Review: Chilling in the name of

  • Boardmag
  • 27.02.2006

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 Nico Dietermann im Frühling auf dem Feldberg

Chilling in the name of

Snowboarden von Fahrerinnen und Fahrern aus der Region erwartet das Publikum, das sich in 25 Minuten vom hohen Niveau des Films überzeugen lassen kann. 

Das Intro versetzt uns mittels Bergaufnahmen und Lifestyle-Shots sofort in die richtige Snowboardstimmung. Vor allem dem ortskundigen Publikum dürften einige bekannte Spots im Schwarzwald auffallen und auch die Tricks geben einen Vorgeschmack auf das, was folgt.

Die Crew hat augenscheinlich auch großen Spaß an der ganzen Sache, neben anstrengender Schaufelei, und Tricks-in-den-Kasten-bringen, finden sie noch Zeit, zu sechst und händchenhaltend Powderhänge zu zerpflügen.

Luke Wolfer darf die Show eröffnen, und lässt keine Zweifel aufkommen, den Opener auch wirklich verdient zu haben. Er überzeugt mit seinem Style auf Rails genauso wie auf Kickern. Frontside oder Backside 540s in allen möglichen Grab-Variationen steht er sicher. Besonders beeindruckend finde ich aber sein technisch anspruchsvolles Jibben. An einem ziemlich steilen Street Rail macht er Lipslides und die Feldbergbox wird mit FS 270 Ollie über das Kink to FS Boardslide auseinandergenommen.

Herbert Müller und Jander Voigt lassen vor allem das Eisen sprechen. Bei der dünnsten Schneedecke begeben sie sich auf die Suche nach harten Railspots und werden in und um Freiburg fündig. Sie zeigen, dass man an der KTS auch snowboarden kann, und dass es an der PH Rails gibt, die die Skater bis jetzt noch in Ruhe gelassen haben. Gejibbt wird im Punk-Style und geschenkt wird sich dabei nichts.

Gejibbt und geflippt wird auch im nächsten Part, den sich Jan Makiolczyk und Flo Thate teilen. Jan legt u. a. saubere FS Rodeos hin und nimmt die Feldbergbox auseinander. Flo packt seinen Thate-Flip aus und legt für mich einen der stylishsten Backside-Airs hin, der je an Ochs am Berg gezeigt wurde. Selbst Söhnke Wegner zeigt sich kurz auf dem Snowboard, obwohl er jetzt öfters auf dem Rad unterwegs ist. Joe Beckert schafft es, trotz einer heftigen Schulterverletzung mit den technischsten Railpart hinzulegen. Halfcab to 50/50 to FS Boardslide an der Feldbergbox, dass ganze noch mal plus 270 out in Schönbühl-Lungern ist wahrlich nicht von schlechten Eltern.

Im Friendspart tummeln sich Clemens Disch, Floh Riehmayer, Malte Musil, Paul Witte, Sebastian Muser, unsere beiden Snowboarddamen Liese Laub und Veronique Malinowski, Till Oesterle und Peter Ullrich.

Den nächsten langen Part hat Ben Dietermann. Hier bekommen wir den Powder fast direkt ins Gesicht gesprüht. Ben ist unglaublich sicher im Hinterland unterwegs. Ob bei steilen Lines, Cliff- oder Wächtendrops, oder riesigen Gaps, Ben meistert alles federleicht mit seinem spielerischen Style. Am härtesten finde ich eine steile, lange und sehr enge Rinne, die man eigentlich nur per Schussfahrt bewältigen kann.

Größer, aber mindestens genauso verspielt ist Nico Dietermann. Sein Part hat für das Ende des Films noch mal einige Kracher parat. Verschiedene (Back-)Flip-Variationen, Onefooter und stylishes Jibben lassen die Snowboarderherzen höher schlagen. Dieser Part ist ein reines Feuerwerk an Tricks, aber einige bleiben stärker in der Erinnerung haften. Nicos FS Rodeo 720 ist sicher einer der anspruchsvolleren Tricks dieses Videos. Der große Paukenschlag kommt erst ganz zum Schluss: ein Gap Ollie to Boardslide über ein Doublekink Street-Rail mit einem kleinen Schneefleck als Landung ist der würdige Abschluss seines Parts.

Im Abspann sind noch ein paar Slams zu sehen, die zeigen, dass nicht alles Spaß und Sonnenschein ist, sondern auch harte Knochen(brecherische)arbeit. Mit Landschaftsaufnahmen und Partyspaß wird dem Publikum der Schluss versüßt.

 
Ein großes Lob an alle Beteiligten, allen voran Joe Beckert, der unglaublich viel Zeit und Energie in sein Projekt gesteckt hat. Der Film kann sich sehen lassen und wird auch nach mehrmaligem Genuss nicht langweilig.

 


TRAILER! Chilling In The Name Of (11.6mb, wmv)
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