Verbier Spotcheck oder funktioniert ein Freeride Paradies ohne Schnee?
Am zweiten Weihnachtsfeiertag 2006 bin ich mit meinem Buddie David nach Verbier gefahren. Verschieden Zufälle oder auch Schicksalsschläge brachten uns in den Genuss mit dem Bistrobus des Reisebüro Hummels aus Kirchzarten zu fahren. Um fünf Uhr Morgens war Abfahrt beim EHC Parkplatz. Die Luft war eisig kalt und wir waren müde, sehr müde. Nach dem der Juniorchef , aka unser Busfahrer, unseren Stuff versorgt hat, ging es erst mal rein in den Pimpbus No.1.
„Ui, jetzt kommen die Verrückten!“ „He, der lässt ja die ganze Fahrt über seine Mütze auf?!“
Guten Morgen und Herzlich Willkommen in der übergeilen Welt der Pommesrutscher. Stempel abbekommen, Freischein zum chlichéhaften Benehmen? Nein. Oder doch? Wir wollten grade einnicken als uns ein Anruf wachrüttelt. „Öhhh, was geht wir kommen grad vom Waldsee und wünschen euch viel Spaß im Schnee, usw...“ Davids Schwester entreißt uns mit kratziger Stimme aus den Schneeträumen, trotzdem, so fängt der Tag gut an! Nach 3 Stunden gammeln geht’s runter ins Bistro um zu frühstücken. Lecker war’s!
noch mehr Verbier
Davids Energie steigt („Ja Mann, ja Mann. Schneeee!“) und wir verziehen uns nach oben um den Stuff für den Tag zu packen. Endlich am Parkplatz an der Talstation angekommen, dürfen wir dreist unsere Boots anschnüren, während unser Fahrer die Tickets holt.
Kaum zurück sind David und ich als erste weg. WC check one two: Super! Und hochgegondelt, dabei mit einem netten Amerikaner gequatscht, der uns von den Schneeberichten erzählt, aber unsere Motivation positiv untermauert: „Everthing is possible if you really want it!“ Yeah Dude! Das powdern ohne Pow aber echt nicht geht, merken wir neben den eisigen Pisten schnell. Rock to fakies hatten wir diese Saison echt schon genug...
Ich will euch jetzt nicht damit langweilen, wie viele Pistenkilometer etc.und so. Wir hatten sau wenig Schnee, der Park bestand aus 2 Rails, aber dafür schien den ganzen Tag die Sonne! Verbier muss unglaublich genial sein, wenn es denn mindestens 2m Schnee hat.
Da es soweit oben liegt, gibt’s keine
Bäume, dafür viele schöne Steine.Da braucht es viel Schnee und wenn der tatsächlich vorhanden ist, dann ist es ein Freeride Paradies!
Schon gewusst? Egal, das ist ein Faktum!
Im Park hat David dann kurz die beiden Rails geklärt, flat und down, und der Chefshaper erzählte uns mit witzigen Akzent auf Englisch alles über ihre Parkpläne für 2007 („iffe it äffer startse snööwing achainé...“) und warum der Verbier Extreme Contest wirklich so hart zu fahren ist.
Auf jeden Fall geht’s in dem Park sehr entspannt zu, wir haben uns unter den Locals sehr wohlgefühlt. Unser Mittagessen haben wir an einem süßen Picknicktisch mit traumhafter Aussicht verbracht. Unser Vorhaben ihn zu jibben wurde aber schnell von einer multisprachigen Familie durchkreuzt. Nachdem wir auf 5 Sprachen angesprochen wurden, ob am Tisch noch Platz sei, entpuppten sie sich, wer hätts gedacht, als waschechte Holländer! („Mogch noch jemaaand von dar Wooorst houben?“)
Wir verschoben unseren Plan auf später und gingen noch mal heizen. Wir haben versucht ein paar Shots im „Powder“ zu wagen, mussten leider aber wegen Tempomangels aufgeben. Naja, also ging es um 4 Uhr mit letzter Kraft noch mal zum Picknicktable.
Das hat dann auch noch geklappt, aber selbst der Gedanke an eine „chillige“ Talabfahrt lies die müden Beine wackeln. Dennoch fuhren wir die letzte Abfahrt mit einem breiten Grinsen und reichlich Spaß in den Backen sicher nach Hause, ähh zum Bus.
Natürlich waren wir die letzten und nachdem der Junior unsere Boards verstaut hatte und wir den Bus bestiegen, na ja, ihr könnts euch ja denken...Doch die Kommentare waren uns wurscht, denn wir, WIR, hatten einen geilen Tag und waren sogar ein bisschen buisness. Die Pommesrutscher hatten nix besseres zu tun als über Kratzer in ihren Kartoffelscheiben zu jammern und ihren Kummer in Jägitee zu ertränken. (Versteht mich nicht falsch, die Stimmung im Bus war angenehm, aber sehr anonym.)
Zum Abendessen gab es dann lecker Älpler Makronen und frischgezapftes Bier. Ja in dem Bus wurde tatsächlich ein Fass aufgemacht! Wir (fach) simpelten noch über den Tag, checkten die Bilder, die wir gemacht hatten und waren sehr zufrieden.
Um, halb elf abends kamen wir wieder am EHC an, wo übrigens eine riesige Party ging, sie hatten wohl gewonnen. Wir hatten hingegen die Erkenntnis gewonnen, dass Verbier super zum heizen ist (bitte nur mehr Schnee) und dass der Hummel Bistro Bus ROCKT! Wenn nur das Publikum gemischter und der Bus komplett voll (damit meine ich die Anzahl der Personen) gewesen wäre....
Wir freuen uns schon auf das nächste
Mal!