
Noch ein geiler Run. Dann machen wir uns auf den Heimweg zur Lodge. Zurück gehts mit dem Bully. Wer immer noch nicht genug hat der bekommt zum Abschluß eines jeden Tages nochmal die Möglichkeit auf eine letzte und eliminierende Abfahrt. Auf unserem Rückweg ist von der Sonne nur noch das Abendrot zu sehen. Der über den Tag in der Sonne gebackene Schnee wird wieder zu Beton.
Somit wird man von einer Eiswanne voller Schlägen erwartet. Kurz vor der Lodge wurde der Schnee dann wieder gnädiger, jedoch hatte die ausgedünnte Schneedecke jeden Tag neue Sackgassen parat, welche die eine oder andere Fahrt durchs Grün oder Braun nicht vermeiden ließ. Aber egal, Action bis vor die Haustür.
...Ich sag nur " beste Leben !"
Danke an Andreas Neuhauser, die Eskimo Freeride Crew, Fam. Scherzinger und den Rest der Truppe.
Links und Infos zum Freeriden in Mazedonien und im Kosovo mit Andreas Neuhauser unter: mountain-action.de
Schaut euch den Clip vom Mazedonien Trip an.
Bild- und Filmmaterial by: Andreas Neuhauser