Profile Aline Bock - Freeride World Tour

  • Boardmag
  • 14.01.2010

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by daniel zangerl
Den Begriff „Angst“ hat Aline Bock aus ihrem Wortschatz gestrichen. Wenn sie Wettkampfluft schnuppert, dann ist sie zu Höchstleistungen fähig. Dies hat die ehemalige Freestyle Snowboarderin schon mit zahlreichen Platzierungen in der Halfpipe und im Slopestyle unter Beweis gestellt. Die Eintrittskarte für die Freeride World Tour war eine Wildcard, die sie sich mit dem 1. Platz bei einem Freeride World Qualifier Event in Schruns/Montafon und einem 2. Platz beim Stimorol Engadin Snow, einem kombinierten Freestyle und Freeride Contest, verdient hatte. Ihren Einstand als Freeriderin in der Weltelite feierte die sympathische Überlingerin dann beim ersten Tourstop im russischen Sochi mit einem Sieg, indem sie mit einer einzigartigen Kombination aus Freestyle und Freeride Elementen auf einer geschickt ausgewählten Linie überzeugte. Mit mehreren Siegen und Podiumsplatzierungen bei den Wettbewerben der Freeride World Tour sicherte sich Aline in ihrer ersten Saison den 2. Platz und verdiente sich somit den Titel der Vize Weltmeisterin Snowboard in der Gesamtwertung der Freeride World Tour 2009.

Mit der Freeride World Tour 2010 beginnt bald ein neues Saisonabenteuer! Es wird wieder spannend diesen Winter, denn sie wird um die Krone kämpfen. Also, Daumen drücken für Aline Bock!

Alle Infos und Updates unter alinebock.de

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by marcel laemmerhirt

HARD FACTS
Name: Aline Bock    
Geburtstag: 23.07.1982
Daheim in: Innsbruck/Österreich und Überlingen/Deutschland
Snowboarden seit: 1996
Sponsoren: Roxy, Völkl, Ortovox, Level, Deeluxe
Lieblings Trick: Powder Turn, Backside 180 nose, Method Airs
Lieblings Freeride Spot: Innsbruck/Nordpark, Arlberg/ Sonnenkopf
Lieblings Snowpark: Vans Penken Park Mayrhofen, Nordpark Innsbruck
Board of Choice: Völkl Cashew 157, 162
Boots: Deeluxe Lacing System
Freeride Ausrüstung: Ortovox S1 Scanner, Professional Alu Lawinenschaufel, Carbonsonde

FRAGE & ANTWORT MIT ALINE BOCK
Wann und wie hast du mit dem Snowboarden angefangen?
„1994 stand ich zum ersten Mal auf einem Snowboard, das mein Vater meinen Geschwistern und mir unter den Weihnachtsbaum gelegt hatte. Eigentlich fuhr die ganze Familie Ski. Mein Vater meinte dennoch, wir sollten mal was Neues ausprobieren. Wir hatten damals keine Ahnung, dass es von Bedeutung ist, in welcher Richtung man auf dem Brett steht, die Begriffe Goofy und Regular waren Fremdwörter. Obwohl ich eigentlich bewegungsbegabt und  Feuer und Flamme war, hatte ich große Schwierigkeiten, einige Meter am Stück zu fahren. Erst als mir klar wurde, dass ich mich als Linkshänderin vielleicht einmal mit dem anderen Fuss nach vorne  auf das Brett stellen sollte, ging es  bergauf.”

Wie bist du vom Freestyle zum Freeriden gekommen?

„Mit 15 Jahren habe ich angefangen, Halfpipe-Contests zu fahren und war neben Schule und Uni bei Slopestyle-Events am Start. Irgendwann habe ich dann realisiert, dass ich bei den Wettbewerben unter den Älteren bin und stand vor der Frage: was kommt jetzt? Als ich schon so weit war, den Job in den Mittelpunkt meines zukünftigen Lebens stellen und das Snowboarden nur noch hobbymäßig zu betreiben, kam die letzte Saison, mein bestes und erfolgreichstes Jahr. Die Inspiration und Motivation, an Freeride-Wettbewerben teilzunehmen, kam von einer skifahrenden Freundin, die in dieser Szene schon heimisch war. Ich selbst war zwar auch mit Freunden viel im Tiefschnee unterwegs, an solchen Contests hatte ich jedoch noch nie teilgenommen. Beim Freeriden dreht sich viel um Erfahrung. Wie schätzt man den Berg ein, den Schnee, den Wind, wie sein eigenes Fahrkönnen. Hier kann man im Gelände kreativ sein und Tricks aus dem Freestyle mit einbauen. Die bisher gemachten Erfahrungen zahlten sich aus.“

Was nimmst Du alles mit auf den Berg?

„Fürs Backcountry ein absolutes MUSS:  Lawinen-Verschütteten-Suchgerät (LVS), Schaufel, Sonde - und  der Umgang mit diesen Geräten sollte häufig geübt werden!!! -  Helm, Handy, Getränk(e) - und nicht zu vergessen: ich habe immer ein Stück Schokolade dabei.“

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by daniel zangerl
Was war dein bestes Erlebnis letzten Winter?
„Als Neuling in der Freeride World Tour hatte ich natürlich bei meinem ersten großen Event in Sochi/Russland keinerlei Erwartungen. Ich wollte einfach dabei sein und mir zunächst einmal nur ein Bild von dieser “neuen Welt” machen. Als ich dann schließlich auf dem Podest stand und die Siegertrophäe in den Händen hielt, wurde mir klar, dass ich den absolut richtigen Weg eingeschlagen hatte. Ein weiterer schöner Moment war, als mich meine Eltern beim finalen Event, dem Nissan Verbier Extreme in der Schweiz, mit ihrer Anwesenheit überraschten.“

Wie bereitest du dich auf die Freeride World Tour vor?

„Freeriden lernt man durch Freeriden. Es spielt sich natürlich eine Menge im Kopf ab und somit ist mentales Training für mich sehr hilfreich. Im Herbst bereite ich mich mit einem auf mich abgestimmtem Fitnessprogramm vor. Kraft und Ausdauer sind wichtig, Bänder und Sehnen müssen in optimaler Form sein, um vor langwierigen Verletzungen geschützt zu sein.“

Worauf freust du dich bei der Freeride World Tour 2010 am meisten?
„Freeriden bedeutet für mich nicht nur, meine Linie möglichst perfekt in den Hang zu ziehen. Bei der Freeride World Tour sammle ich viele neue Erfahrungen in der Natur, bei ganz unterschiedlichen Gegebenheiten, in den besten Freeride- Gebieten der Welt, lerne dabei viele interessante Menschen und fremde Länder mit neuen Kulturen und Traditionen kennen. Und genau darauf freue ich mich auch 2010 wieder ganz besonders.“

Was ist dein Ziel für die Freeride World Tour 2010?

„Spaß, Spannung und – ganz unbescheiden - der Titel! Das ganze hätte ich natürlich gern ohne Verletzungen, das wäre toll!“

Hast du weitere Projekte für diesen Winter geplant?
„Dieses Jahr stehen neben der Freeride World Tour auch andere Projekte wie z.B. eine Erstbefahrung am Olymp in Griechenland an, auf die ich mich momentan intensiv vorbereite. Darüber hinaus werde ich für meine Sponsoren „arbeiten.“ Neben dem Coaching junger Nachwuchstalente bei einer Roxy Night Session, steht die Teilnahme an einem Ortovox Freeride Lawinencamp an. Darüber hinaus möchte ich für einen Part im neuen Völkl Team Movie eine Menge Photo- und Filmmaterial zusammenbringen.“
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by daniel zangerl
Was machst du, wenn du nicht Snowboard fährst?
„Neben dem Snowboarden habe ich noch eine weitere Leidenschaft: das Wellenreiten. Ich liebe das Meer genauso wie die Berge und brauche im Sommer den Strand und die Wellen, um neue Energie für die nächste Wintersaison zu tanken.“

Passt Freeriden mit Umweltschutz zusammen? Was ist dein Beitrag zum Umweltschutz?
„Unsere Wintersportgebiete sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen, Bergbahnen und Skiliftanlagen gibt es genug. Es sollten keine weiteren Gebiete und schon gar keine Gletscher-skigebiete erschlossen werden. Natürlich kann es sein, dass wir beim Freeriden auch schon einmal in eine Gegend kommen, in welcher Tiere wie Steinböcke oder Schneehühner leben und wir sie vielleicht durch unsere  Anwesenheit erschrecken. Der Abstand zu Tieren muss gewahrt, Bäume und Baumgruppen umfahren werden, die Routenwahl ist entsprechend anzupassen. Ich meide z.B. auch die Gletscher im Sommer, da ich in den letzen Jahren deutlich sehen konnte, wie sehr die Gletscher unter dem “Sommerskibetrieb” gelitten haben.“

Deine Botschaft an die Snowboarder:
„Bitte passt auf Euch auf, vor allem abseits der Pisten, wenn frischer Schnee gefallen ist. Seid nicht zu waghalsig: aus einem Mega-Powdertag kann ganz leicht einer der schlimmsten Tage eures Lebens werden. Besser mit einem breiten Grinsen im Gesicht nach einem unvergesslichen Tag mit Freunden im Schnee vom Berg kommen, als mit dem Heli abtransportiert zu werden. Nehmt ein Verschütteten-Suchgerät, Schaufel und Sonde mit und übt regelmäßig den Umgang mit diesen Geräten – zu eigenen und zur Sicherheit eurer Freunde. Denn ohne richtiges Verhalten im Notfall sind schon zu viele unnötig dem Lawinentod zum Opfer gefallen. DANKE!“

Deine Botschaft an die Welt:
„Think Green!!!“
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by daniel zangerl
 

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