Chulksmack - Mack Dawg - DVD Review

  • Boardmag
  • 07.10.2004

CHULKSMACK

Mack Dawk Productions

Video Review von Joe Beckert

Mack Dawg kann man getrost als einen Dinosaurier unter den Snowboard-Video-Produktionsfirmen bezeichnen. Meine erste Erinnerung an diese Jungs reicht ins Jahr 1992 zurück: der Klassiker „The Hard, The Hungry And The Homeless“ bleibt unvergessen. Mit den legendären Forum-Videos wurde Mack Dawg zu einem wahren Big Player. Nicht zu vergessen sind weitere Meilensteine wie „Stomping Ground“ (1996), „Stand And Deliver“ (2001) und „Shakedown“ (2003). Qualität und ein hoher Unterhaltungswert zeichnen MDP aus, von Ausrutschern wie „Pulse“ (2002) mal abgesehen.

Auch dieses Jahr ist ihnen ein großer Wurf gelungen. Nach einem geschmackvollen Intro geht’s auch gleich mit Seth Huot zu Sache. Extrem harte Railbails und harter Sound lassen den Atem stocken. Doch Seth kann nicht nur einstecken sondern teilt mit FS Nosepress am Double Kinked Handrail, Cab7 vom Cliff, Switch FS Boardslide Switch BS 270° out und Nosepicker FS Grab am Ölfass, auch richtig aus – ein wahrhaft stahlharter Auftakt.

Wille Yli Luma, der beim letzten Mal noch mit den Robots shooten war, hat sich die Idee mit dem Kicker, der einen extrem steilen Absprung und ein kurzes Top hat, gut gemerkt. Christoph Weber, hatte sich an eben solch einem u.a. beim Backflip selbst gefilmt, wie man in „Lame“ 2003 bestaunen konnte. Wille macht den nächsten Schritt und setzt an eben solch einer Abschussrampe mit seinem FS 3er in Höhe und Style neue Maßstäbe. Die geilen Cornermoves im Sonnenuntergang unterstreichen sein Können.

JP Solberg ist mit 21 Jahren der Jüngste im Team, zeigt aber mit Lines wie Switch BS9 to BS9 und FS9 im Powder, dass er da auf jeden Fall hingehört. Ebenso wie Micah McGinnity, der heftig jibbt und mit einem mächtigen BS Lipslide, Switch FS Boardslide und einem FS Nosepress FS Revert einen guten Eindruck hinterlässt und sogar noch eine Sequenz in der Transworld abstaubt.

Aufgrund seiner Äußerungen kann man bei Jeremy Jones wohl vom meist gehassten Ami-Pro Europas sprechen. Wohlwollend würde man sagen, er ist ein Patriot. Bei uns kennt man solche Töne aber eher aus der braunen Ecke. Weitsicht, Weltoffenheit und eine Briese Toleranz gegenüber Regimekritikern würde machen Menschen gut tun.

Aber die Gedanken sind frei und wenn Jeremy nicht spricht, ist er jedenfalls als sauguter Snowboarder zu gebrauchen. So kann man ihm auch den vielseitigsten Part in „Chulksmack“ zusprechen. In seine Lines packt er neben FS7 und BS9, auch Picknicktisch-Combos, dass Mullen und Song die Tränen kämen. Mr. Jones macht eben alles etwas anders. Den BS Nosepress garniert er nach dem er per Nollie rauspoppt mit einem lässigen Tailbonk am Ende des Rails und beim BS7 über ein wahres Ungetüm von Parkkicker, lässt er sich von einem Modellhubschrauber filmen. Der BS9 Tailgrab im Powder ist genauso erwähnenswert, wie der BS 5-0 FS Revert am Handrail, welcher auch im MBM zu sehen ist. Der besten Shot aber, hat er sich für den Schluss aufgespart – ein BS 50-50, der seinesgleichen sucht, holy shit!

Lukas Huffman ist ein kurzer aber sympatischer Part gelungen. Heftige Freeride und Powder-Freestyle-Action, wie man das von ihm gewöhnt ist.

Auch Jussi Oksanen überrascht nicht wirklich, aber was er macht, macht er gut und in seinem gewohnt geilen O-Bein-Style: Switch BS7 mit freiem Oberkörper und ein Cab5 vom Cliff, wie er besser fast nicht mehr geht.

Railprolet JP Walker pimpt sich auch wieder über die Geländer. Der Cab 270° mündet in einem endlosen FS Boardslide und Blindside geht’s auch am Handrail bergauf – Girls „Yeah Right“ lässt grüßen. Ich habe noch nie einen solch stylischen Switch BS Nosepress gesehen, doch auch seine Kickerlines im Backcountry sind nicht zu verachten: Switch Underflip to Underflip und FS7 Melon to BS7 Tail sind weiter Highlights. Mit einer weiter Aktion der Kategorie „geisteskrank“ schließt sich die Akte Walker: ein langes Rail endet unmittelbar vor einem meterhohen Zaun, durch welchen nur eine viel zu schmale Tür führt, aber JP schafft es nach seinem BS 5050 genau diese Lücke zu treffen und schießt mit mächtig Speed durch die Selbe. Der kleinste Fehler hätte fatal geendet – do or die.

Der Finne Heikki Sorsa räumt nun noch mal richtig auf – ein Style-Pilot an Kicker und Corner, der auch auf Stahl zu überzeugen weis. Cab9 Tail und FS7 Tail im Powder, BS7 Tail und FS9 Melon in einer Line und alle vier 9er über einen fetten Parkkicker verleihen Heikki die absolute Lufthoheit.

DCP kam von Kingpin und hat nun bei Mack Dawg sein neues Zuhause gefunden. Den letzten Part hat er sich aber auch dieses mal redlich verdient. Radikalste Powderlines durch Felsbänder und was weis ich sonst noch. Das Riding erinnert ein wenig an Terjes Style, als dieser beim Freeriding seinen zweiten Frühling erlebte, siehe „Haakon Faktor und „Notice To Appear“, nur eben ein, zwei Schritte weiter. Alle nur erdenklichen Spintricks in extremstem Gelände mit Puderzucker-Schnee und blauem Himmel – da geht einem das Herz auf.

Neben reichlich Bonus-Footy kommt dieser Film auch in einem edlem Cover daher, welches sich jeden Sammler gerne ins Regal stellt. Zusatzlich gibt’s noch einen Punksampler von Epitaph mit Bands wie NOFX, Randy und den Bouncing Souls!

Chulksmack ist ein Gesamtkunstwerk – besonders empfehlenswert.

 

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