Avoriaz liegt südlich des Genfer Sees, mitten im Zentrum des Riesenskigebietes „Les Portes du Soleil“, welches mit seinen 650 km zu den größten der Welt zählt.
Es ist ein Zusammenschluß aus 9
einzelnen Skigebieten, welche sich über 2 Länder,
Frankreich und die Schweiz erstrecken. Gemeinsam werden 266 Pisten
aller Schwierigkeitsstufen, 194 Skilifte sowie 9 Snowparks, 3
Halfpipes und 4 Boardcrosses geboten.
Das Highlight stellt jedoch ohne jeden
Zweifel das auf der französischen Seite gelegene Gebiet mit dem
gleichnamigen Ort Avoriaz dar. Auf 1800 m über dem Meer thront
das autofreie Dorf mit seinen Appartmentanlagen über den steilen
Klippen. Alles Lebensnotwendige ist dort vorhanden und schnell zu Fuß
oder per Kutsche erreichbar, egal ob es sich um Lebensmitteleinkäufe
oder das Après-Ski-Bier handelt. In Avoriaz trifft man
Besucher aller Nationen, was ein angenehme Atmosphäre schafft.
Mit den Liften, die direkt im Ort starten, lässt es sich bequem
in alle Richtungen aufmachen. Je nach Könnensstufe oder Lust und
Laune ist für jeden Wintersportler das richtige vorhanden:
Für Freerider, die auf der Suche nach feinen Powder-Turns sind, empfehlen sich besonders die weitläufigen Hänge rund um den schnellen Mossettes-Sessellift sowie das steile Areal unterhalb des Les Hautes Forts. Für pistenorientierte Fahrer stehen ausreichend abwechslungsreiche Abfahrten zur Verfügung, so dass es nie langweilig wird. Je nach Wetterlage können Freestyler zwischen 4 verschiedenen Parks wählen:
Im europaweit einzigartigen „The Stash“ Park kann auch bei schlechten Witterungsverhältnissen ein 1,8 km langer und komplett aus Holz bestehender Park gejibbt werden.
Da er mitten im Wald liegt, weht dort
selten ein Wind und es besteht immer genügend Kontrast, um seine
Line problemlos zu überblicken. Den Überblick kann man
trotzdem leicht verlieren, da es auf den ganzen Park verteilt so
viele Möglichkeiten gibt, die Obstacles mit einander zu
kombinieren, dass man auch noch am 2. oder 3. Tag neue Features
entdeckt.
Einmal unten am Lift angekommen, kann man sich erst im komfortablen High-Speed-Sessellift erholen, der einen in Windeseile wieder den Berg hinaufträgt, um auf ein Neues auf Entdeckungstour durch „The Stash“ zu gehen.
Wenn die Sicht auch in den Höher gelegenen Teilen besser ist, sollten sich die erfahrenen Rider am Besten zum Arare Snowpark begeben, welcher hoch über dem Dorf liegt. Dieser hat die größten Herausforderungen im Angebot, so zum Beispiel eine große 4er Kickerline, Rollercoaster-Box, Down-Flat-Down-Rail, usw.
Durch die große Länge des Parks kann man pro Line sehr viele Obstacles fahren, für Slopestyler ist dies genau das richtige, denn durch diese Anordnung kann man die verschiedenen Kicker- und Railelemente ideal miteinander verbinden. Auch dieser Park wird von einem eigenen Parklift bedient, was viele Runs ermöglicht.
Natürlich kommen auch Pipe-Liebhaber auf ihre Kosten, genauer gesagt Superpipe-Liebhaber. Die Röhre befindet sich direkt im Ort und ist von bester Qualität. Eigens für sie steht ein Pipedragon bereit, dessen Cut sich auch schon bei großen Events, wie dem Oneill irgendwas bewehrt hat.
Falls diese beiden Parks nicht mehr
genügend Abwechselung garantieren, kann man immer noch auf den
Chapelle-Park ausweichen, der nur wenige Meter außerhalb des
Dorfes platziert ist. Auch er ist mit einer Reihe verschiedener
Obstacles ausgerüstet, so sind den ganzen Winter über eine
schöne 3er-Kickerline, bei der die ersten beiden jeweils 2
Take-Offs aufweisen, Corner, mehrere Wellen, Up-, Flat-, Flat-Down,
C-Rails, 2 Flatboxen, eine Miniramp, eine Flat-Down-Up-Box , sowie
eine breite Jib-Box aufgebaut.
Wenn man ein Mal, ohne Angst vor Schmerzen haben zu müssen, neue Tricks ausprobieren will, kann man für eine kleine Summe das neben dem Park stationierte Big-Air-Bag benutzen.
Ein riesiges mit Luft gefülltes Kissen, auf dem man, egal ob kopfüber oder auf den Füßen, immer butterweich landet.
Natürlich müsst ihr auch in
diesem Park nicht hiken, denn neben dem Park ist eine geeignete
Aufstiegshilfe anzutreffen, bei der es sich um einen Tellerlift
handelt, welcher eine kurze Laptime garantiert.
Der Trasher-Snowpark ist vor allem für Anfänger, Kinder, Familien und Touristen geeignet, die ihre ersten Schritte in Sachen Freestyle wagen. Speziell auf die Bedürfnisse der Beginner ist der Park angefertigt, so sind dort ausschließlich niedrige und einfachere Rails und Boxen, sowie kleinere Kicker im Roller-Style (Absprung und Landung auf gleicher Höhe) vorhanden.
Auch zahlreiche Pros und Filmcrews wissen all diese Vorzüge zu schätzen, denn sie pilgern zahlreich ins schneesichere Avoriaz, wo es unglaublich viele Spots zum Filmen und Fotografieren gibt, so dass sie immer gutes Footage bekommen. Und selbst wenn einmal alle Plätze im Backcountry verspurt sind, so kann man sich immer noch in einem der 4 Parks vergnügen…
Rückblickend bleibt zusagen, dass der Trip nach Avoriaz ein unvergessliches Erlebnis war. Jedes Detail hat bei diesem Aufenthalt gestimmt. Angefangen bei dem immer freundlichen und hilfsbereiten Angestellten, dem super vielseitigen und großen Skigebiet und natürlich den vier Snowparks die sich immer in einem top Zustand präsentierten. Was uns auch positiv gestimmt hat, war dass das Gebiet überhaupt nicht überlaufen war und so nur kurze Wartezeiten an den Liften herrschten. Zu dem kam man in den Genuß eine Stunde länger die Parks zu fahren, da das Gebiet bis halb sechs offen hatte. Vorallem aber beeintrugte uns die Atmosphäre in Avoriaz, die etwas ganz besonderes und so in den Alpen einmalig ist. Wir waren jedes mal wenn wir durch das Dorf liefen von dem Flair gestoked und so viel es uns am Ende auch nicht leicht wieder abreisen zu müssen.
Wir möchten uns abschließend noch einmal recht herzlich für die gute Zusammenarbeit mit dem Skiresort Avoriaz bedanken und hoffen auf ein Wiedersehen im nächsten Winter.