Slush-Fetisch im Kaunertal
("Hast du Sonnencréme?", Ne, ich hab´sie auch vergessen")
Frühlings-Snowboard-Trips haben immer ein besonderes Flair. Camping ist angesagt (wie beim klassischen Surfurlaub am Atlantik) aber eben auch Snowboarden (wie beim klassischen Silvesterurlaub). Das Kaunertal dient unzähligen Schneeverrückten schon seit vielen Jahren als Pilgerstätte für diese chilligen Slush-Sessions im Sonnenschein.
Nicht umsonst finden hier auch die berühmten „Spring Classics“ statt. Der Park wird zu diesem Anlass auf Hochglanz poliert und die zahlreich angereisten Pros geben sich die Liftbügel in die Hand.
Auch unsere kleine Reisegruppe aus Freiburg machte sich am Do. Abend auf den Weg ins schöne Österreich. Nach einer gemütlichen Fahrt konnten wir schließlich gegen halb zwei in der Nacht unsere Zelte aufbauen und uns lang machen. Der nächste Tag begann gleich mit einer Hiobsbotschaft: Nach genau einer Liftfahrt und ca. 200 Meter auf dem Brett zerstörte sich Luke Wolfer beim ersten Kicker sein Knie. Mit viel zu viel Speed zerschellt er hinter der Landung im Flat zu war damit raus, so ein Pech. Wir anderen nutzen die wenigen Stunden um uns etwas einzufahren und kehrten dann wieder recht früh in Richtung Tal zurück um Luke seinem Vater zu übergeben, der ihn netter Weise abholte.
Als wir an den Zelten ankamen entdeckten wir ein freundliches Scheiben des Bürgermeisters, dass hier das Campieren nicht gestattet sei und wir uns doch auf den offiziellen Zeltplatz begeben sollten. Leicht gesagt, aber der machte erst in einer Woche auf…
(Camping Lifestyle: Nico schnippelt Gemüse, Herbert und Niklas bewachen das Bier)
Also richteten wir es uns erst recht auf dem Platz gemütlich ein. Immerhin stand hier eine Mini Ramp und stündlich kamen neue Autos mit lustigen Snowboarder, die sich zu uns gesellten. Das Verordnungsschreiben diente also prompt als Anfeuerpapier für unser Lagenfeuer, auf dem später gerillt wurde und um das sich gegen Abend bis zu 50 fröhliche Leute versammelt hatten. Etwas beängstigend war der Alkoholkonsum einer kleinen Reisegruppe aus Berlin. Die vier ca. 18 jährigen Mädels vernichteten mehrer Flaschen Jim Beam und Gin, was sie aber nicht davon abhielt am nächsten Morgen um halb neun putzmunter die Fahrt auf den Berg anzutreten. Auch wir genossen die restlichen zwei Tage bei herrlichem Wetter und feinstem Slush. Am Samstagabend gönnten wir uns einen Sprung ins Becken des örtlichen Hallenbades was zu allgemeiner Sauberkeit und Wohlbefinden führte. Die Rückfahrt verlief ohne weitere Zwischenfälle und so beendeten wir diese schöne Reise zum Frühlingssnowboarden am Sonntagabend mit einem guten Gefühl und dem Wunsch noch einmal dem Kaunertal einen Besuch abzustatten bevor es bis zum Herbst seine Pforten schließt.
Sequenzen: