Was für ein Opening für die World Snowboard Tour - Beim 11. O’Neill Pleasure Jam lachten nach einem wahrhaftigen Trick-Marathon unter wolkenlosem Himmel der Schwede Sven Thorgren und die Schweizerin Isabel Derungs vom höchsten Platz des Podiums. Damit setzten sich die beiden gegen ein starkes internationales Riderfeld aus über 100 Snowboardern durch, die auf der berüchtigten Kickerline des Superpark Dachstein die Messlatte kontinuierlich höher setzten. Anna Gasser sorgte für den österreichischen Beitrag mit einem souveränen 2. Platz.
In Erwartung eines Wetterumschwungs am Samstag der ursprünglich für das Finale vorgesehen war, entschied das Event Komitee den gesamten Bewerb am Qualifikationstag abzuwickeln, um faire Verhältnisse für alle Rider zu schaffen. Somit versammelten sich alle Teilnehmer bereits am Freitag im Line-Up des Superparks. Die Contest Line bestand einmal mehr aus der international bekannten 3er Kicker Line, die von einer Down Rail eingeleitet wurde und im Finish durch die monströse O’Neill Rainbow Rail spektakulär ihren Abschluss fand.
Kickerline mit Weltruf..
STURM VOR DEM SEMIFINALE
Als sich zur Qualifikation der erste Rider über die Kicker warf, zog gerade einmal ein laues Lüftchen durch den Superpark und nicht die leiseste Spur eines Unwetters. So konnte unter Traum-Bedingungen der Schweizer Markus Mathis die beiden Heats der Qualifikation für sich entscheiden.
Bei den Ladies wurde schnell klar, dass jede darauf brannte, gegen die geladenen Rider in den Superfinals anzutreten, denn dort sollte nur für die sechs besten von ihnen ein Platz vorgesehen sein. Einen davon sicherte sich souverän Elena Koenz mit einem eindrucksvollen Run und übernahm so die Führung der qualifizierten Girls.
ALLE GEGEN DIE INVITED RIDERS
In den Semifinals trafen die qualifizierten Rider zum ersten Mal auf die Weltelite der geladenen Rider. Sie mussten sich ihren Platz hart erkämpfen und zeigten, dass sie nichts unversucht lassen würden um ins Finale zu gelangen. So begann ein grandioser Luftkampf aus Spins und Flips, der die Stimmung im Superpark zum Kochen brachte – die Rider gaben alles. Nach spektakulären Tricks am laufenden Band, kam die Entscheidung der Judges, dass Tim Kevin Ravnjak und Fridtjof Tischendorf gemeinsam mit gleich neun anderen Snowboardern zum finalen Showdown antreten durften.
Kicker, konnte sie ihre Erfolgsserie nicht weiter fortführen. Schlussendlich musste sie sich mit dem dritten Platz begnügen.
Die Österreicherin Anna Gasser nutzte ihren Heimvorteil und segelte mit stylishen Backside 180 Kombinationen zu einem verdienten zweiten Platz. Am Ende des Tages ging der Titel allerdings in das Nachbarland Schweiz. Isabel Derungs war an diesem sonnigen Freitag einfach nicht zu schlagen. In ihrem Finalrun setzte sie unter anderem einen Switch Backside 180 und einen unglaublichen Backside Rodeo in den Schnee und überzeugte damit alle Judges.
Rider: Isabel Derungs - Foto: Haschka
Mit der steigenden Spannung verschwand auch die Sonne immer weiter hinter den goldenen Bergspitzen und tauchte den Superpark Dachstein für das Finale der Männer in eine unglaubliche Stimmung. Motiviert durch seine perfekten Qualifikationsruns, stürmte der Norweger Brage Richenberg bis ins Finale und holte sich mit einem Backside 720, Frontside 1080 Nosegrab und einem Double Wildcat die Bronzemedaille. Zwar konnte er letzten Endes nicht ganz mit seiner Landsfrau Isabel gleichziehen, zufrieden war der Schweizer David Hablützel am Ende des Tages trotzdem. Kein Wunder, schließlich bescherten ihm ein Backside 900, Cab Double 1080 und ein Frontside 720 die Silbermedaille.
Rider: David Hablützl - Foto: Haschka
Bekanntlich kann es nur einen Gewinner geben und der kommt beim diesjährigen O’Neill Pleasure Jam aus Schweden. Sven Thorgren explodierte im Finale und liess mit seinem Run keine Fragen offen. Am ersten Kicker zeigte er einen Cab Double 900 gefolgt von einem Backside 1080 am zweiten Kicker. Der Double Backside Rodeo am letzten Kicker setzte ihm schlussendlich endgültig die Krone auf und das Jubelgetöse aus der Chill Area machte klar dass es einen neuen Jampion gibt.
BALICAMP BEST TRICK AWARD
Für Sven Thorgren sollte es nicht bei seinen ansehnlichen 4.000 USD Preisgeld für den ersten Platz bleiben, denn er holte sich mit seinem Double Backside Rodeo auch gleich den Best Trick Award mit einem 2-wöchigen Surftrip ins legendäre Balicamp ab. Unterkunft, Leihboard und Coaching – alles unter den Palmen Indonesiens. Wenn er seine Erfolgsserie fortsetzen kann, der ideale Preis, um eine Hammersaison ausklingen zu lassen.
Rider: Sven Thorgren - Foto: Haschka
Bei den Ladies entschied Anna Gasser mit einem kolossalen Cab 7 am 2. Kicker den Best Trick Award für sich und bestätigte nach ihrem kürzlich gestandenen Double Cork wohl endgültig ihr Standing als die Trick-Queen des globalen Snowboardings. Wer weiss, vielleicht sieht man Sven und Anna sogar gemeinsam die Balinesischen Breaks surfen.
TIME TO RELAX
Nach der Überdosis Action, gab es kaum was Besseres für Fahrer und Publikum, als sich bis zum gnadenlos kitschigen Sonnenuntergang an der Dachstein Talstation beim Pleasure Mag Barbecue und Bier zu den Beats aus dem Red Bull Event Auto zu regenerieren. Doch damit nicht genug, die Rider konnten beim Gala Dinner im aQi Hotel in Schladming die Batterien noch einmal voll aufladen, bevor es bei der QParks Jammer Time Party so richtig zur Sache ging. Der perfekte Abschluss eines unglaublichen Contests, der in seinem 11. Jahr seinem Ruf als einer der wichtigsten und besten Snowboard Showdowns mehr als gerecht wurde.
Auf der Event-Website könnt ihr den „Jam“ in bewegten Bildern eines Videoedits und in den Fotoalben von Contest bis Party Revue passieren lassen.
P.M.