Dass Elan eine Firma ist, die ihr Unwesen im Bereich des Wintersports schon länger treibt, ist uns sicher allen klar. Jedoch verbirgt sich hinter diesem Betreib eine kleine Geschichte, die vorab erstmal erzählt werden sollte.
Um 1945 war so gut wie ganz Europa ein einziges Schlachtfeld. Auch in den Alpen, zwischen Österreich und dem heutigen Slowenien, schlugen sich die verfeindeten Parteien gegenseitig im Schnee ihre Köpfe ein. Ein Teil der Partisanen, die in dieser Gegend gegen die Milizen kämpften, wollte sich jedoch einen Vorteil ihren Feinden gegenüber verschaffen. So kam es dazu, dass eine kleine Werkstatt entstand, die ihre Partisanen mit Skiern versorgte, um ihnen im eisigen Winter gegenüber ihren Kontrahenten einen erheblichen Vorteil zu verschaffen.
Als der Krieg vorbei war gab es diese kleine Werkstatt immer noch und die Urmutter einer der weltweit größten Wintersportartikelhersteller hatte sich über seine Notwendigkeit hin bewährt. 1979 ging die Firma dann mit dem Namen Elan in die Serienproduktion über und fertigt bis heute Skier. Seit 1989 werden in diesem Betrieb auch Snowboards hergestellt. Mit anfangs noch kleinen Auflagen hat sich Elan in den letzten Jahren zu einem weltweit aktiven Unternehmen entwickelt, das heute zu den Top Konzernen in Sachen Wintersport zählt. Elan produziert heute neben Skiern und kleineren Yachten jährlich 350.000 Snowboards!!! Dass diese Firma aber nicht nur durch Masse auftrumpfen kann, beweist die Tatsache, dass sie zum heutigen Zeitpunkt die weltweit größte Snowboardfirma ist, die ihr gesamtes Produkt an einem einzigen Ort fertigt. Und dieser Ort liegt, umgeben von wunderschönen Bergen, mitten in den Alpen.
Elan verfügt über ein Sortiment von fünf verschieden Holzkernarten (Response Woodcore, Control Woodcore, Truelite Woodcore, Transfer Woodcore, Vert Woodcore), die alle in der eigenen Bootswerft geschnitzt werden. Ihre Produktreihen kombinieren sich aus fünf verschiedenen hausgemachten Bases. Hier wird übrigens auch die leichteste Base gefertigt, die es auf dem Markt zu erstehen gibt! Die Trans Warp Base. Die Topsheets werden hier natürlich auch alle selbst bedruckt. In diesem Betrieb ist man der Herr der eigenen Sache. Nicht umsonst lassen insgesamt 15 der bekanntesten Snowboardmarken ihre Bretter hier fertigen. (Nitro, Rome, M4 (ehemals M3) um nur ein paar zu nennen)
Der Produktionsablauf: Trotz unseres schon weit fortgeschrittenen Technologiezeitalters, wird hier noch der ein oder andere Produktionsablauf von Hand absolviert.
Angefangen beim Verkleben der einzelnen Lagen (Base, Holzkern, Glasfasern, Seitenwangen, Kanten) in der Presse. Wusstet ihr eigentlich wie viel Leim in einem Brett eigentlich drinnen steckt?!? Ich kann euch sagen… es ist ein Haufen! Nachdem das Brett bis zu 18 Min. in der Presse war, geht es weiter zu einem Kerl, der in sekundenschnelle die überstehenden Ränder von Hand absägt. (Man hat mir gesagt, dass sie diesen Herren durch einen Roboter ersetzten wollten… bis heute haben sie aber noch keinen gefunden, der schneller uns sauberer arbeitet!)
Nach dem Aussägen geht es weiter zum ersten Kantenschliff. Auch erstmal von Hand versteht sich.
Dann geht das Brett auf eine lange Reise durch viele, lustig blinkende Maschinen und Apparate.
Maschinelles Schleifen, Base säubern, 1. Quality Control, erneuter Kantenschliff mit einer Maschiene, die mit Diamanten schleift, wachsen, waschen, föhnen, legen… Handschliff der Base, 2. Quality Control unter Röntgen, nachschleifen des Topsheets, Topsheet-Lasur, Politur…(es befinden sich noch zahlreiche Schritte dazwischen, die aber den Umfang dieses Berichtes sprengen würden). Am Ende der Produktion warten noch verschiedene Belastungstests auf das Brett, um dem Käufer auch die gewünschte Qualität zu garantieren.
Insgesamt dauert der Produktionsprozess, je nach Boardtyp, bis zu zwei
Stunden. Neben der Sandwichproduktion produziert Elan auch noch
aufgeschäumte Bretter, um denen von uns, die es nicht so dicke haben,
den Spaß im Schnee nicht zu verwehren. Elan setzt sehr viel daran,
überall, wo es möglich ist, Gewicht einzusparen. Das dreilagige DG 70
Fiberglass spart 300 Gramm gegenüber herkömmlichen Fiberglass ein. Das
DG Top Printing spart insgesamt 12% an Gewicht gegenüber Brettern
anderer Marken ein und ist deswegen nicht umsonst patentiert und somit
einzigartig. Es lebe der technische Fortschritt!
Wer Lust hat, kann sich in diesem Betrieb auch sein eigenes Snowboard
graphisch gestalten lassen! Ja, ja, kein Scherz! Ihr müsst nicht Herr
Nitro in Person sein und eine Auflage von 1000 Brettern bestellen, um
euern individuellen Style auf eines der freshen Artec-Boards von Elan
zu bekommen. Je nach Umfang der Grafik wird hier zwischen Siebdruck
(für die etwas filigraneren Zeichnungen) und dem patentierten
Laserdruck (Blueprint) entschieden. Wer sich stylemäßig abheben will
und das nötige Kleingeld hat, checkt am besten mal www.artecproject.com/blueprint/en/ aus.
Übrigens: Eine Große Auswahl an Brettern von Elan findet Ihr auch in unserem Shop. Schaut einfach mal im Boardshop vorbei, oder checkt die Webseite!
www.boardshop.de
www.elansnowboards.com
Fabian Karg aka. Fabson