Product Check: Lawinenpieps Ortovox m2 und S1

  • Boardmag
  • 17.03.2009

Da wir diesen Winter mit einer Menge Schnee gesegnet sind und man nicht umhin kommt, sich in der Pow zu schmeißen, haben wir für euch zwei Geräte von Ortovox unter die Lupe genommen.

Vorab aber noch eine wichtige Sache: Weder ein LVS noch eine Schaufel oder Sonde schützen vor einer Lawine. Da hilft nur der aufmerksame Blick in den Lawinenlagebericht und das Wissen um die Gefahren. Wer verschüttet wird hat zu 98% vorab einen groben Fehler begangen und zahlt meistens mit dem Tod. Also schaltet euer Hirn ein bevor ihr die Piste verlasst.

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In diesem Sinne hoffen wir, dass wir das LVS Gerät niemals brauchen. Wenn doch, sollte es aber absolut intuitiv, zuverlässig und genau funktionieren.

Das Ortovox S1 ist ein absoluter Star unter den LVS-Geräten. Ausgerüstet mit drei Antennen und digitaler Suchtechnik ist es auch für Anfänger ein sehr gut geeignetes Gerät. Das S1 stellt sich beim Aufklappen automatisch von Senden auf Empfang um. Das beleuchtete Display gibt auch dem Ungeübten klare Anweisungen: erstens Handy aus, zweitens Grobsuche bis zum Erstsignal. Ortovox gelingt dank dem gut ablesbaren Display und eindeutiger Symbolik eine verständliche Darstellung.

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Sobald das Gerät ein Erstsignal hat, wird man per Pfeil und Meterangaben intuitiv zum Verschütteten geleitet. Die Feinsuche stellt Ortovox mithilfe eines Kreises ebenfalls sehr gut dar. Die Grundfunktionen eines LVS-Geräts lassen sich mit dem S1 sehr gut auch in stressigen Situationen bewältigen.

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Warum aber muss man für das Gerät einen Preis von etwa 420 Euro bezahlen?
Weil das S1 neben den Grundfunktionen auch die Mehrfachverschüttetensuche sehr gut beherrscht und außerdem mit einem Neigungsmesser, Thermometer und einem speziellen Funktionstest ausgerüstet ist. An die Menüführung muss man sich erst kurz gewöhnen, da es aber nicht zu viele Punkte gibt, sollte das kein Problem sein. Eins ist klar, ohne Übung und dem Studium der Anleitung sollte man sich mit keinem Gerät ins Gelände begeben. Das gilt auch für das S1. Wenn man sich allerdings ein wenig mit dem Gerät auseinandersetzt ist es ein perfekter Begleiter für alle Backcountry Erlebnisse.

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Als zweiten Kandidaten schicken wir das Ortovox m2 ins Rennen. Das etwas günstigere Gerät (ca. 260 Euro) mit einer Antenne kombiniert analoge und digitale Technik. Das m2 verfügt über ein digitales Display mit Entfernungsanzeige zum Verschütteten, desweiteren gibt ein Pfeil über die richtige Suchrichtung Auskunft. Aufgrund der sehr vereinfachten Darstellung ist dieses Gerät nur mit Übung zu bedienen, da man auch auf die akustischen Signale angewiesen ist und diese immer wieder anpassen muss. Es verfügt aber aufgrund der analogen Signalverarbeitung über eine Reichweite von bis zu 80m, was den Suchweg enorm verkürzt. In Sachen Sendeleistung und Zuverlässigkeit der Ortung spielt das m2 desshalb auch ganz oben mit. Wer sich für dieses Gerät enscheiden sollte, sollte sich allerdings gut mit der Verschüttetensuche auskennen und immer wieder üben. Durch den Tragegurt schaltet das Gerät automatisch auf Senden sobald es angelegt ist. Zum Suchen genügt es, das Gerät zu lösen und los gehts. Durch die ergonomische Form und den gut gestalteten Tragegurt liegt es sehr gut am Körper an.

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Die Mehrfachverschüttetensuche gestaltet sich deutlich schwieriger als beim S1, da es nicht möglich ist einzelne Verschüttete zu markieren. Aber auch hier gilt, mit etwas Übung gelingt auch die Mehrfachsuche ohne Probleme.

Insgesamt lässt sich sagen, dass das m2 sehr gut funktioniert, wenn man weiß wie es zu bedienen sit. Nicht umsonst führte es lange Zeit die Statistik beim deutschen Ski- und Snowboardlehrerverband für die kürzeste Suchzeit an.

Weitere Infos, Filme und Produkte findet ihr auch ortovox.com

 

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